Der Sensler Oberamtmann Nicolas Bürgisser (FDP) tritt nach zwei Perioden nicht mehr zur Wiederwahl ins Oberamt an. Die CVP Sense will deshalb das Amt zurückerobern und in der Legislatur 2016 bis 2021 wieder eine Person aus ihren Reihen als Oberamtmann stellen. Das hatte sie bereits vor zwei Jahren verkündet (die FN berichteten). Gestern Nachmittag nun gab die Partei drei Kandidaten bekannt, die sie ihrer Delegiertenversammlung am 10. Dezember 2015 zur Stichwahl vorschlagen wird. Es sind dies Marcel Kolly aus Rechthalten, Othmar Neuhaus aus Giffers und Albert Studer aus St. Ursen. Alle drei seien bereit, sich der Vorwahl durch die Parteidelegierten zu stellen, teilt die CVP Sense mit.
Marcel Kolly ist 59-jährig, Wirtschaftsinformatiker und Ammann von Rechthalten. «Ich fühle mich wohl im Sensebezirk und bin der Auffassung, dass ich im Bezirk noch einiges mitgestalten und entwickeln kann», sagt Kolly auf Anfrage zu seiner Motivation für die Kandidatur. Er habe Freude daran, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu tragen. Wie Kolly ist auch Othmar Neuhaus Syndic einer Sensler Gemeinde. «Ich habe eine grosse Leidenschaft für Politik», sagt der 55-jährige Gemeindepräsident von Giffers. Als Oberamtmann könne er seine Leidenschaft umsetzen und eine neue Herausforderung annehmen, so Neuhaus. «Ich bringe ein gutes Rüstzeug mit, um für die Weiterentwicklung unseres Bezirks einen Beitrag leisten zu können», sagt der Elektroingenieur HTL und Dozent gegenüber den FN.
Der Dritte im Bunde ist Albert Studer, Gemeinderat in St. Ursen und ehemaliger Grossrat, der als Kandidat der Freien Liste ins Parlament gewählt wurde. Der 47-jährige Berufsberater wird als Unabhängiger zur Stichwahl antreten. Sollte er gewählt werden, trete er der CVP bei, so Studer. Er sei volksnah, habe ein fundiertes politisches Wissen, sei der Regionalpolitik verbunden und habe in seinem Beruf viel mit Mediation zu tun, sagt Albert Studer über sich.
Eine Identifikationsfigur
«Wir hatten das Terrain während fast zwei Jahren gut vorgespurt», sagt CVP-Bezirkspräsident Laurent Baeriswyl zur Kandidatensuche. «Die Person muss integer sein und den Dialog suchen; und die Sensler müssen sich mit ihr identifizieren können, sich von ihr ernst genommen fühlen.» Auch Frauen seien in die engere Auswahl gekommen–doch es habe sich keine für die Kandidatur bereit erklärt. Bis zur Stichwahl bleibe es weiteren Interessierten offen, sich einzubringen, so Baeriswyl.
Die SVP tritt mit Grossrat Markus Zosso zur Oberamtswahl an (die FN berichteten). Die FDP wird gemäss Bezirkspräsidentin Barbara Wyssbrod jemanden stellen, lässt sich aber noch Zeit. Die CSP entscheidet laut Silvio Serena nach den Wahlen im Herbst, ob sie teilnimmt, und bei der SP ist laut Olivier Flechtner «noch alles offen». Der amtierende Oberamtmann Nicolas Bürgisser war 2006 als Unabhängiger gewählt und 2011 wiedergewählt worden, mittlerweile ist er FDP-Mitglied.
