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Hohe Hürden für das Grossprojekt

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Sie wollen mit der grossen Kelle anrichten: Die Genossenschaft Gemüseerzeuger Seeland (GES), eine Vereinigung von rund 85 Landwirten aus der Region beidseits der Grenze, will ein riesiges Gewächshaus in der Region Murtensee errichten (die FN berichteten). Das Konzept heisst Energiebündel Seeland.

Vorgesehen sind Gewächshäuser mit einer Fläche von bis zu 80 Hektaren – was 110 Fussballfeldern entspricht. Hinzu kommen auf 20 Hektaren Nebengebäude für Verarbeitung und Logistik. Als mögliche Standorte sind Müntschemier/Ins und Sugiez angedacht. Das Gewächshaus soll sowohl den konventionellen Anbau als auch den Hors-sol-Anbau von Gemüse ermöglichen. Die GES plant gemäss ihrem Kurzkonzept auf dem Gelände auch die Verarbeitung des geernteten Gemüses, dessen Lagerung sowie den Vertrieb.

Es ist erst der Anfang

Sam Zurbrügg, Geschäftsführer der GES, möchte das Vorhaben als Vision verstanden wissen. Seine Vereinigung wolle vor der konkreten Projektidee eine Diskussion anstossen, an welcher sich auch mögliche Kritiker wie Umweltverbände beteiligen sollen. Die ersten Reaktionen aus Freiburg seien positiv, betont Zurbrügg. Das Konzept sehe einen Zeithorizont von 20 bis 30 Jahren vor. Die Gesamtfläche sei als Endpunkt der Entwicklung zu verstehen. Die Anlage würde klein anfangen und wachsen, so der Plan. Das Muster seien Anlagen im Ausland, in Holland zum Beispiel, mit denen die Produktionskosten gesenkt werden können. «Mit ihrer Grösse würde die Anlage dazu beitragen, höhere Erträge zu erwirtschaften.»

Schwerer Stand zu erwarten

Doch neben den Vorteilen birgt das Projekt auch Risiken, wie eine Umfrage unter Akteuren in der Region ergibt. So zeigt die Vizepräsidentin des Regionalverbands See, Susanne Schwander, Verständnis dafür, dass die Gemüsebauern mit Projekten wie diesen ihre Verhandlungsposition stärken wollen. Sie warnt jedoch vor den Hürden, welche das Projekt erst überwinden müsste. Sie müsse keine Prophetin sein, um vorauszusehen, dass sich der Landschaftsschutz am Projekt stören werde. «Es hätte einen schweren Stand, wenn es hart auf hart ginge.» Zudem führe in der Nähe des Perimeters ein Wildtierkorridor von nationaler Bedeutung durch, hier sei der Konflikt zwischen den Interessen der Landwirtschaft und des Umweltschutzes vorprogrammiert.

Der Ammann der Standortgemeinde Mont-Vully, Pierre-André Burnier, zeigt sich auf Anfrage skeptisch. Weder im regionalen Richtplan, den der Kanton gerade erst genehmigt hat, noch in der Ortsplanung sei nur schon die Möglichkeit eines solchen Projekts vorgesehen. Ausserdem widerspreche ein Vorhaben in dieser Grösse den Entwicklungsvorgaben der Gemeinde, die ein sanftes Wachstum vor allem im Tourismus vorsehen. Allerdings stehe der Prozess erst am Anfang, es werde eine intensive Diskussion darüber nötig sein.

Ueli Johner, Gemüsebauer im Ruhestand, hat Bedenken: «Wenn das Projekt scheitern würde, wäre der Schaden gross.» Auch seien die Betriebsleiter zunehmend überfordert, wenn die familiären Strukturen der industriellen Produktion von Lebensmitteln weichen müssten.

Konzept

Ein grosses Zelt für frisches Gemüse

Das Hauptziel des Konzepts Energiebündel Seeland ist laut einem Positionspapier die Stärkung des Gemüseanbaugebiets Seeland im umkämpften wirtschaftlichen Umfeld. Zudem will die Genossenschaft Gemüseerzeuger Seeland (GES) versuchen, mit der technologischen Entwicklung in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelbranche Schritt zu halten. Die für den Komplex nötige Wärme soll mit erneuerbaren Energien hergestellt werden. Der Strom soll mittels Solarpanels produziert werden. Für die Bewässerung soll der Regen, der auf die Dächer der Gewächshäuser prasselt, aufgefangen und verwendet werden. Schliesslich wollen die Verantwortlichen aus Bioabfällen Dünger und Strom ­erzeugen.

fca

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