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Wechselvolle Geschichte aufgearbeitet

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Der deutsche Historiker Klaus Schatz hat zahlreiche grundlegende Werke zur Geschichte des Ersten Vatikanischen Konzils und zum päpstlichen Primat verfasst.

Zum 200. Jahrestag der Wiederzulassung seines Ordens legte er im Jahr 2013 eine umfassende «Geschichte der deutschen Jesuiten» von 1814 bis 1983 vor.

Rund 15 000 Stunden Arbeit

Fünf Bände und über 2100 Seiten waren die Frucht von rund 15 000 Stunden Arbeit, wie der Pater errechnet hat. Schon 1998 ging Schatz an diese Mammutaufgabe. In der «Geschichte der deutschen Jesuiten» stellte er auch die Geschichte der Jesuiten in der Schweiz bis 1947 dar, also bis zur Verselbstständigung als eigene Vizeprovinz des Ordens.

Vor kurzem nun hat er in einem sechsten Band die spannungsreiche Geschichte der Schweizer Provinz bis 1983 nachgeholt. Nach dem Krieg bestand das Schweizer «Jesui­tenverbot» zwar noch lange fort, doch faktisch wurde es immer mehr ausgehöhlt – bis es 1973 in einer Volksabstimmung fiel.

Von Balthasar und von Galli

Gleichzeitig waren diese Jahrzehnte von einem tief­greifenden inneren Wandel im Jesuitenorden geprägt, der auch zu Konflikten mit Rom führte, so etwa um die in Zürich erscheinende theologische Jesuiten-Zeitschrift «Orientierung». Spannend ist auch die Darstellung der schmerzlichen inneren Auseinandersetzungen um den Ordensaustritt des Theologen Hans Urs von Balthasar im Jahr 1950.

Ein weiterer Protagonist der Schweizer Jesuiten jener Jahre: der Kosmopolit und Konzilskommentator Mario von ­Galli, der in den Jahren des Zweiten Vatikanischen Konzils und danach den Katholizismus im deutschsprachigen Raum mitprägte.

Bis heute sind die Jesuiten – trotz grosser Nachwuchsprobleme – die grösste männliche Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche mit rund 16 500 Mitgliedern. Seit 2013 wird die Weltkirche zudem erstmals in der 450-jährigen Ordensgeschichte von einem ihrer Ordensbrüder regiert – obwohl die Regel der Jesuiten ein Streben nach Ämtern untersagt. Jorge Mario Bergoglio verschafft damit als Papst Franziskus nicht nur der katholischen Kirche insgesamt, sondern auch seinem Orden eine besondere Aufmerksamkeit.

Die Fleissarbeit des Ordenshistorikers Schatz zeigt auf, wie in bestimmten Phasen die viel beschworene Einheit der «Gesellschaft Jesu», die doch aus so vielen hochbegabten Individualisten besteht, Risse bekommt und Differenzen innerhalb des Ordens aufbrechen.

Die «schwarzen Päpste»

Das gilt etwa für die Ausein­andersetzungen um «Modernismus» und «Integralismus» zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder in den Jahren der Neuorientierung nach dem Konzil, in denen der Orden auch in die Auseinandersetzung um die vor allem lateinamerikanische Theologie der Befreiung geriet und eine seiner schwersten Krisen durchlebte.

Dies sind die Jahre, in denen der junge Jesuit Bergoglio seine theologische Prägung erhielt – und auch der junge Jesuit Schatz. Er vollendet am 24. Februar sein 80.   Lebensjahr – und ist damit fast derselbe Jahrgang wie der erste «weis­se Papst» aus der Gesellschaft Jesu. Die Ordensgeneräle der Jesuiten werden wegen ihrer einstigen Machtfülle schon seit Jahrhunderten als «schwarze Päpste» bezeichnet.

Klaus Schatz. Geschichte der Schweizer Jesuiten 1947–1983. Münster (Aschendorff Verlag), 2017. Geschichte der deutschen Jesuiten, Band 6.

Zahlen und Fakten

Von einem Venezolaner geleitet

Als Jesuiten werden die Mitglieder der Gesellschaft Jesu bezeichnet, die 1534 von einem Freundeskreis um Ignatius von Loyola gegründet wurde. Die Bezeichnung «Jesuiten» wurde zunächst als Spottname gebraucht, später aber auch vom Orden selbst übernommen. Generalsupe­rior der Gesellschaft Jesu ist der 69-jährige Venezolaner Arturo Sosa. Der Orden zählt derzeit rund 11 500 Priester und 2700 Scholastiker.

jcg

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