Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Unbekanntes zu Grossem machen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wenn die vermeintlichen Musikkenner verschämt aufblicken, um sich zu vergewissern, dass sie nicht die Einzigen sind, die sich ob der genannten Bandnamen geschlagen geben müssen, liegt wohl das neue Bad-Bonn-Kilbi-Programm vor ihnen. So geschehen an der gestrigen Medienkonferenz zur Bekanntgabe des diesjährigen Programmes.

«Wir leben ja fast nur noch online, deshalb macht es umso mehr Spass, zusammen einen Kaffee zu trinken und zu reden», begrüsste Daniel «Duex» Fontana, seines Zeichens Programmator des Festivals, die Anwesenden.

Dass die Kilbi vom 28. bis zum 30. Mai bereits zum 25. Mal durchgeführt wird und damit ein triftiger Grund zur Selbstbeweihräucherung vorhanden wäre, wischt er beiseite. «Jubiläen liegen mir persönlich nicht so», meinte Fontana, und lässt lieber die Musik für sich sprechen.

Der Reiz des Unbekannten

Man sei mit dem diesjährigen Programm «sehr zufrieden», lässt die Bad-Bonn-Equipe verlauten. Auf bekannte Headliner werde weitgehend verzichtet: «Dieses Jahr haben wir fast nur noch unbekannte Acts, die unsere Haltung widerspiegeln.» Man wolle «Unbekanntes zu Grossem machen», heisst es im Pressecommuniqué.

Die Künstler seien mehr oder weniger willkürlich auf die Festivaltage verteilt worden–eine thematische Ordnung gebe es nicht, sondern es herrsche eben jenes stilistische Durcheinander vor, dass die Kilbi weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt gemacht hat. Eine gewisse Ordnung glaubt Fontana dennoch ausmachen zu können.

Der Tag des «Mini-Rocks»

Ein Programm im Zeichen der Stromgitarren verspricht er für den Donnerstag: Zu den Zugpferden gehört Mac Demarco, der in Indie-Rock-Kreisen als das nächste grosse Ding gehandelt wird, aber auch abseits von allem Hype mit hervorragenden Kompositionen überzeugen kann. The Black Angels aus Texas sind ein weiteres Highlight–zumal die Band in der wachsenden Psychedelic-Rock-Szene in aller Munde und überdies am Aufwind derselben nicht ganz unschuldig ist. Etwas aus dem Rahmen fällt Nils Frahm, der mit seinen verfremdeten Piano-Kreationen zwischen Elektronik und moderner Klassik trotzdem einen Höhepunkt darstellen dürfte.

«Die geheime Königin»

Am Freitag–«der geheimen Königin» des Festivals–hebt Fontana besonders Selda hervor. Die türkische Sängerin spiele mit dem «Surf-Rock-Orchester Boom Pam aus Israel» zusammen, was hörenswert sei und auch eine politische Botschaft berge. Bo Ningen aus Japan werden mit ihren Exzessen «irgendwo zwischen Heavy Metal und Krautrock» der Kilbi-Exzentrik die Krone aufsetzen. «Bei denen weiss man nie genau, was passiert», so Fontana.

Alte Bekannte

Für den Samstag steht der ehemalige Sonic-Youth-Gitarrist Thurston Moore Pate–im wahrsten Sinne des Wortes: «Er ist der Götti der Kilbi», so Fontana. Für Exotik werden Dakhabrakha sorgen. Die Band verarbeitet traditionelle Volksmusik aus der Ukraine. Ihre Verpflichtung sowie die zu Konzerten getragenen Trachten dürfen wohl durchaus auch als politische Botschaft gelesen werden.

Ingesamt eine Kilbi, wie sie im Buche steht. Business as usual. Gerade deshalb: «Es gibt sicher noch ein paar komische Aktionen», verspricht Fontana.

KomplettesProgrammund Details unter: kilbi.badbonn.ch

Zahlen und Fakten

Ansturm auf Tickets und ein doppeltes Jubiläum

Eigentlich habe die erste bezeugte Bad Bonn Kilbi im Jahr 1641 stattgefunden–halt einfach als traditionelles Kilbi-Fest, meinte Patrick Boschung, der im Bad Bonn für die Finanzen verantwortlich ist, an der gestrigen Medienkonferenz schmunzelnd. Damit jähre sich die Kilbi nicht nur zum 25., sondern sogar zum 375. Mal. Bei diesem doppelten Jubiläum bleibe bezüglich der Infrastruktur grosso modo alles beim Alten: Auch das Budget sei mit 750000 Franken ungefähr gleich geblieben. Erstmals wird die Veranstaltung auch von der Suisa, der Schweizer Genossenschaft der Urheber und Verleger von Musik, unterstützt. «Endlich, nach 25 Jahren», so Boschung lakonisch. Zur Durchführung tragen etwa 300 Helferinnen und Helfer bei, die umsonst arbeiten–von Ruhm und Ehre sowie ein paar Mahlzeiten einmal abgesehen. «Lieber zahlen wir die Leute gar nicht, als dass wir ihnen nicht genug bezahlen», scherzte Boschung. Insgesamt werden pro Tag etwa 2500 Tickets verkauft, wovon etwa die Hälfte–also zirka 1300 Eintritte–auf Dreitagespässe entfällt. Diese waren wie in den Vorjahren wieder höchst begehrt: Ganze sieben Minuten nach dem gestrigen Verkaufsstart vermeldete der trotz aller Routine etwas nervöse Boschung erleichtert, dass nur noch 250 Stück übrig seien. Im Verlauf des frühen Nachmittags waren dann die Dreitagespässe sowie die Tickets für Freitag und Samstag bereits restlos ausverkauft.tj

Meistgelesen

Mehr zum Thema