Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Campus Schwarzsee nimmt Form an

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Baulärm ertönt aus allen Himmelsrichtungen, überall sind Arbeiter am Werk, Dutzende von Fahrzeugen lokaler Firmen sind im Hof parkiert–beim Betreten des Kasernenareals in Schwarzsee ist die grosse Geschäftigkeit nicht zu überhören und zu übersehen. Ebenfalls ins Auge stechen die beiden Holzgebäude, die an der Nord- und an der Südseite der Anlage gebaut sind. 

Eine der dreigeschossigen Zwillingsbauten ist im Rohbau fertig, so dass nun der Innenausbau beginnt. An der anderen werden noch Wände und Teile des Daches in Form von Fertigmodulen per Kran an Ort und Stelle gebracht. Die Einzelteile kommen von der Firma Schärholzbau AG aus Altbüron (LU), die das Projekt als Totalunternehmung umsetzt. «In diesen 156 Zimmern werden die Zivildienstleistenden und die Benützer des Sport- und Freizeitzentrums übernachten», erklärt Pierre Ecoffey, Koordinationschef des Projekts Campus Schwarzsee-Lac Noir, wie der korrekte Name lautet.

Diese beiden Pavillons sind aus Naturholz und im Minergiestandard gebaut. Sie stehen auf dicken Betonpfeilern, die mehrere Meter in den Boden gerammt wurden. Dies hat zwei Gründe: Zum einen, um die Gebäudehülle gut zu durchlüften. Zum anderen, um die Modulbauten im Baukastensystem einfacher abbauen zu können, sollten sie in einigen Jahren nicht mehr gebraucht werden.

Am Anfang Viererbelegung

Alle Zimmer sehen gleich aus. Toiletten und Duschen befinden sich separat auf den Stockwerken, ebenso gibt es jeweils einen grossen Aufenthaltsraum. «Ein Gebäude wird bis Ende Jahr sicher fertig sein», sagt Pierre Ecoffey. Da die Zimmer je nach Bedarf von zwei oder durch Etagenbetten von vier Personen benutzt werden können, könne der mit den Bundesämtern vereinbarte Termin auf jeden Fall eingehalten werden.

Auch die beiden bestehenden grossen Gebäude auf dem Gelände werden saniert. Dort sind Maler, Elektriker, Lüftungstechniker und Schreiner gefragt: In den Schlafsälen der alten Kaserne entstehen 20 mit modernster Technik ausgestattete Kursräume. Denn in knapp einem halben Jahr werden dort die ersten Zivildienstleistenden ihre Ausbildung beginnen. «Sie kommen am Montag mit TPF-Bussen an und verlassen das Gelände am Freitagmittag wieder», erklärt Pierre Ecoffey.

150 000 Mahlzeiten

Insgesamt weilen jeweils wöchentlich 238 Zivildienstleistende und jeweils etwa 15 Instruktoren am Schwarzsee–dies während 45 Wochen im Jahr. Das ergibt 50 000 Übernachtungen pro Jahr. Die Ausbildner werden im Verwaltungsgebäude untergebracht. Ein Teil dieses Gebäudes soll- te ursprünglich abgebrochen werden. «Es passt aber gut ins Konzept, weil es so den Campus abschliesst», erklärt Pierre Ecoffey. Ausserdem sei die Substanz noch sehr gut. Die Küchen müssen–entgegen der ursprünglichen Planung–ebenfalls aufgefrischt werden, um den heutigen Hygieneanforderungen zu entsprechen.

500 Mahlzeiten pro Tag oder 150 000 pro Jahr allein für die Zivildienstleistenden werden dort zubereitet. Wer die Restauration betreibt, ist noch nicht entschieden. Bis Mitte Juli können Bewerber ihre Offerte einreichen. Auch die beiden Esssäle werden saniert.

