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«Die Ernte ist für mich immer speziell»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In diesen Tagen werden die letzten Getreidefelder im Sensebezirk geerntet. Die Kulturen sind heuer dank des idealen Wetters bis zu zwei Wochen früher reif als in anderen Jahren. Guido Blanchard, Landwirt aus Tafers, war fast den ganzen Juli auf dem Mähdrescher unterwegs, weil er auf seinem Familienbetrieb nicht nur Ackerbau, Milchwirtschaft und Schweinemast betreibt, sondern auch als Lohnunternehmer bei anderen Landwirten mit seinen Maschinen Getreide erntet.

Nun steht seine eigene Ernte an. Auf dem Betrieb wird neben Raps, Ackerbohnen und Mais auch auf rund 30 Hektaren Saatgetreide angebaut. Blanchard vermehrt im Auftrag der Saatzuchtgenossenschaft Düdingen Gerste, Hafer und Weizen.

Viel Vorbereitungsarbeit

«Die Ernte ist für mich immer ein spezieller Moment», erklärt er. Das Bild eines Mähdreschers, der in der Abenddämmerung über ein Feld fahre, sei für ihn auch ein Symbol: «Die Ernte ist eingebracht, das tägliche Brot ist gesichert. Es wird alles gut», erzählt er.

Ob alles gut wird, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Dann zeigt sich, ob sich all die Arbeit, die er in das Getreide gesteckt hat, gelohnt hat. «Ziel ist es, ein optimales Saatgut zu bekommen», sagt er. Um das zu erreichen, muss er schon vor dem eigentlichen Säen viel Vorbereitungsarbeit leisten. «Wir achten zuerst einmal auf eine gute Fruchtfolge», erklärt er. Dies ist bei allen Kulturen anders, jede hat ihre Anbaupause. So sollte man Hafer beispielsweise höchstens alle vier Jahre auf dem gleichen Feld ansäen.

Sauber arbeiten

Weil Körner, die von der vorherigen Ernte auf dem Feld geblieben sind, wieder auskeimen und so das nächstjährige Saatgut verunreinigen könnten, muss das Feld vor der Aussaat davon befreit werden. Das geschieht durch das oberflächliche Bearbeiten des Feldes, wenn nötig mehrmals. Das lockert den Boden auf, so dass das Ausfallgetreide zu keimen beginnt und schliesslich verdorrt. «Je genauer wir zu diesem Zeitpunkt arbeiten und je sauberer das Beet ist, umso weniger müssen wir im Frühling Säuberungsarbeiten vornehmen», erklärt der 49-Jährige im Gespräch mit den FN.

Den Winterweizen, den Guido Blanchard in diesen Tagen erntet, hat er im letzten Oktober gesät. Bei allen Arbeiten, die der Landwirt im Feld mit dem Saatgut ausführt, ist vor allem auch die Sauberkeit wichtig: Sämtliche Maschinen, vom Säen bis zum Mähen, werden vor dem Einsatz im Feld mit Wasser sorgfältig gereinigt – auch dies wieder, um eine Vermischung von fremden Sorten zu vermeiden.

Kampf gegen Krankheiten

Nach dem Winter wird das Feld mindestens einmal gegen Unkraut behandelt. Es wird gedüngt und gegen Pilzkrankheiten behandelt, denn die können dazu führen, dass sich das Korn nicht voll entwickelt – was wiederum den Ertrag schmälert. Einige Krankheiten greifen den Halm an, andere gehen auf die Blätter und wieder andere direkt auf die Ähre. «Schlecht wäre zum Beispiel, wenn wir Lagegetreide hätten, wenn also ein Grossteil des Getreides am Boden liegt», erklärt Guido Blanchard. Um die Halmbruch-Krankheit zu bekämpfen, werden die Halme mit einem Produkt behandelt, das sie stärkt.

«Um gute Erträge zu erhalten, braucht es möglichst resistente Sorten», erklärt der Landwirt. Jede Sorte habe ihre Stärken und Schwächen. Die ausländischen Sorten sind oft sehr ertragsstark, aber auch sehr anfällig auf Krankheiten. Daher ist es wichtig, dass sie mit den Schweizer Sorten in Anbauversuchen getestet werden.

Ein gutes Jahr

Schon jetzt weiss Guido Blanchard, dass er wohl dieses Jahr ein gutes Saatzuchtjahr haben wird. Im Juni hat ein von der Saatzuchtgenossenschaft beauftragter Feldbesichtiger das Feld kontrolliert und hat ihm guten Bescheid gegeben.

Ist das Saatgetreide geerntet, dann lagert Guido Blanchard es bei sich zu Hause, bis er von der Saatzucht das Aufgebot bekommt, die Ware in der Zentrale in Düdingen abzuliefern. Nach dem Abliefern wird sein Erntegut mit einer Spezialmaschine gereinigt und anschliessend eine Stichprobe entnommen, die im Labor der Forschungsanstalt Agroscope-Reckenholz untersucht wird. Dann stellt sich heraus, ob das Saatgut die Kriterien in Bezug auf Keimfähigkeit, Sortenreinheit und Sortenechtheit erfüllt.

Hoffen auf eine hohe Prämie

Aufgrund dieser Resultate ergibt sich die Prämie für den Saatzüchter. Je höher der Prozentsatz an Saatgetreide im Vergleich zur ganzen Anlieferung ist, desto besser. «Ein Wert über 90 Prozent wäre sehr gut», sagt er. Letztes Jahr hatten Saatgetreidezüchter eine schlechte Saison, der Wert war bei einer seiner Weizensorten bei 73 Prozent. Diese Prämie entschädigt ihn für den Mehraufwand, den er während des ganzen Produktionsprozesses auf sich nimmt.

Eine Familientradition

Am Ende wird sein Erntegut mit einer Etikette «feldanerkanntes und zertifiziertes Saatgut» in Säcke abgefüllt und über den Handel von den Landwirten für die Aussaat der nächsten Ernte gekauft. «Saatgut zu produzieren ist interessant», sagt Guido Blanchard. «Wenn es gut läuft, hat man als Landwirt einen Mehrwert zum herkömmlichen Getreideanbau.» Ihm gefällt beispielsweise, eine neue Sorte anzubauen und zu sehen, wie sie gedeiht. «Alles, was eine Herausforderung ist, ist auch interessant. Man bleibt am Ball», sagt er.

Diese Haltung hat er wohl schon mit der Muttermilch mitbekommen: Die Familie Blanchard baut seit vier Generationen Saatgut an. Guido Blanchards Familie war bei den ersten Mitgliedern der Saatzuchtgenossenschaft Düdingen bei der Gründung vor 100 Jahren dabei (siehe auch Kasten).

«Die Ernte ist eingebracht, das tägliche Brot ist gesichert. Es wird alles gut.»

Guido Blanchard

Landwirt

«Alles, was eine Herausforderung ist, ist auch interessant. Man bleibt am Ball.»

Guido Blanchard

Landwirt

Serie

100 Jahre Saatzucht Düdingen

Die Saatzuchtgenossenschaft Düdingen feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass greifen die FN in einer losen Serie verschiedene Aspekte rund um Getreidesaatgut und Pflanzkartoffeln auf. Alle Artikel sind auf der FN-Homepage nachzulesen: www.freiburger-nachrichten.ch/dossiers.

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«Um gute Erträge zu erhalten, braucht es möglichst resistente Sorten.»

Guido Blanchard

Landwirt

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