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Falkner verjagt Krähen mit Erfolg

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«Die Arbeit des Falkners Ulrich Lüthi ist erfolgreich», sagt Thomas Weissbach, Gemeinderat von Merlach. «Der Auftrag lautete, die Krähen aus dem Chatoneypark zu vertreiben», erklärt Weissbach. Das sei gelungen: «Die Krähen sind aus dem Park ausgezogen.»

Die Aktion gegen die Rabenvögel startete im November: Anwohner hatten reklamiert, weil die rund 400 Krähen in den Baumkronen für viel Lärm sorgten. Die Gemeinde erteilte dem Falkner Ulrich Lüthi aus dem bernischen Kriechenwil daraufhin den Auftrag, regelmässig mit seinen Greifvögeln in den Park zu kommen (die FN berichteten). Schon die Präsenz der Greifvögel genügt, um die Krähen zu vergrämen. Wanderfalken oder Wüstenbussarde sind natürliche Fressfeinde der Krähen und gelten ihnen als potenzielle Gefahr. Saatkrähen meiden Orte, wo wilde Wanderfalken anzutreffen sind. Der pfeilschnelle Jäger ist der Vogel des Jahres und im Kanton auch wild vertreten (siehe Kasten).

Uhu-Attrappen in den Bäumen

Von November bis Mitte Februar war der Falkner zwei Mal wöchentlich im Chatoneypark. Zu Beginn am Abend vor dem Einsetzen der Dämmerung, seit Januar jeweils am Morgen. Zusätzlich zu dieser Massnahme liess die Gemeinde Merlach die Nester vor der Ende Januar beginnenden Schonfrist entfernen und Uhu-Attrappen in den Bäumen montieren. «Abends und nachts ist der Park nun nahezu krähenfrei», sagt Weissbach. Sie hätten nachts rund ein Dutzend schlafende Tiere auf der gesamten Fläche gezählt; «das ist signifikant weniger als die ursprüngliche Anzahl, die sich jeden Abend im Chatoney zum Schlafen versammelt haben». Am Morgen versammelten sich jeweils noch Teile der Kolonie im Park, um danach auszufliegen, erklärt Weissbach. «Da sich in und um Meyriez grosse Baumbestände befinden, ist die Kolonie nicht als Gesamtheit weggezogen, wie das in Regionen mit weiter auseinanderliegenden Baumbeständen zu erwarten wäre.» Vielmehr sei die Kolonie durch die Aktion tendenziell «versprengt» worden. Wo sie sich jetzt niedergelassen habe, bleibt unklar. Von anderen Gemeinden habe er bisher keine Rückmeldungen bezüglich der Vergrämungsaktion erhalten, sagt Weissbach.

Jetzt ist Schonzeit

Für den Falkner Ulrich Lüthi ist die Aktion jedoch noch nicht abgeschlossen: «Es funktioniert, aber wir haben noch nicht ganz das Ergebnis erreicht, das ich mir wünsche.» Er brauche noch mehr Zeit. Weil die Vögel nun aber zu brüten beginnen, ist die Schonzeit angebrochen. In dieser Zeit dürfen die Vögel nicht gestört werden. «Wir versuchen nun, vom Kanton eine Bewilligung bis Ende Februar zu erhalten», sagt Weissbach dazu. Der Entscheid stehe noch aus.

Hier geht’s zum ersten Bericht über Falkner Ulrich Lüthi.

Der Wildhüter des Seebezirks, Elmar Bürgy, zeigte sich zu Beginn der Aktion skeptisch, dass sich die Krähen dauerhaft vertreiben lassen: «Ihre Fressplätze geben die Vögel nicht so schnell auf.» Zur Zeit weilt Bürgy in den Ferien. Sein Stellvertreter Pascal Balmer gibt zu bedenken, dass jede Situation anders ist: «Es ist schwierig, einzuschätzen, was in den Köpfen der Tiere abgeht.» Ob sie sich nun in Wohngebieten oder auf dem Bodemünzi dauerhaft niederlassen, werde sich zeigen. Raben gelten als die Vögel mit der grössten Intelligenz.

Tier des Jahres

Im Kanton brüten rund zehn Wanderfalkenpaare

Einer der Greifvögel des Falkners Ulrich Lüthi ist ein Wanderfalke. Er gilt als schnellstes Tier der Welt und stürzt sich mit bis zu 300 Stundenkilometern auf seine Beute. Die Naturschutzorganisation Birdlife Schweiz hat ihn zum Tier des Jahres 2018 erklärt.

Im Kanton Freiburg gibt es laut Adrian Aebischer, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Amts für Wald, Wild und Fischerei, rund zehn brütende Paare. In den Siebzigerjahren war der Wanderfalke praktisch ausgerottet. Schuld daran war das Pestizid DDT. Ab 1979 nahm die Art wieder zu. Doch seit 2010 sei an mehreren Brutplätzen ein Verschwinden feststellbar. «Möglicherweise kam es zu illegalen Vergiftungen.» Der Grund für diese Vermutung: In anderen Kantonen wurden Taubenzüchter der Tat überführt. Den Wanderfalken gegen Krähenpopulationen anzusiedeln, macht für Aebischer aber keinen Sinn: «Er benötigt keine Hilfe durch eine Wiederansiedlung, sondern eine möglichst giftfreie Umwelt.»

emu

 

 

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