Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kompromiss beim Alpwegausbau

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Wir sind froh, dass wir eine Lösung haben», sagte Alfons Piller, Präsident der Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee, an der Versammlung vom Donnerstagabend. Es sei nicht leicht gewesen, sich mit Pro Natura zu einigen. «Einige Punkte haben wir nur mit Zähneknirschen akzeptiert.» Doch jetzt hofft er, dass es vorwärtsgeht und der Ausbau der Alpwege in der Brecca bald realisiert werden kann. Eigentlich wäre dies schon im Herbst 2012 geplant gewesen. Im Juni 2012 hatten die Mitglieder der Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee an ihrer Versammlung dem Projekt und der Finanzierung zugestimmt. Vorgesehen war ein sanfter Ausbau einiger sehr steiler und enger Wege auf einer Strecke von 4,125 Kilometern Länge in vier Etappen (die FN berichteten).

Gegen das Projekt hat Pro Natura Freiburg Einsprache erhoben. Die Naturschutzorganisation bemängelte, dass das Dossier unvollständig sei und dass die Mehrzweckgenossenschaft zu viel Spielraum habe, um Eingriffe in der geschützten Landschaft vorzunehmen. Denn der Breccaschlund befindet sich im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung.

Diese Vorwürfe wies die Mehrzweckgenossenschaft zurück. Ihr Argument: Sie saniert nicht das erste Mal Zufahrten zu Alpen in der Brecca. Jene Arbeiten, die 2005/06 ausgeführt wurden, hat die eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission als beispielhaft anerkannt. Das Versprechen der Genossenschaft, die jetzt geplanten Sanierungsarbeiten mit der gleichen Sorgfalt auszuführen, genügten Pro Natura nicht. Die Organisation reichte Rekurs bei der kantonalen Direktion für Land- und Forstwirtschaft ein. «Uns hat der Vorwurf von Pro Natura geärgert, dass die Mängel am Projekt daher rührten, dass wir mit Laien arbeiteten», führte Alfons Piller am Donnerstag aus. «Der Vorwurf ist aber nicht gerechtfertigt, mit Joseph Brügger haben einen Profi mit sehr viel Erfahrung und grosser Ortskenntnis dabei.» In der Zwischenzeit ist einiges gelaufen: Die Parteien haben die Situation bei einer Ortsbesichtigung und weiteren Einigungsgesprächen diskutiert und schliesslich einen Kompromiss gefunden. Die Details sind in einer Vereinbarung festgehalten. Die Mehrzweckgenossenschaft verpflichtet sich unter anderem, die Alpwege nur an genau bestimmten Stellen zu verbreitern.

Trockenmauer und Ahorne

 Die Bauherrschaft muss auch verschiedene Kompensationsmassnahmen treffen, so zum Beispiel mindestens 100 Meter Trockensteinmauer bei der St.-Antoni-Brecca, die Einzäunung alleinstehender Ahorne und die Pflanzung zusätzlicher Ahorne. Ausserdem müssen die Lesesteinhaufen bis zum Ende der Bauarbeiten für einen Betrag von 50 000 Franken nachgebessert werden, und bis Ende 2023 muss die Trockensteinmauer bei der St.-Antoni-Brecca auf der gesamten Länge von 300 Metern saniert werden.

Autos zählen

Pro Natura hat auch verlangt, dass die Genossenschaft eine genaue Liste der berechtigten Personen auf dieser sonst gesperrten Alpstrasse führt und nach den Sanierungsarbeiten Verkehrszählungen durchführt, um diese mit früheren Daten zu vergleichen. Weiter hat die Genossenschaft zugestimmt, dass ein Pro-Natura-Vertreter Einsitz nimmt in die Baukommission, um die Einhaltung der Vereinbarung zu überprüfen.

An einer Stelle, unterhalb der Alphütte Cerniet, ist noch ungeklärt, ob seltene Pflanzenarten wachsen. Dies soll nächsten Frühling mit einem Spezialisten des Naturhistorischen Museums geklärt werden. Ist der Nachweis da, werden diese Bereiche in sogenannten Rasenziegeln abgestochen und in der Nähe wieder verlegt.

Am liebsten nichts

All diese Punkte sollen als Bedingung in die Baubewilligung aufgenommen werden. Yolande Peisl, Geschäftsleiterin von Pro Natura Freiburg, ist zufrieden mit den ausgehandelten Auflagen. «Am besten wäre natürlich, wenn man in der Brecca gar keine Arbeiten ausführen würde», sagt sie. Es sei Pro Natura aber auch klar, dass die Alpwirtschaft funktionieren müsse. «Wir hoffen, dass wir die Mehrzweckgenossenschaft mit diesen Präzisierungen in die Pflicht nehmen können, die Arbeiten sorgfältig auszuführen.»

Sie weist darauf hin, dass es im Interesse der Öffentlichkeit sei, dass genau bei solchen Eingriffen in sensibles Gebiet genau kontrolliert werde. «Die Sanierung der Alpwege wird vom Kanton und vom Bund mit 900 000 Franken subventioniert, also mit Geld des Steuerzahlers.»

An der Versammlung der Mehrzweckgenossenschaft wurden die Kosten kritisiert, welche sich durch zusätzliche Sitzungen und Auslagen für den Planer ergeben und welche noch nicht bezifferbar sind. Der Kanton hat das Projekt mittlerweile genehmigt und die Subventionen zugesprochen, wie Heribert Rappo vom Amt für Landwirtschaft den Genossenschaftern bestätigen konnte. Jetzt ist das Dossier beim Bundesamt für Landwirtschaft zur Genehmigung.

Die Sanierung dieses steilen Wegs ist Teil des Projekts, das die Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee in Etappen ausführt. Im oberen Teil des Breccaschlunds sind einige Wege in einem sehr kritischen Zustand. Rechts ein Wegstück, das 2005 saniert wurde.

«Einige Punkte haben wir nur mit Zähneknirschen akzeptiert.»

Alfons Piller

Präsident Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee

«Am besten wäre natürlich, wenn man in der Brecca gar keine Arbeiten ausführen würde.»

Yolande Peisl

Geschäftsleiterin Pro Natura

Versammlung: Alpwege bei den Recardets sind saniert

D ie Mitglieder der Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee haben an ihrer Versammlung vom Donnerstagabend die Jahresrechnung 2013 genehmigt. Sie schliesst bei einem Aufwand und einem Ertrag von rund 260 000 Franken.

Komfortabler zu befahren

Pascal Jungo hat die Genossenschafter mit Fotos über die Fortschritte beim Ausbau der Alpwege Untere Recardets – Balisa informiert. Der Hauptaufstieg bis zur Abzweigung Thossis Rain wurde saniert: planiert, mit Durchlässen und Sickerleitungen entwässert, neu aufgebaut und mit einer Tragschicht versehen. Die Strasse sei nicht viel breiter geworden, aber viel komfortabler zu befahren, sagte Projektleiter Pascal Jungo. Es fehlen nun noch die Rasengitter und Entwässerungsrinnen. Diese sind bei der Erschliessungsstrasse Obere Recardets bereits eingesetzt worden. Grösstenteils abgeschlossen ist der Neubau des Maschinenwegs Salevorschis – Schwand. Entstanden ist ein zweckmässiger, nicht für Lastwagen geeigneter Weg.

Zum Schluss der Versammlung informierte Simon Vogelsanger, der neue Kreisoberförster, über die Waldbewirtschaftung im Gebiet der Genossenschaft. Ab dem Jahr 2016 soll ein neues Schutzwaldprojekt im Gebiet Ättenberg gestartet werden. im

Meistgelesen

Mehr zum Thema