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Zeugen haben Drohungen miterlebt

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Ein 37-jähriger Mann muss sich seit Montag vor dem Sensler Strafgericht verantworten. Er habe seine Ex-Freundin bedroht, geschlagen und vergewaltigt, lautet die Anklage unter anderem (siehe FN von Dienstag). Nachdem der Beschuldigte am ersten Prozesstag alle Vorwürfe abstritt, ging die Verhandlung gestern mit der Befragung von Zeugen weiter.

Als Erstes sagte eine Arbeitskollegin des mutmasslichen Opfers aus. Sie habe bei ihrer Kollegin, mit der sie auch privat befreundet ist, blaue Flecken im Gesicht bemerkt und nachgefragt, erzählte sie. «Am Anfang gab sie an, sie sei die Treppe runtergefallen, schliesslich sagte sie, dass ihr Freund sie geschlagen habe.» Sie habe ihre Arbeitskollegin einmal sogar schminken müssen, damit die Kunden die Flecken nicht bemerkten. Die Zeugin berichtete auch von Drohungen und Belästigungen per SMS und Telefon durch den Beschuldigten.

Vorfälle liegen lange zurück

 Ähnliches sagte eine ehemalige Freundin der Frau aus. «Weshalb hat sich die Klägerin wohl nicht früher von ihrem Freund getrennt?», fragte Gerichtspräsident Reinold Raemy. Sie wisse es auch nicht, antwortete die Zeugin. «Ich habe mehrmals versucht, sie dazu zu bewegen, den Mann zu verlassen.» An einiges konnte sich die Zeugin nicht mehr erinnern, denn die Vorfälle liegen mindestens vier Jahre zurück. Sie gab jedoch an, dass ihre Freundin damals im Ausgang relativ viel Alkohol trank und gelegentlich Kokain konsumierte. «Ihr Freund zwang sie dazu», sagte sie. Der Beschuldigte hatte am Montag ausgesagt, seine Ex-Freundin habe oft Drogen und Alkohol konsumiert.

Auch der Halbbruder der Klägerin hatte sie mit einem blauen Auge gesehen. «Sie rief mich eines Abends an; ich fuhr zu ihr und sie hatte ein Veilchen.» Der Angeklagte sei bei ihr gewesen, der Halbbruder habe den beiden gesagt, sie sollten sich trennen, wenn es zu Schlägen komme.

Auch er könne nicht verstehen, weshalb seine Halbschwester so lange bei dem Mann geblieben ist. «Sie hatte wohl Angst.» Er erzählte, dass sich seine Halbschwester durch die Beziehung zum Beschuldigten verändert habe. «Sie war immer lebensfroh und aufgestellt; das Ganze hat sie aber nun sehr mitgenommen.»

Schläge selbst zugefügt

Nach diesen Aussagen fragte Staatsanwältin Christiana Dieu-Bach den Angeklagten, ob er die blauen Flecken bei seiner damaligen Freundin bemerkt habe. «Ja, die habe ich gesehen», antwortete er. «Sie hat sie sich aber selbst zugefügt, weil sie nicht arbeiten wollte. Sie hat mich auch mehrmals gebeten, dass ich sie schlage.» Dies, weil er sich geweigert habe, bei der Arbeitgeberin seiner Freundin anzurufen und zu sagen, sie sei krank.

Der Prozess geht am Donnerstag weiter mit den Plädoyers; danach wird das Gericht sein Urteil fällen.

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