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Kies verkleinert den Schwarzsee

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Wo vor ein, zwei Jahren noch Boote im Wasser schaukelten, ist heute ein Kieshaufen zu sehen. Bei der Bootsanlegestelle Seeweid in Schwarzsee sind rund zehn der insgesamt 30 Plätze nicht mehr nutzbar. Der Seeweidbach, der nahe der Anlegestelle in den See mündet, schwemmt stetig Kies an, insbesondere bei Gewittern.

Dass die Plätze nicht mehr genützt werden können, ärgert Bootsbesitzer, es ärgert aber auch die Gemeinde Plaffeien und Schwarzsee Tourismus. Sie möchten das Angebot aufrechterhalten und auch generell der Verlandung des Schwarzsees entgegenwirken. Eine Kiesentnahme aus dem See ist aber ohne Bewilligung des kantonalen Gewässerschutzes nicht möglich.

Entnahme schwierig

«Bei einer Ortsbesichtigung haben uns die Kantonsvertreter klar gesagt, dass eine Entnahme nicht bewilligt würde», sagt der Plaffeier Ammann Otto Lötscher gegenüber den FN. Deshalb hat die Gemeinde dafür gar kein offizielles Gesuch eingereicht. Auf Anfrage hält Corinne Rebetez, Sprecherin der Umweltdirektion, fest: «Grundsätzlich sieht der Gewässerschutz vor, die Seeufer in ihrem natürlichen Zustand zu belassen, sofern das möglich ist.» Dies werde bei allen Gewässern gleich gehandhabt. Im Fall Seeweid könne die Gemeinde immer noch ein offizielles Gesuch stellen, die entsprechenden kantonalen Stellen würden das dann prüfen.

Die Gemeinde Plaffeien hat vorerst nur beantragt, den Geschiebesammler, der sich im Seeweidbach befindet, zu entleeren. Dieser sammelt einen Teil des angeschwemmten Kieses und wurde vor fünf Jahren zum letzten Mal geleert. «Für die Kiesentnahme brauchen wir jedes Mal eine spezielle Bewilligung», so Lötscher.

 «Formalistisch» findet das Manfred Riedo, Präsident von Schwarzsee Tourismus. Ein FN-Artikel vom 31. März 1989 zeigt, dass die Gemeinde bereits damals versuchte, eine Dauerbewilligung für die Kiesentnahme bei diesem Schieber zu erhalten. Gemäss Pressesprecherin Rebetez strebt der Kanton nun an, ein einheitliches Verfahren für alle Geschiebesammler in der Region zu erarbeiten, mit einer Konzession, die fünf bis zehn Jahren gültig sein werde.

Bedarf ist da

Manfred Riedo kann verstehen, dass sich der Kanton für die Kiesentnahme im See auf das Bundesgesetz stützt, das vorsieht, der Natur freien Lauf zu lassen. «Aber mir scheint, das Gesetz wird nicht überall gleich angewandt.»

Für Riedo ist es auch keine Möglichkeit, auf den Bootssteg in der Seeweid zu verzichten. «Die Nachfrage ist da.» Die Konzession für die Nutzung des Bootssteges muss bald erneuert werden. Gemeinde- und Tourismusverantwortliche befürchten, dass der Kanton in diesem Rahmen eine Verlegung des Bootssteges fordern wird. «Das wird schwierig, weil wir beim Schilfgürtel sicher auch keinen Steg bauen dürfen», sagt Lötscher.

Riedo weist darauf hin, dass die Lage bei der Seeweid ideal sei, weil Camper vom Campingplatz Seeweid ihr Boot dort abstellen können.

Verlandung ist normal

Ob der Kanton eine Verlegung tatsächlich verlangen wird, ist noch nicht klar. «Im Rahmen des Prozesses für die Erneuerung der Konzession werden wir diese Frage behandeln», so Rebetez. Sie weist darauf hin, dass die langsame Verlandung von Seen ein häufig auftretendes Phänomen sei. Probleme mit Bootsstegen gebe es im Kanton ihres Wissens nach sonst nirgends. Eine Ende der 1980er-Jahre publizierte Studie der ETH Zürich für den Schwarzsee zeigte, dass «die vollständige Auffüllung des Seebeckens rund 1500 bis 2000 Jahre dauern würde.»

Bootsstege: 90 Plätze im Schwarzsee

B ootsstege gibt es im Schwarzsee seit genau 30 Jahren: Einer befindet sich bei der Büchena, einer beim Bad und einer bei der Seeweid. An jedem Steg können je 30 Boote anlegen. Besitzer der Stege ist Schwarzsee Tourismus. Momentan sind von den insgesamt 90 Plätzen knapp 70 Prozent belegt. Fischer und Freizeit-Bootsfahrer nutzen die Anlegestellen. Alle Bootsbesitzer, die in der Seeweid anlegen möchten, finden noch Platz. Viel Spielraum bleibt aber nicht, da ein Drittel des Stegs nicht benutzbar ist. Für die Bootsstege bezahlt Schwarzsee Tourismus relativ hohe Gebühren an den Kanton: 240 Franken pro Jahr und Platz. Vor rund vier Jahren waren die Gebühren gemäss Tourismusdirektor noch halb so hoch. Die Konzession für die Vermietung der Bootsstege läuft nächstens aus. Es ist noch unklar, ob der Kanton diese unter denselben Bedingungen bewilligt oder eine Verlegung des Steges in der Seeweid verlangt. mir

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