Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Folgen der Einsprache sind unklar

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In der Kaserne Schwarzsee will der Bund ab 2016 Zivildienstler ausbilden. Auch sollen die Gebäude als Sport- und Freizeitzentrum dienen, in denen Schulen und Vereine Lager oder Kurse abhalten können. Im Mai hat der Grosse Rat den Kredit von knapp 28 Millionen Franken für den Umbau der Kaserne bewilligt (die FN berichteten). Der Kanton will die Kaserne neu nutzen, da sich das Militär und auch das belgische Kinderlager Intersoc aus Schwarzsee zurückziehen. Der Bund wird dem Kanton jährlich rund zwei Millionen Franken Miete bezahlen.

Im Mai machte Staatsrat Erwin Jutzet deutlich, dass die Zeit knapp ist: Bereits im Januar 2016 müssen die Räumlichkeiten für den Zivildienst bereitstehen.

Einsprache von Implenia

An der Pressekonferenz vor der Abstimmung im Grossen Rat präsentierte der Staatsrat den Zeitplan wie folgt: Die Ausschreibung für die Arbeiten sollte im Juni geschehen, der Staatsrat wollte die Arbeiten im August vergeben, Mitte September sollte das Baugesuch öffentlich aufliegen. Bisher ist davon einzig die Ausschreibung der Arbeiten erfolgt. Es ist unklar, welches Generalunternehmen den Zuschlag erhält oder erhalten hat. Auch hat der Kanton das Baugesuch noch nicht publiziert.

 Die FN haben in Erfahrung gebracht, dass die Baufirma Implenia AG Einsprache gegen die Ausschreibung der Arbeitsvergabe gemacht hat. «Wir bestätigen die Einsprache, äussern uns aber nicht zu den Details, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt», sagt Mediensprecher Philipp Bircher. An der Ausschreibung störten sich jedoch auch lokale Gewerbler. Sie bemängeln, dass sie beim Umbau nicht berücksichtigt wurden, da nur Generalunternehmen offerieren konnten (siehe Kasten).

Konsequenzen unklar

Die Frage ist nun, ob die Einsprache von Implenia das Projekt stark verzögert und somit möglicherweise gefährdet. Der im Mai präsentierte Zeitplan hielt nämlich fest, dass das Programm nur eingehalten werden könne, wenn es keine Beschwerde zum Beschaffungswesen, keine Einsprache zum Baugesuch, keine Einsprache von Organisationen wie Pro Natura und keine negativen Gutachten vonseiten der Bauämter gebe.

 Das Bundesamt für Bauten und Logistik, der künftige Mieter der umgebauten Kaserne, sagte auf Anfrage der FN, dass es zurzeit keine Anzeichen dafür gebe, dass das Zentrum Anfang 2016 nicht bezugsbereit sein sollte. Deshalb stelle sich die Frage auch nicht, allenfalls einen anderen Standort für das Ausbildungszentrum zu suchen.

 Staatsrat Erwin Jutzet wollte gegenüber den FN am Telefon keine Stellung nehmen. Per Mail richtete er aus, dass «alles auf guten Wegen» sei und er im Moment nicht informieren könne und wolle. Möglicherweise könne er jedoch bald Neues kommunizieren.

Gewerbe: «Lokale Firmen hatten keine Chance»

F ür die beiden CVP-Grossräte Thomas Rauber und Jacques Vial ist die Einsprache der Implenia AG gegen die Ausschreibung der Arbeiten für den Umbau der Kaserne Schwarzsee keine Überraschung. «Die Ausschreibung war sehr vage, es war schwierig für die Firmen, unter diesen Bedingungen zu offerieren», sagt Vial, der in Le Mouret ein Holzbauunternehmen führt.

Ihn stört auch, dass sich die Ausschreibung nur an Generalunternehmen richtete. «Kleine, lokale Firmen hatten keine Chance.» Das sagt auch Rauber, Präsident des Sensler Gewerbeverbandes: «Einige Unternehmen haben versucht, zusammenzuspannen und ein Konsortium zu bilden, aber die Zeit hat nicht gereicht.»

Die Ausschreibung lief während 40 Tagen; weil sich einige Gewerbler über die kurze Frist beklagten, verlängerte der Kanton sie um rund zehn Tagen. «Aber das Timing war sehr schlecht. Die Ausschreibung lief vor den Bauferien, dann haben sowieso alle viel zu tun», so Vial. «Es ist schade, dass lokale Firmen kaum vom Umbau der Kaserne profitieren werden.»

«Besser einbinden»

«Es hätte Möglichkeiten gegeben, die lokalen Firmen besser in das Projekt einzubinden», findet Thomas Rauber. Dazu hätten sie jedoch bereits in das Vorprojekt integriert werden müssen. Das Architekturbüro Mäder und Luder von Zumholz hatte die Machbarkeitsstudie für den Umbau ausgearbeitet; da die Vergabe noch nicht abgeschlossen ist, wollte sich vom Architekturbüro niemand zum Vorgehen des Kantons äussern. Auch Staatsrat Erwin Jutzet nahm nicht Stellung.

Nicht gegen Projekt selbst

Jacques Vial findet, dass der Kanton insgesamt «überhastet» gehandelt hat. «Es hätte sicher eine Möglichkeit gegeben, den Bund um eine Verlängerung von sechs Monaten zu fragen», sagt Vial. «Ich verstehe aus politischer Sicht, dass der Staatsrat vorwärtsmachen musste», sagt Thomas Rauber. «Und der Gewerbeverband Sense unterstützt das Projekt an und für sich. Das neue Ausbildungszentrum wird uns allen etwas bringen.» Er habe jedoch den Willen vermisst, das lokale Gewerbe zu berücksichtigen. mir

Meistgelesen

Mehr zum Thema