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Der Gelbbauchunke einen Tümpel

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In der Unteren Rebe in Liebistorf wurde vor ungefähr 80  Jahren ein grosses Stück von einem Stosszahn eines Mammuts aus der Altsteinzeit im Boden gefunden. Es liegt inzwischen in Freiburg im Geologiesaal des Naturhistorischen Museums.

An derselben Stelle, auf dem Areal der ehemaligen Kiesgrube, fauchte gestern Morgen eine Motorsäge im verwilderten Unterholz. Ein Mann mit Stumpen im Mund stampfte durch das Gestrüpp, um Äste ab- und Bäume umzusägen.

Er leitete einen Arbeitseinsatz der Institution für Reintegration Sense See Saane Freiburg (Iris). Die Hilfsorganisation (siehe Kasten) war diese Woche mit drei arbeitslosen Männern für den Naturschutz unterwegs. Von Montag bis gestern Donnerstag entfernten sie Sträucher und Büsche aus einer hufeisenförmigen, zugewachsenen Waldhecke. «Einen Teil des Holzes legen wir zu Haufen übereinander. Diese dienen dann Kleintieren als Lebensraum. Das restliche Holz häckseln wir», erklärt Manfred Schafer, der bei Iris als Abteilungsleiter Naturschutz tätig ist.

Bedeutender Laichplatz

Zwei der drei arbeitslosen Männer des Naturschutzeinsatzes stammen aus Portugal und waren auf dem Bau tätig. Einer ist Schweizer und nach einem Burn-out auf dem Weg zurück in die Arbeitswelt.

Während sich einer der Portugiesen mit einer Motorsense in den Händen durch das Dickicht kämpft, ziehen und tragen die zwei anderen Männer in Schutzkleidern das Geäst zwischen den Weiden, Eichen, Eschen und Ulmen heraus.

Der Auftrag für diese Unterhaltsarbeit kommt vom kantonalen Amt für Natur und Landschaft (ANL). Nach dem Roden auf dem Gelände lässt das ANL von einer spezialisierten Firma die Arbeit für das eigentliche Ziel verrichten: Sie wird einen Tümpel und vier neue Teiche erstellen und einen bestehenden Teich erweitern. «Diese Biotope sollen im Frühjahr verschiedene Amphibien wie Gras- und Laubfrösche, Kreuzkröten und Gelbbauchunken anlocken. Denn das Gebiet ist ein Laichplatz von nationaler Bedeutung», erklärt Michelle Schneuwly, die beim ANL für Raumplanung und Bau zuständige Wissenschaftlerin.

Arbeitsrhythmus erhalten

Sie engagiert für solche Renaturierungen regelmässig Organisationen wie Iris oder den Verein für arbeitsmarktliche Massnahmen (VAM) aus Düdingen – hauptsächlich aus Kostengründen. «Für das ANL ist dieses Objekt ein Grossprojekt mit einem Budget von ungefähr 100 000  Franken. Das könnten wir mit einem Gartenbauer nicht finanzieren», sagt Schneuwly.

Doch von einer solchen Zusammenarbeit profitieren nicht bloss das ANL und Iris, sondern im Idealfall auch die arbeitslosen Personen. «Sie erhalten für gewisse Zeit eine regelmässige Tagesstruktur, damit sie nicht aus dem Arbeitsrhythmus fallen», sagt Manfred Schafer.

Kein Mammutzahn gefunden

Der gelernte Dachdecker ist seit vier Jahren bei Iris tätig. Er rekrutiert für die beiden Naturschutzgruppen von Murten und Flamatt mit total acht Plätzen die zu betreuenden Personen und organisiert deren Einsätze. Diese Woche hat er ausnahmsweise beim Arbeiten mitgeholfen. «Wir hätten für diesen Auftrag sonst zu wenig Personal», sagt Schafer.

Der Arbeitseinsatz in der Unteren Rebe ist gestern Nachmittag ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen. Einen Mammutzahn haben die drei arbeitslosen Männer zwar nicht gefunden. Aber vielleicht eine willkommene Ablenkung von ihrem sonst ungewissen Alltag.

«Mit einem Budget von 100 000 Franken ist das für uns ein Grossprojekt. Das könnten wir mit einem Gartenbauer nicht finanzieren.»

Michelle Schneuwly

Amt für Natur und Landschaft

Institution für Reintegration Sense See Saane Freiburg (Iris)

Arbeiten für die Natur

Die Institution Iris hat je einen Standort in Murten und Flamatt und ist in den Regionen See, Sense, Saane, Broye und Greyerz aktiv. Die 2011 gegründete Organisation mit neun Angestellten hilft arbeitslosen und ausgesteuerten Personen bei der sozialen und beruflichen Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Iris arbeitet für Auftraggeber wie Gemeinden, Ämter, Vereine, Verbände, Pfarreien und den Heimatschutz. Die zu betreuenden und einzusetzenden Menschen rekrutiert Iris beim kantonalen Amt für den Arbeitsmarkt, den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren von Tafers, Freiburg, Murten und Estavayer, bei Sozialdiensten von Gemeinden und Verbänden sowie bei IV-Stellen und dem Amt für Bewährungshilfe. Zu den Angeboten von Iris gehören nebst den Einsätzen für den Naturschutz wie Hecken- und Obstbaumpflege oder Wanderwegsanierungen auch Arbeiten in der Holzwerkstatt sowie die Förderung der sprachlichen Fähigkeiten und das Schulen von Bewerbungstechniken.

rst

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