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Der Hohberg rutscht bis zu einem Meter pro Tag

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Im Bereich Hohberg–Gerendacherli im Schwarzseetal ist seit letzter Woche eine aussergewöhnlich starke Aktivierung von Hangbewegungen zu beobachten, wie das Oberamt des Sensebezirks mitteilt. Im Moment ist eine Fläche von über 20 Hektaren und eine Masse von über einer Million Kubikmeter Lockermaterial betroffen. Das Quartier Gerendacherli befindet sich im Frontbereich der Rutschung. Die permanente Grossrutschung am Hohberg entspricht einem für den Flyschbereich der Freiburger Voralpen typischen Phänomen. Die Hanginstabilität mit einer Fläche von etwa zwei Quadratkilometern und Gleittiefen von 5 bis 20 Metern reicht von den höheren Lagen der Alp Guglera-Hohberg bis in den Talboden. Es handelt sich nebst der bekannten Grossrutschung Falli Hölli (die FN berichteten) zweifellos um die am besten untersuchte Rutschzone im Kanton, heisst es seitens des Oberamts.

Vor 20 Jahren trat dieser Bereich letztmals in eine sehr aktive Phase, worauf für rund 2,5 Millionen Franken umfangreiche Bodensanierungsmassnahmen realisiert wurden, wie Willy Eyer, Sektorchef Schutz vor Naturgefahren beim Amt für Wald, Wild und Fischerei, sagt. Ein Monitoring erlaube seither auch eine regelmässige Beurteilung der Situation.

Hohe Temperaturen

Die zurzeit beobachteten Bewegungsraten sind extrem hoch und erreichen im oberen Bereich Werte von bis zu einem Meter pro Tag. In den tieferen Lagen liegen sie im Dezimeterbereich. Hauptursache der aktuellen Aktivierung sind laut Eyer zweifellos die hohen Januartemperaturen. Diese hätten dazu geführt, dass sämtliche Niederschläge von Mitte Januar bis in hohe Lagen in Form von Wasser fielen. Dieser Wassereintrag werde verstärkt durch das Schmelzen der Schneedecke.

Obwohl der Handlungsspielraum sehr beschränkt ist, werden gewisse Sofortmassnahmen geprüft. Direkt touchiert seien Infrastrukturen wie Wege, die Zufahrt zur Alp Lengmoos, die Ludenabrücke sowie das Alpgebäude Udrischli. Die Quartiere am Hangfuss, die Kantonsstrasse und das Wasserreservoir seien im Moment nicht unmittelbar bedroht. Intensiviert werde nun auch die Kadenz des Monitorings. Die weitere Entwicklung werde aber auch stark von den Witterungsverhältnissen im Verlauf des Frühjahrs bestimmt sein. Generell sei damit zu rechnen, dass dieses Jahr zahlreiche weitere permanente Rutschungen im gesamten Flyschbereich der Voralpen aktiviert werden. Es könnte dadurch zu erheblichen Schäden kommen, insbesondere auch an ländlichen und forstlichen Infrastrukturanlagen, wie das Oberamt des Sensebezirks warnt.

Keine Bergrutsch-Gefahr

«Die Situation im Bereich Hohberg–Gerendacherli ist derzeit sicher nicht alarmierend und auch nicht mit den Geschehnissen im Falli Hölli vergleichbar», so Eyer. Dennoch gelte es, die Situation im Auge zu behalten, zumal ein hohes Schadenpotenzial bei den rund 30 bewohnten Häusern im Talgrund bestehe.

«Die Gefahr eines Bergrutsches oder eines Murgangs besteht nicht», ergänzt Franz Thalmann, lokaler Berater Naturgefahren beim Forstkreis 2. Laut Manfred Raemy, dem Oberamtmann des Sensebezirks, habe man aber dennoch die Bevölkerung informieren wollen, zumal es sich um ein spezielles Naturphänomen handle.

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