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Haldimann fährt vollelektrisch

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Ich fahre vollelektrisch», steht auf dem Müllwagen geschrieben, der leise durch das Murtner Stedtli fährt. «Es ist der erste Lastwagen weltweit in dieser Grösse, der vollelektrisch betrieben wird», erklärt Christian Haldi­mann, Geschäftsführer des Murtner Entsorgungsunternehmens Haldimann, während der gestrigen Präsentation des neuen Müllwagens für die Medien. Haldimann blickt stolz auf seine neuste Errungenschaft: das elektrische Kehrichtfahrzeug auf 26-Tonnen-Basis sei fantastisch, «ich bin noch nie einen so tollen Lastwagen gefahren». Bis anhin seien nur vollelektrische 18-Tonnen-LKWs im Einsatz, «dieser hier ist eine Nummer grösser und kommt ab August in Einsatz».

Bund unterstützt Projekt

Haldimanns neuer Müllwagen der Marke Futuricum Collect 26E ist einer von vier Proto­typen des Unternehmens Designwerk aus Winterthur. Für die Entwicklung und Erprobung des Fahrzeugantriebes hat die Firma rund 1,5 Millionen Franken Unterstützung des Bundesamtes für Energie erhalten. Diverse spezialisierte Partnerfirmen waren an der Entwicklung des Lastkraftwagens beteiligt.

«Ich war der erste, der seine Unterschrift unter das Projekt gesetzt hat», berichtet Haldimann. Ohne ihn wäre es gar nicht in die Gänge gekommen. «Das Bundesamt stellte der Entwicklerfirma die Bedingung, Käufer aufzuweisen.» Die Firma Designwerk habe sich in der Folge bei ihm gemeldet, «weil das Einsammelfahrzeug in unsere Strategie passt», sagt Haldimann. Denn mit seinem geplanten Energiepark und Biomassenzentrum in Sugiez verfolge er das Ziel, «langfristig ohne fossilen Treibstoff unterwegs zu sein». So lautet denn auch der Slogan der Firma: «Mit den Abfällen von heute die Abfälle von morgen entsorgen», ist auf deren Website zu lesen. «Mit einem vollelektrisch betriebenen Wertstoffsammelfahrzeug schliesst sich der Abfallkreislauf.» Und dies ganz ohne Lärm und Gestank zum Wohle der Bevölkerung.

Mehr als doppelt so teuer

Die Anschaffung hat seinen Preis: «Ich habe 750 000 Franken für das Fahrzeug bezahlt», sagt Haldimann, darin eingeschlossen ist der Pressmüllaufbau. Ein herkömmlicher mit Diesel betriebener LKW koste 350 000 Franken. Subventionen vom Bund habe er keine erhalten. Und die Mehrkosten auf die Gemeinden als seine Kunden abzuwälzen, komme ihm nicht in den Sinn, sagt der Unternehmer. «Wenn ich etwas will, dann will ich es.» Er sei ein Risiko eingegangen, ist sich Haldimann bewusst, «ich hoffe, dass wir keine technischen Probleme haben werden». 55 000 Einwohner bediene er mit seinen sieben Müllwagen, «einen Ausfall eines Fahrzeugs von mehr als ein paar Tagen können wir uns nicht leisten». Nun seien viele Augen auf ihn gerichtet, «viele schauen jetzt erst mal zu, ob das funktioniert». Einige europäische Grossstädte hätten bereits ihr Interesse an dem vollelektrischen Müllwagen bekundet, weiss Haldimann, «doch der Preis muss runtergehen, damit eine grössere Verbreitung möglich ist». Dafür brauche es eine serienmässige Herstellung.

Die drei weiteren Prototypen der Firma Designwerk werden laut Haldimann in der Stadt Thun, in Lausanne und von St. Aubin aus zum Einsatz kommen. «Die geringe Lärmemission ist gerade in der Müllabfuhr in Städten ein Vorteil», ist Haldimann überzeugt, «so können wir früher losfahren, wenn noch kein Verkehr herrscht, und wecken niemanden.»

Zahlen und Fakten

Jede Batterie ist 1,1 Tonnen schwer

«In dem vollelektrischen Einsammelfahrzeug befinden sich die grössten fahrenden Batterien von ganz Europa», sagte Christian Haldimann vom Murtner Entsorgungsunternehmen Haldimann AG an der gestrigen Pressekonferenz in Murten. Jede Batterie ist 1,1 Tonnen schwer. Rund zehn Stunden werden benötigt, um die Batterien wieder aufzuladen. Der E-LKW fährt mit vier Elektromotoren, die gegenüber einem herkömmlichen Motor deutlich kleiner sind. Die Leistung des Fahrzeugs entspricht 560 Kilowatt oder 760 PS. Das Gesamtgewicht liegt bei 26 Tonnen, eine Tonne Material kann aufgelastet werden. «Das ist ideal für uns», sagt der Geschäftsführer Haldimann. Die Reichweite des E-Lastkraftwagens beträgt rund 300 Kilometer bei Leerfahrt und 150 Kilometer bei Vollbeladung, «eine Tagestour beläuft sich auf rund 120 Kilometer». Ein mit Diesel betriebener Kehrichtwagen verbrauche heute zwischen 62 und 68 Litern pro 100 Kilometer. «Das ständige Anhalten und wieder Abfahren des Müllwagens steigert den Verbrauch massiv.» Deshalb machten gerade E-Müllwagen Sinn, welche die Brems-Energie für das Beschleunigen verwenden könnten. Die Entwicklung der Prototypen sei eine grosse Herausforderung an die Ingenieure gewesen, betont Haldimann. Morgen Donnerstag habe er Vertreter aus Gemeinden des Seebezirks eingeladen, um ihnen seinen neuen E-LKW ebenfalls vorzustellen.

emu

 

 

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