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Aus dem Leben von verdingten Kindern

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Der Vater von Zita Neuhaus und seine sechs Geschwister wurden als Kinder verdingt. Die tragische Lebensgeschichte von drei der sieben Kinder hat Zita Neuhaus in ihrem vor zwei Jahren veröffentlichten Buch «Dem Taugenichts sein Lied» beschrieben (die FN berichteten). Aus diesem Buch liest die Autorin am kommenden Montag, 22. Januar, im Kulturraum der Primarschule Plaffeien.

Suppe mit Würmern

Sie lässt in ihrem Buch eine Tante und einen Onkel mit den fiktiven Namen Lena und Johann zu Wort kommen, da ihr Vater zeitlebens nicht über seine Vergangenheit gesprochen hat. Der damals achtjährige Johann erzählt, wie er und sein zwei Jahre älterer Bruder, der Vater der Autorin, bei ihrer neuen Familie im Stall bei den Schweinen schlafen mussten und ihnen der Kontakt zu ihren Geschwistern verboten wurde. Lena schildert, wie sie jeden Tag schimmliges Brot und Suppe mit Würmern zu essen bekamen, die im Winter mit zwei Löffeln Milch und einer gerösteten Zwiebel gestreckt wurde.

Diese traurigen Erzählungen stehen stellvertretend für die Schicksale der rund 100 000 Schweizer Verdingkinder aus ärmsten Verhältnissen, die hierzulande bis 1981 öffentlich versteigert oder zwangsweise in Familien oder Institutionen fremdplatziert wurden, wo sie teilweise zu härtester Arbeit gezwungen, misshandelt und sexuell missbraucht wurden.

Sie waren aufgrund ihrer Herkunft und wegen ihren zerflickten Kleidern auch in der Schule ein beliebtes Objekt für Hänseleien und Gewalt. Nicht bloss den Schulkollegen, auch den Lehrern und Lehrschwestern waren diese hilf- und rechtlosen Kinder offensichtlich egal. Mehr noch: Manche erniedrigten sie öffentlich und verprügelten sie grundlos.

Kein öffentlicher Pranger

Es sei ihr nicht darum gegangen, die Täter an den Pranger zu stellen, eine Entschuldigung oder sogar Wiedergutmachungen zu verlangen, sagte Zita Neuhaus vor zwei Jahren den FN, als sie ihr Buch veröffentlichte. «Ich will, dass diese Menschen wahrgenommen und mit der Würde behandelt werden, die sie wie jeder andere Mensch verdienen.»

Kulturraum der Primarschule, Plaffeien. Mo., 22. Januar, 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

«Ich will, dass diese Menschen mit der verdienten Würde behandelt werden.»

Zita Neuhaus

Autorin

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