Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der mit den Haien taucht

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Als Taucher mit einem ganzen Rudel von Haifischen auf Tuchfühlung gehen: Was für einige Menschen eher nach dem Kurzplot eines Horrorfilm-Drehbuchs klingen mag, ist für Kurt Mauron eine ganz grosse Leidenschaft. Seit über 23 Jahren geht der 43-jährige Servicetechniker aus Plasselb regelmässig mit Haien auf Tauchstation. Unzählige Reisen führten ihn bereits mehrere Male rund um die Welt und dabei auch an die schönsten Tauchplätze dieses Planeten. «Im Bassin meiner Grosseltern hat alles angefangen», erinnert sich Mauron mit einem Schmunzeln an seine Kindheitstage zurück, «dort habe ich das Element kennen- und lieben gelernt.» Die Taucherbrille, die er als Bub von seiner Schwester geschenkt bekam, und Fernsehserien wie «Flipper» hätten seine Passion noch zusätzlich beflügelt.

«Den Atem verschlagen»

Seinen ersten Tauchkurs besuchte er als junger Mann im Frühjahr 1993. Im vier Grad kalten Neuenburgersee musste er sein Brevet machen. «Den Faktor Kälte habe ich natürlich nicht bedacht», lacht Kurt Mauron, «klar haben wir da gelitten.» Bis 1997–dem Jahr seines ersten Engagements als Tauchführer im Ausland–sei er sehr viel in den Schweizer Seen unterwegs gewesen, erklärt Mauron. «Heute tauche ich nur noch gelegentlich in der Schweiz. Und wenn, dann im Sommer.»

Rasch folgte ein erster Tauchtrip ins Ausland, der ihn in das 1993 bei Touristen noch wenig bekannte Scharm El-Scheich nach Ägypten führte. «Bereits in den ersten Tauchgängen habe ich erfahren müssen, wie selten Schweizer Taucher in heimischen Gewässern mit Strömungen konfrontiert werden.» Allen Anlaufschwierigkeiten zum Trotz: «Beim ersten Anblick der Riffwand mit ihren Abertausenden von Bewohnern, hat es mir völlig den Atem verschlagen.» Von da an habe ihn das Tauchen nicht mehr losgelassen. «Stell dir eine Berglandschaft vor. Aber anstatt sie zu durchschreiten, gleitest du wie in Zeitlupe über die Gipfel hinweg. Oder lässt dich in die dunkle Tiefe fallen», schwärmt der Naturfreund.

 Infiziert mit dem Tauchfieber liess er bald weitere Tauchreisen und schliesslich den Schritt vom Hobby hin zum Beruf folgen. Bei Anstellungen in Gran Canaria, Ägypten und auf den Kapverdischen Inseln habe er sehr viele gute Erfahrungen gemacht, erzählt Kurt Mauron. Gleichzeitig habe er aber auch ein von Entbehrungen gezeichnetes Leben kennengelernt: «Tauchlehrer sein, heisst nicht mit dem Bier in der einen und der schönen Blondine an der anderen Hand ein bisschen zu planschen.» Kräfteraubende Arbeiten, ungenügende Infrastrukturen, spartanische Kost und Logis, ein stark eingeschränktes Sozialleben: «Nach zwei Jahren war ich nicht mehr bereit, diesen Preis zu bezahlen.»

 Der Beruf wurde erneut zum Hobby und zahlreiche weitere Destinationen folgten: Mexiko, Madagaskar, der Sudan, Indonesien, die Galapagos-Inseln, Saudi-Arabien, der Oman, die Bahamas. «Unter Wasser erlebst du viele emotional starke Momente», sagt Mauron.

Viele davon verbindet er mit Haifisch-Begegnungen. Käfig-Tauchgänge mit Weissen Haien in Südafrika liessen den Adrenalinspiegel des Plaffeiers in unbekannte Höhen fahren. «Diesen faszinierenden Tieren so nahe sein zu können–das ist einfach ein prägendes Erlebnis. Wie eine Tätowierung im Gehirn.» Die Faszination für die kleinen und grossen Räuber wurde mit der Zeit immer grösser. Auf seinen Touren traf er Menschen, wie Susanne Kilchenmann, die seine Faszination teilen. Die Geschäftsführerin des auf Tauchreisen spezialisierte Reisebüros «Dive and Travel» in Flamatt wurde zur regelmässigen Begleiterin auf den Haiexpeditionen. Einige der vielen Haiarten, denen Kurt Mauron auf seinen Reisen begegnet, sind «wie der Tigerhai und der Weisse Hai so schwer wie zwei bis drei Milchkühe. Und Walhaie sind ausgewachsen locker so lang wie ein TPF-Bus.»

Irrationale Ängste

Als er zum ersten Mal in die stählernen Augen eines Haies geblickt habe, seien ihm zunächst auch die bekannten Vorurteile durch den Kopf geschossen, sagt der Plaffeier: «Achtung, Hai, böse. Darauf sind wir ja alle irgendwie geimpft. Obwohl diese Vorstellungen völlig irrational sind.» Statistiken zeigen, dass bei Haiangriffen jährlich sechs bis acht Personen ums Leben kommen. Zum Vergleich: Malariaerreger, wie sie durch Stechmücken übertragen werden können, fordern jährlich ein bis zwei Millionen Menschenleben. «Natürlich sind Haie keine Kuscheltiere», sagt Kurt Mauron, «aber es sind ebenso wenig reissende Bestien. Es ist ein Tier, das seinen Überlebensinstinkt hat und das man respektieren sollte. Mehr nicht.»

Kurt Mauron. Bild zvg

Bedrohte Jäger: Unter Wasser bleibt der Mensch noch immer das grösste Raubtier

A uf seinen Tauchreisen hat Kurt Mauron auch bedrückende Erfahrungen machen müssen. So hätte er eine Tauchexpedition in Mikronesien mit der Vorstellung in Angriff genommen, auf eine der letzten Stellen unberührter Natur zu treffen, erklärt Mauron – dem sei nicht so gewesen: «Stattdessen mussten wir feststellen, dass der Tourismus nicht nur negative Seiten hat. Er kann die Menschen auch davon abhalten, Blödsinn zu machen.» Der Anblick des auf einer Strecke von 1500 Kilometern leergefischten Gebiets habe ihn traurig und wütend gemacht, sagt Mauron.

Einen Grund für die extremen Ausmasse der Hochseefischerei erkennt Mauron im florierenden Geschäft mit Haifischflossen. Preise von bis zu 600 Franken pro Kilogramm können mit dem Verkauf von Haiflossen erzielt werden. Das ist rund das Zehnfache des Richtpreises für kanadischen Hummer. «Bei lebendigem Leib werden den Haien die Flossen abgeschnitten. Dann werden sie zurück ins Meer geworfen, wo sie verenden», erklärt Mauron anhand unschöner Bilder. Die Folge der Jagd: Das Ökosystem der Riffe gerät vollends aus dem Gleichgewicht. «Wenn es keine Haie mehr gibt, fressen die mittelgrossen Jäger die Riffe leer, bis sie selber keine Nahrung mehr finden und verhungern müssen. Schliesslich stirbt das Riff ab.» mz

Weiterführende Literatur: Blind Dates: Begegnungen mit Haien; von Gerhard Wegner und Christine Gstöttner, Sharkproject Verlag Offenbach, 2014.

Meistgelesen

Mehr zum Thema