Für Schulen und Vereine

Im Verwaltungsgebäude entstehen auch Räume für die Leitung des Zivildienstzentrums sowie der Empfang des Sport- und Freizeitzentrums. Denn dies gehört zum Konzept des Campus Schwarzsee: Zimmer, die nicht vom Zivildienst belegt sind, werden an Sportvereine, Schullager, Familien und Touristen vermietet. «Wir gehen davon aus, dass wir mit einer Auslastung von 20 Prozent eine Belegung von 16 000 Übernachtungen erzielen–bisher waren es 5000», so Pierre Ecoffey. Der Businessplan sieht vor, dass der Campus der lokalen Wirtschaft jährlich 1,3 Millionen Franken direkte Einnahmen einbringt.

In Richtung See entstehen Sportplätze, als Freizeitangebot für die Kursteilnehmer und die Besucher des Sport- und Freizeitlagers. Geheizt werden die Gebäude vorläufig noch mit der alten Ölheizung. Geplant ist der Bau einer neuen Heizzentrale. Gemäss Pierre Ecoffey ist noch nicht klar, wer diese baut und betreibt.

Die beiden Neubauten stehen im rechten Winkel zu den Altbauten und bilden so einen grossen Hof, den Campus. Pierre Ecoffey weist darauf hin, dass dieser eben und ohne künstliche Erhöhung gestaltet wird. «Wir haben gemessen: Es wird möglich sein, hier das Schwingfest Schwarzsee wieder durchzuführen», erklärt er.

Verspätung eingeholt

Eigentlich war vorgesehen, Ende 2014 mit den Bauarbeiten zu beginnen. Ein Rekurs gegen die Arbeitsausschreibung verzögerte dies. Der Kanton und der Beschwerdeführer Implenia einigten sich auf einen Kompromiss. Auch gegen das Baugesuch für die zwei Pavillons gab es eine Einsprache von einer Privatperson, welche ebenfalls zurückgezogen wurde (die FN berichteten).

Mit zwei Monaten Verzögerung starteten die Bauarbeiten im Frühling. «Wir haben die Zeit schon fast wieder eingeholt», so Ecoffey. Mit einer straffen Bauführung und durch den Effort der beteiligten Unternehmen, die auf Ferien verzichten. Guter Hoffnung ist er auch für die Zusatzkosten, die bis jetzt entstanden sind, etwa für die nicht geplante Küchenrenovation oder für das Verlegen von Glasfaserkabeln für den Internetzugang. Über die Höhe der Summe kann er noch nichts sagen. «Wir versuchen, gute Preise auszuhandeln. Wir sind überall sehr sparsam.»

Rückblick: Das Angebot kam zum richtigen Zeitpunkt

V on den ersten Gesprächen bis zur einstimmigen Genehmigung des 27,7-Millionen-Franken-Kredits durch das Freiburger Parlament im Mai 2014 haben die Pläne für die Neugestaltung der Kaserne Schwarzsee überall Anklang gefunden (die FN berichteten).

Durch Barbara Wyssbrod, Leiterin des Zivildienstzentrums Schwarzenburg, hatte die Freiburger Kantonsregierung erfahren, dass das Bundesamt für Bauten und Logistik wegen Platzmangels neue Räumlichkeiten für das nationale Ausbildungszentrum sucht. Auf der anderen Seite hatten sowohl die Schweizer Armee wie auch die belgischen Schulklassen der Organisation Intersoc den Vertrag gekündigt.

Staatsrat Erwin Jutzet, Vorsteher der Sicherheits- und Justizdirektion, hat beides kombiniert und die Idee entwickelt, aus dem Lager Schwarzsee ein Ausbildungszentrum für den Zivildienst sowie ein Sport- und Freizeitzentrum zu machen. Seine Staatsratskollegen haben dies unterstützt, da allen klar war, dass dies eine glückliche Fügung war. Erwin Jutzet sprach damals sogar von einem Sechser im Lotto. Der Kanton nahm mit dem Bund Verhandlungen auf. Das Projekt Schwarzsee konnte sich gegen die Konkurrenz aus Bern und Luzern behaupten. «Ein visionärer Entscheid, ein Geschenk des Himmels», beschreibt Pierre Ecoffey das Zusammenkommen all dieser Faktoren. Ohne dies wäre es schwierig geworden, etwas Sinnvolles aus der in die Jahre gekommenen Anlage zu machen, ist er überzeugt. im

Meistgelesen

Mehr zum Thema