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Turnhalle wegen Einsturzgefahr gesperrt

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Schon bevor Ammann Louis Casali gestern Nachmittag den ersten Satz ausgesprochen hatte, war anhand seines Gesichtsausdrucks klar: Um die Turn- und die Spielhalle in Bösingen steht es schlecht. Einige Minuten später erklärte er ohne Umschweife: «Wir müssen die Turnhalle sofort sperren. Es gibt keine Risikotoleranz.» Der Grund liegt in der mangelhaften Dachkonstruktion. Diese erfüllt die Tragsicherheit nicht mehr und ist deshalb einsturzgefährdet.

Belastende Situation

«Wir tun uns alle schwer mit der Sache. Aber es geht nicht anders, wir müssen handeln», betonte Casali. Dazu zwingen den Gemeinderat zwei Gutachten spezialisierter Ingenieurbüros, die unabhängig voneinander zum Schluss gekommen sind, dass die Statik der Turnhalle schlecht ist und diese deshalb für jegliche Nutzung gesperrt werden muss. Auch die Spielhalle weist statische und bautechnische Mängel auf. Ihr Dach muss laut Ingenieurberechnungen punktuell verstärkt werden. Nur so sei es verantwortbar, sie im Winter auch bei schneebedecktem Dach zu nützen. Die Halle wird deshalb noch in den kommenden Herbstferien saniert. «Und kann danach wieder gefahrlos genutzt werden.» Auch für die Ressortverantwortliche Gemeinderätin Yvonne Jungo ist die Situation belastend. «Wir hätten die Mängel nicht in diesem Ausmass erwartet», sagte sie gegenüber den FN.

 Für Bösingen sind es seit 2008 die Dächer Nummer vier und fünf von Schulgebäuden, die saniert werden müssen (siehe Kasten). Die Mängel sind im Rahmen von Kontrollen entdeckt worden, die der Gemeinderat angeordnet hatte (FN vom 18. September). Weil die erste Analyse des Ingenieurs der Statik der Turnhalle ein derart schlechtes Zeugnis ausgestellt hatte, wollte der Gemeinderat eine Zweitmeinung einholen. «Die erste Meldung war schon ernüchternd, aber die zweite Meinung war noch viel schlimmer», so Louis Casali.

 Gestern sind die Schulleitung und am Abend dann die Vereine über die Situation informiert worden. Denn voraussichtlich bleibt die Halle, die jeden Abend genutzt wird, bis Mitte 2014 gesperrt. Noch an der Gemeindeversammlung im Dezember will der Gemeinderat der Bevölkerung einen Projektkredit für den kompletten Ersatz der Dachkonstruktion vorlegen. Der genaue Betrag sei noch zu bestimmen, so Yvonne Jungo. Sie sei aber zuversichtlich, dass die Bevölkerung dem Kredit zustimmen werde. Im Frühling 2014 sollen die Arbeiten beginnen. Den Kredit für die Sanierung der Spielhalle von rund 100 000 Franken hat der Gemeinderat in Absprache mit der Finanzkommission als Notmassnahme eingestuft und deshalb freigegeben. Wo die Schulturnstunden stattfinden und die Dorfvereine ab heute trainieren werden, ist noch unklar. «Wir können momentan keine Ersatzlösungen anbieten. Es ist alles zu schnell gegangen», sagte Ammann Louis Casali. Der Gemeinderat sei aber daran, diese Fragen zu klären.

Fünf Dächer in sechs Jahren: Kontrollen werden weitergeführt

N ach Ingenieurkontrollen mussten in Bösingen in den letzen Jahren bereits das Glasdach des Pausenplatzes (2008), das Dach des alten Schulhauses (2012) sowie das Dach des neuen Schulhauses (2013) saniert werden. Nun weisen zwei weitere Dachkonstruktionen bauliche und statische Mängel auf. «Das mag erstaunen», sagte der Bösinger Ammann Louis Casali gestern gegenüber den FN. Man werde dabei zur Ansicht verleitet, die Dächer hätten noch jahrelang gehalten – ohne teure Sanierung – , hätte sie der Gemeinderat nicht kontrollieren lassen. Der Gemeinderat trage aber die Verantwortung für die öffentlichen Bauten und damit auch für die Sicherheit der Nutzer. Die regelmässige Überprüfung der Bauten sei deshalb keine Wahlmöglichkeit, sondern eine Pflicht, betonte er. Und die Massnahmen seien nicht verhandelbar. Denn die Dächer müssten den aktuellen Anforderungen betreffend Sicherheit und Bautechnik entsprechen.

Keine Aufarbeitung

Der Frage, ob seinerzeit beim Bau der Anlagen Fehler begangen wurden, werde der Gemeinderat nicht nachgehen, so der Syndic. Denn die Aktualität zeige: Die Dächer weisen Mängel auf, die Konsequenzen seien zu tragen und die nötigen Sanierungen umzusetzen. Immerhin einen positiven Punkt hätten die Untersuchungen hervorgebracht: Die Decke der Aula ist einwandfrei. «Wir werden unsere Anlagen auch in Zukunft regelmässig überprüfen lassen», so Louis Casali. Ungeachtet dessen, dass dabei unangenehme und in der Folge kostspielige Diagnosen bekannt werden könnten. ak

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