Der Gifferser FDP-Grossrat Ruedi Vonlanthen ist der Auffassung, dass das ehemalige Institut Guglera mit der Eröffnung als Bundesasylzentrum mit 300 Plätzen zweckentfremdet wird. Diese Umnutzung sei eindeutig nicht zonenkonform, schreibt er in seiner Einsprache zum Baugesuch des Bundes, der das Gebäude umbauen will. Er begründet seine Einsprache auch damit, dass das Institut oberhalb von Giffers im Jahr 2007 als Einheit, inklusive Landwirtschaftsbetrieb, an Beat Fasnacht verkauft werden musste. Mit dem Verkauf an den Bund seien nun zwei neue Einheiten kreiert worden, da Fasnacht immer noch im Besitz des Bauernhofs sei. Dies sei nicht zulässig, schreibt Ruedi Vonlanthen.
Der ehemalige Gifferser Syndic ist auch der Auffassung, dass vor der öffentlichen Auflage des Baugesuchs viel mehr Dinge hätten geregelt werden sollen. Er erwähnt dabei etwa die Luftschutzräume der Gemeinde Giffers im Guglera-Gebäude oder auch das Sicherheitskonzept inklusive Hausordnung, das aus seiner Sicht Bestandteil des Baubewilligungsverfahrens sein müsste. «Das Guglera-Gebäude mit einem Zaun zu umzäunen, genügt nicht, um die Sicherheit der betroffenen Bevölkerung zu gewährleisten», hält Vonlanthen in der Einsprache fest.
Auch die geplante Investition in die Erdbebensicherheit des Gebäudes hat bei Vonlanthen Fragen aufgeworfen. «Warum wird diese Erdbebensicherung eingebaut? Plant das Staatssekretariat für Migration mit dem Bundesamt für Bauten und Logistik für die Zukunft etwas Spezielles?», will er wissen und erwähnt, dass im Kanton Freiburg nur wenige Gebäude diesen Standard erfüllen würden.
Als Einzelperson
Von wem die beiden anderen Einsprachen gegen das Baugesuch stammen, weiss Ruedi Vonlanthen nicht. «Und ich will auch keine Mutmassungen anstellen». Stattdessen warte er nun gespannt auf eine Antwort. Der Gifferser Gemeinderat Wilhelm Krattinger hatte am Dienstag gegenüber den FN gesagt, dass die Gemeinde die Einsprachen zusammen mit dem Kanton und dem Oberamt des Sensebezirks anschauen werde.
Der Bund investiert 8,8 Millionen Franken in den Umbau. Das Ausreisezentrum soll Mitte 2017 eröffnet werden.
