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Ein Massnahmenpaket soll die Zukunft der Schumacher AG sichern

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Die anonymisierte Nachricht erreichte die FN bereits Ende vergangener Woche: «Alles auf dem Buckel der Angestellten?», lautete der Kommentar zum Schreiben. Der Inhalt der Verlautbarung ist brisant: Die Angestellten der Buchbinderei Schumacher AG in Schmitten sollen für das Jahr 2014 auf den 13. Monatslohn verzichten. Zudem sollen sie ihr Einverständnis geben, dass die Ida-Schumacher-Stiftung im kommenden Jahr die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge übernimmt, «um so die Pensionskassenleistungen unverändert zu sichern». Die entsprechenden Verzichts- und Einverständniserklärungen hatten die Angestellten bis am vergangenen Montag um 12 Uhr zu unterzeichnen. Damit sollen gemäss Schreiben der Firmenleitung, das den FN vorliegt, «der Fortbestand der Schumacher AG und insbesondere deren Arbeitsplätze gesichert werden».

Die Zeit drängt

Bei der ersten Kontaktnahme durch die FN am vergangenen Freitag zeigte sich Raoul Philipona, Präsident des Verwaltungsrats der Schumacher AG, überrascht: «Ich bin erstaunt, dass die Information bereits die Medien erreicht hat», sagte er. Die Situation sei schwierig und es werde nach Lösungen gesucht. Eine vorzeitige Information der Öffentlichkeit könne aber für das Unternehmen schwerwiegende Konsequenzen haben. Philipona befürchtete insbesondere, dass aufgrund der Negativschlagzeilen mögliche Kundenaufträge ausbleiben könnten. Die Auftragslage sei derzeit zwar wieder gut, sagte Philipona. Wenn aber der Verzicht auf den 13. Monatslohn nicht zustande komme, müsse der Verwaltungsrat «sehr rasch» Entscheidungen über die Zukunft des Unternehmens fällen. In der Zustimmungserklärung zum Verzicht auf den 13. Monatslohn 2014 heisst es, diese Regelung sei begründet «durch die wirtschaftliche Situation der Schumacher AG». Was dies in Zahlen bedeutet, war vom Verwaltungsratspräsidenten Philipona nicht zu erfahren.

Erst am Donnerstag

Ursprünglich kündigte Philipona für gestern Mittwoch eine Medienmitteilung an. Doch wie Philipona am Abend auf Anfrage der FN erklärte, sei der Zeitpunkt dazu noch nicht reif. «Es ist alles auf guten Wegen, wir geben am Donnerstagmittag Bescheid», sagte er. Zusätzliche Fragen beantworte er nicht, da er noch «mitten im Prozess» stecke. Auch zu den möglichen Punkten des Lösungspakets wollte Philipona keinen Kommentar abgeben.

Lösungen auf dem Tisch

Nebst der Gewerkschaft Syndicom sass auch Syna-Regionalsekretärin Kathrin Ackermann am Verhandlungstisch. Hauptziel der Syna sei immer der Arbeitsplatzerhalt, so Ackermann. «Aber nicht um jeden Preis.» Gestern Mittag nun hätten die Gewerkschaften sowie der Branchenverband Viscom und die Geschäftsleitung eine Vereinbarung unterzeichnet, «in der Lösungen erarbeitet wurden, um die finanziellen Engpässe zu überwinden». Mehr war aber auch von Seiten der Syna nicht zu erfahren: «Details geben wir nicht bekannt, das haben wir so vereinbart», sagte Kathrin Ackermann. Wie Philipona wollte auch sie sich nicht äussern zum konkreten Inhalt des Massnahmenpakets.

Roland Kreuzer, Geschäftsleitungsmitglied bei der Gewerkschaft Syndicom und Leiter des Sektors Medien, gab sich ebenfalls wortkarg. «Wir haben uns auf eine Lösung geeinigt, die es erlaubt, die kurzfristigen finanziellen Herausforderungen der Zukunft zu meistern», so Kreuzer. Die Lösung solle auch dauerhaft wirken. «Es gibt Fälle, bei denen man vereinbart, sich zum Inhalt der Entscheidungen zu äussern, und andere, bei denen man es nicht tut», sagte Roland Kreuzer auf die Frage, weshalb zum Inhalt der Vereinbarung keine Angaben gemacht werden.

Der zur Diskussion stehende Verzicht auf den 13. Monatslohn ist formal keine einfache Angelegenheit. Laut Kathrin Ackermann von der Gewerkschaft Syna dürften einzelne Elemente des Gesamtarbeitsvertrages vom Arbeitgeber nicht einfach so wegbedungen werden. Es müsse dazu eine einvernehmliche Lösung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vorliegen, so Ackermann. Deshalb muss das Personal die Verzichtserklärung unterzeichnen.

«Keine andere Wahl»

In der Zwischenzeit sind auf der Redaktion der Freiburger Nachrichten weitere Meldungen vom besorgten Mitarbeiter der Buchbinderei Schumacher AG eingetroffen. Das Personal sei verunsichert, heisst es darin. Und es werde unter Druck gesetzt, keine Informationen nach aussen dringen zu lassen. «Wir hatten ja wieder einmal keine andere Wahl, als dieses Papier zu unterschreiben», heisst es in der Mitteilung des Schumacher-Angestellten.

Mit der Verzichtserklärung für den 13. Monatslohn für das Jahr 2014 solle das Fortbestehen des Unternehmens in Schmitten für die nächsten zwei Jahre gesichert werden. «Uns was kommt dann in zwei Jahren?», fragt sich der Angestellte.

«Es gibt Fälle, bei denen man vereinbart, sich zum Inhalt der Entscheide zu äussern, und andere, bei denen man es nicht tut.»

Roland Kreuzer

Geschäftsleitungsmitglied Syndicom

Rückblick

2010 baute die Schumacher AG 54 Stellen ab

Mit Schlagzeilen machte die Buchbinderei Schumacher AG in Schmitten zuletztEnde 2010von sich reden, als sie 42 Mitarbeitenden kündigen musste. Die Firma machte die Krise in der grafischen Industrie dafür verantwortlich: Der technologische Wandel und die Eurokrise liessen die Umsätze einbrechen. Insgesamt wurden damals 54 Stellen abgebaut. Dadurch könnten 150 Arbeitsplätze gesichert werden, hiess es von Seiten der Buchbinderei.Bereits im Jahr 2008baute Schumacher 26 Stellen ab.Heutebeschäftigt das Unternehmen knapp 150 Mitarbeitende.ak

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