Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

19 Kinder plötzlich ohne Betreuung

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine Tagesmutter aus Merlach betreut 19 Kinder. Sie macht den Job seit rund zehn Jahren. Dafür ist sie vom Verein Kibelac (Kinderbetreuung See) angestellt. Die private und gemeinnützige Organisation, bei der die meisten Gemeinden des Seebezirks Mitglied sind, bietet ausserfamiliäre Betreuung für Kinder an. Mit einem Schreiben vom 30. Oktober kündigte Kibelac das Arbeitsverhältnis mit der Tagesmutter, die nicht namentlich genannt werden will. Das Kündigungsschreiben liegt den FN vor. Die Auflösung des Arbeitsverhältnisses ist per Ende Jahr gültig. Als Kündigungsgrund macht Kibelac geltend, dass die Frau neben ihrer Tätigkeit für Kibelac auch Kinder über das Jugendamt betreuen wollte.

«Beide Seiten haben einen Vertrag unterschrieben und müssen diesen einhalten», sagt Susanne Aebischer, Präsidentin von Kibelac und Grossrätin (CVP, Kerzers), auf Anfrage. «Zu dem konkreten Fall will ich mich aus Datenschutzgründen aber nicht äussern.» Klar sei, dass sich Kibelac an die Vorgaben des Kantons halten müsse, betont Aebischer.

«Es ist für alle eine emotionale Situation, weil wir nicht wissen, wie es im Januar weitergeht.»

Sofia Suter

Mutter von drei Töchtern

 

Dem widerspricht Isabelle Bohrer, Leiterin des Bereichs Soziales der Gemeinde Murten: Aus kantonaler Sicht könne eine von Kibelac angestellte Tagesmutter auch Kinder über das Jugendamt betreuen. Der Vertrag von Kibelac mit der Tagesmutter untersagt dies jedoch. Aus Datenschutzgründen konnte sich auch Isabelle Bohrer nicht weiter zu dem konkreten Fall äussern.

Das Wohl der Kinder

Die Eltern der 19 Kinder laufen nun Sturm. Auch sie haben ein Schreiben von Kibelac erhalten: die Kündigung des Betreuungsvertrages mit der Tagesmutter und das Angebot, eine neue Tagesmutter zu vermitteln. Doch die Eltern wollen keine andere Betreuungsperson. «Wir sind empört über das Verhalten von Kibelac», sagt Sofia Suter, eine der betroffenen Mütter aus Murten. «Es geht hier um das Wohl unserer Kinder», bemerkt sie. Ihre älteste Tochter werde seit acht Jahren von der betreffenden Tagesmutter betreut. «Es ist für meine Kinder ein zweites Zuhause», so Suter. Es sei für alle Eltern eine emotionale Situation, weil sie nicht wissen würden, wie es im Januar weitergeht. «Wir hoffen auf die Unterstützung der Gemeinden, welche die Mitgliederversammlung des Vereins Kibelac bilden», sagt sie.

Die Verkehrsinseln bei der Löwenberg Tankstelle in Murten geben auch zu Reden.

Deshalb haben die Eltern von allen 19 Kindern, die ihre Kinder von der betreffenden Tagesmutter in Merlach betreuen lassen, ihren Unmut Anfang November in mehreren Schreiben an Kibelac, an sämtliche Gemeinden des Seebezirks, an das Jugendamt des Kantons in Freiburg und an den Verband Freiburgischer Tagesfamilien mitgeteilt. Die Briefe liegen den FN vor. Für sie sei die Kündigung inakzeptabel, steht darin geschrieben, «weil wir mit der von der Tagesmutter erbrachten Leistung stets sehr zufrieden waren». Zudem ist in dem Brief der Eltern an den Verein Kibelac von einem kontinuierlichen Qualitätsabbau seitens Kibelac die Rede. So sind die Eltern der Ansicht, dass sich der Umgangston in der Kommunikation mit ihnen verschärft habe. Auf angesprochene Anliegen und Probleme werde nicht eingegangen, und die Bürokratisierung nehme zu.

City-Parking in Murten – die Warterei geht weiter.

«Leider müssen wir feststellen, dass Sie uns erwerbstätige Eltern mit dieser aus unserer Sicht unverständlichen Kündigung einfach ohne Vorwarnung vor den Kopf stossen und uns in eine emotional und auch organisatorisch sehr schwierige Situation bringen», schreiben die Eltern an Kibelac. Zudem kritisieren sie, dass im Vorfeld der Kündigung keinerlei Kommunikation erfolgt sei. Die Eltern fordern Kibelac dazu auf, das Gespräch und Lösungen zu suchen, um die betreffende Tagesmutter für ihre Kinder wieder anzustellen.

Subventionen

Gemeinden beteiligen sich an den Kosten

Das Gesetz des Kantons über die familienergänzende Tagesbetreuungseinrichtungen sieht vor, dass sich die Gemeinden je nach finanzieller Lage der Eltern an den Kosten für die Kinderbetreuung beteiligen. Der Kanton definiert die Formel für die Berechnung. In diesem Rahmen legen die Gemeinden die Höhe der Subventionierung der Eltern fest. Per Anfang 2018 werden die relevanten Einkommen deshalb nach diesen Vorgaben berechnet, wie einem Informationsschreiben von Kibelac zu entnehmen ist.

emu

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema