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OS Murten eröffnet zweisprachige Klasse

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Es ist eine Premiere: Die Orientierungsschule der Region Murten (OSRM) bietet ab dem kommenden Schuljahr eine zweisprachige Klasse auf Sekundarstufe an. Die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport (EKSD) hat das Konzept der OSRM genehmigt. Damit leistet die Murtner Oberstufe Pionierarbeit. Zwar gibt es im Kanton schon ähnliche Projekte. Zweisprachige Lektionen sind in vielen Orientierungsschulen im Kanton Standard. Der bilingue Ausbildungsgang auf dieser Stufe über drei Jahre ist jedoch ein Novum. Darüber informierte die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport an der gestrigen Medienkonferenz an der OSRM in Murten.

In Zukunft haben die Murtner Schülerinnen und Schüler die Wahl. Sie können sich für die zweisprachige Klasse anmelden. Voraussetzung dafür ist, dass sie gut Französisch und Deutsch können. Die Teilnahme an dem Projekt ist sowohl für die Jugendlichen als auch für die Lehrpersonen freiwillig. Der bilingue Klassenzug kommt jedoch nur zustande, wenn sich genügend interessierte Jugendliche mit dem Einverständnis ihrer Eltern für das Pilotprojekt einschreiben. Der Aufbau des Projekts ist auf drei Jahre ausgelegt, wird begleitet und jährlich evaluiert, wie die Erziehungsdirektion in einer Mitteilung festhält.

Unter einem Dach

Die Orientierungsschule in Murten ist prä­de­s­ti­niert für das Sprachenprojekt: «Wir sind eine Schule mit zwei Sprachen unter einem Dach», sagte Iwan Volken, Direktor der deutschen Abteilung der OSRM, an der Medienkonferenz. «Wir leben die Zweisprachigkeit tagtäglich», sagte auch Sébastien Ducrest, Direktor der französischen Abteilung. Seit 1998 sind die beiden Abteilungen im Gemeindeverband der Orientierungsschule Region Murten vereint, 2011 erfolgte der Neubau auf dem Prehl-Areal. «Dieses Projekt der OS Murten hat sich entwickelt und ist vielleicht auch nicht adaptierbar auf andere Schulen», gibt Volken zu bedenken.

«Wir haben rund eineinhalb Jahre an dem Konzept für zweisprachige Klassenzüge gearbeitet», sagte Ducrest weiter. Eine Garantie dafür, dass sich die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern darauf einlassen, hätten sie jedoch nicht. «Der bilingue Klassenzug fordert einen überdurchschnittlichen Einsatz», betonte der OS-Direktor. «Die Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler sind hoch – dessen müssen sie sich bewusst sein», sagte Schulinspektor Matthias Wattendorff. «Sie müssen eventuell mehr leisten als ihre Schulkollegen in den anderen Klassen», doppelte Ducrest nach.

Für Sekundarklassen

«Das Projekt ist in einem ersten Schritt auf Sekundarklassen ausgelegt», erklärte Sébastien Ducrest. Eine Vermischung der Klassentypen sei nicht möglich. Falls sich eine Schülerin oder ein Schüler mit den beiden Sprachen überfordert fühlt, gibt es einen Ausweg: «Die Schüler können jeweils am Ende des Schuljahres die zweisprachige Klasse verlassen und wieder in ihre ursprüngliche Sprachabteilung zurückkehren.» Das sei zwar nicht erwünscht, soll aber möglich sein.

Beide Sprachgruppen sollen in der Klasse gleichmässig vertreten sein. Das Konzept legt nicht fest, welches Fach in deutscher oder französischer Sprache unterrichtet werden soll, sondern es sieht vor, dass die Fächer in der festgelegten Sprache während drei Jahren unterrichtet werden und es eine ausgewogene Verteilung zwischen den beiden Unterrichtssprachen braucht.

Finanzierung ist gesichert

Da keine neue Klasse eröffnet wird und die Lehrmittel aus der entsprechenden Sprachabteilung stammen, entstehen durch zweisprachige Klassen keine zusätzlichen Kosten, hält die Erziehungsdirektion fest. Der Gemeindeverband der Orientierungsschule Region Murten habe sich zudem bereit erklärt, die Kosten für den Unterricht einer Zusatzlektion in Deutsch oder Französisch zu übernehmen (siehe Kasten).

Projekt in Freiburg

Im Kanton Freiburg sind noch mehr Sprachenprojekte geplant: Die Stadt Freiburg will bis im Sommer ein Konzept für zweisprachige Klassen ab Schul­eintritt erarbeiten. Am Donnerstag findet dazu ein Vortrag mit dem Direktor der Orientierungsschule Region Murten, Iwan Volken, in Freiburg statt.

Bürgerspital, Saal Rossier, Spitalgasse 2, Freiburg. Do., 18. Januar, 20 Uhr. Schule und Elternhaus Stadt Freiburg und Umgebung lädt zu einem öffentlichen Vortrag ein. Iwan Volken wird über die Umsetzung des Sprachenkonzepts referieren.

«Die Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler sind hoch – dessen müssen sie sich bewusst sein.»

Matthias Wattendorff

Schulinspektor

Sprachkompetenz

Eine zusätzliche Lektion in der jeweiligen Partnersprache

«Es ist eines unserer Legislaturziele, die Partnersprache und den immersiven Unterricht zu fördern», sagte Marianne Küng, stellvertretende Amtsvorsteherin des deutschsprachigen obligatorischen Unterrichts, an der gestrigen Medienkonferenz in Murten. Das Pilotprojekt der Orientierungsschule Region Murten werde dem Ziel mit der Einführung eines zweisprachigen Klassenzugs gerecht. Die Stundentafel des zweisprachigen Klassenzugs umfasst 32 Lektionen in der neunten Harmos-Stufe, 33 Lektionen in der zehnten und 34 Lektionen in der elften. Für Deutsch und Französisch sind jeweils vier Lektionen pro Woche vorgesehen. Zur Verbesserung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler ist für das Pilotprojekt in Murten geplant, dass sie eine zusätzliche Lektion in der jeweiligen Partnersprache erhalten. Somit besuchen die deutschsprachigen Schülerinnen und Schüler pro Woche eine fünfte Lektion in Französisch und die französischsprachigen Jugendlichen eine fünfte Lektion in Deutsch. Der Plan sieht zudem vor, dass die Lehrpersonen in etwa gleich vielen Lektionen in Französisch und in Deutsch unterrichten.

emu

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