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Ein musikalisch-modisches Revival der Schlaghosen

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Das Publikum staunte nicht schlecht, als die blonde Agnetha Fältskog und die dunkelhaarige Anni-Frid Lyngstad 1974 in Brighton die Strophen des damals noch unbekannten späteren Kassenschlagers «Waterloo» ins Mikrofon sangen. Begleitet von Benny und Björn läutete dieser Auftritt bekanntlich eine Erfolgswelle ein, die ihresgleichen in den Jahren nach dem Gesangswettbewerb erst finden musste.

 

 41 Jahre später, gleiches Lied, andere Kulisse: Tafers, Gasthof St. Martin–Gastsaal im oberen Stock. Aus den modernen Boxen in der hinteren linken Ecke erklingen die vertrauten Töne wieder: «Waterloo, I was defeated, you won the war» und etwas später «I feel like I win when I loose». Sie sind den meisten Leuten selbstverständlicherweise noch in gewisser Form gegenwärtig, die Ohrwürmer dieser zwar vergangenen, jedoch immer noch sehr präsenten Zeit. So etwa dem Taferser, der an diesem Freitagabend mitsamt Gattin wegen den Klängen von ABBA, Bee Gees und Co. im Gasthof sitzt. «Das waren noch Zeiten», schwärmt er, der gegenüber Journalisten lieber anonym bleiben möchte, über seine Jugendmusik. Und da kommen in ihm die grellen Bilder und musikalischen Erlebnisse wieder hoch, und die einprägsamsten Erinnerungen sprudeln nur so aus ihm heraus. «Wir organisierten damals die ersten Discos in der Region», sagt er. Im Untergeschoss des Hotels Taverna–damals sei es die Adresse für Partys gewesen, lässt er den Zuhörer wissen. Organisiert vom legendären «Club 58», zu dem er selbstverständlich auch gehörte.

 

 Und da gab es damals noch jene Geschichten, nach denen im 21. Jahrhundert vergebens gesucht wird–und auch diese erzählt der Taferser, als ob sie gestern stattgefunden hätten: «Einer von uns ging damals regelmässig nach London, um Schallplatten zu kaufen.» Weshalb, fragt sich der Leser des 21. Jahrhunderts an dieser Stelle vielleicht. Nun, die Antwort ist simpel: «Man musste ja auf dem neusten Stand sein», erklärt der Taferser. Diese Devise galt eben bereits damals. Auch für den Sensebezirk, für Tafers, für den «Club 58» und für seine Discos in der Taverna.

 

 Doch «Mamma Loo», «Daddy Cool», «YMCA» und «Voulez-Vous» erfreuen sich offenbar nicht nur bei den anwesenden Plattensammlern und Nostalgikern der 70er-Jahre grosser Beliebtheit. «Ich bin ein riesiger ABBA-Fan», verrät einer der vier jungen Einheimischen, die es sich an der Bar der 70er-Disco bequem gemacht haben. Es müsse schon vieles anders gewesen sein, damals, als «The Who» und «Deep Purple» ihren musikalischen Höhepunkt hatten, meinen sie einstimmig. Ein Unterschied scheint ihnen dabei besonders wichtig und bringt es wohl auch einigermassen auf den Punkt: «Es gibt heute weniger John Travoltas», das sei sicher, meinen die Jungs.

 

 Wie zu erwarten war, dringt der 70er-Jahre-Zeitgeist an jenem Abend nicht nur musikalisch durch: Der DJ bringt mit seinem auffälligen, von den «Bee Gees» inspirierten schneeweissen Outfit das modische Nonplusultra der 70er in die Gaststätte mit. Neben drei Schallplatten mit klingenden Künstlernamen wie Neil Diamond hat er seinen Platz gefunden und überwacht gekonnt die Playlist auf seinem Laptop. Obwohl er die Discozeiten nur als kleiner Junge miterlebt hat, scheinen John Travolta und sein Saturday-Night-Fever bei ihm ebenfalls Spuren hinterlassen zu haben: «Die Jukebox», rühmt er den guten alten Musikautomaten. War sie der Auslöser für seine Musikaffinität? Ein Gedanke, der sich durch das plötzliche Auftauchen von fünf umtriebigen, in «Flower Power»-Kostümen gekleideten Mädels nicht mehr zu Ende denken lässt. «Wir haben gerade unseren alljährlichen Mamma-Mia-Frauenabend hinter uns. Da passte dieser Anlass perfekt hinein», erklärt die Gastgeberin der–im wahrsten Sinne des Wortes–bunt gemischten Truppe. Und mag es nun Zufall sein oder nicht, doch enden tut der Abend tatsächlich mit jenen vertrauten Stimmen aus dem hohen Norden, mit denen er vor wenigen Stunden angefangen hat.

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