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Die Gedichte eines Zweiflers

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«Mitternacht. Schlaflos. Weiss, was ich dir schreiben soll. Traurigkeit beflügelt nicht.» Das ist ein Satz aus dem Gedichtband von Emil Schneuwly, der letzten Monat im Eigenverlag erschienen ist. Er beinhaltet Liebesbriefe an seine Frau, Gedichte, die er geschrieben hat in der Zeit, die er auf den Bergen verbracht hat, und auch Erinnerungen an traurige Momente in seinem Leben. Es ist ein Potpourri aus Gedankenfetzen, Erlebnissen, besonderen Augenblicken. «Das Buch ist in langer Arbeit entstanden. Ich habe mein Leben lang gerne geschrieben, hatte aber nie den Mut, ein Buch zu machen», erzählt der 65-jährige Wünnewiler.

«Ich hatte mehrere Ordner voll mit Gedichten und Geschichten, einige sogar auf Papierservietten gekritzelt.» Vor etwa sieben Jahren kam bei ihm dann der Wunsch auf, ein Buch zu schreiben. Er begann, seine Texte kapitelweise einzutippen und zu ordnen. «Ein befreundeter Journalist hat mir Mut gemacht, daraus auch tatsächlich ein Buch zu machen», sagt Schneuwly, «denn ich bin ein Zweifler.»

Schneuwlys Erstlingswerk heisst «In Tagen der Sorgfalt», und auf den Titel ist er stolz. «Sorgfalt kommt unglaublich häufig als Wort vor in meinem Buch. Wenn du als Schrift­setzer arbeitest, als Grafiker, wenn du eine Kuh melkst, ein Schäflein streichelst – dann sollte das alles immer sorgfältig geschehen.» Er hat lange als Schriftsetzer gearbeitet – auch hier wieder der Bezug zum geschriebenen Wort. Seine Inspiration holt er aus seinem Alltag, sein Buch beruhe ausschliesslich auf eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. Schneuwly ist ein eifriger Leser: «Günther Grass und Adalbert Stifter lese ich wahnsinnig gerne. Wenn ich für längere Zeit im Ausland war, habe ich immer Bücher dieser Autoren gelesen.»

Der Duft von Druckerfarbe

Der Moment, als er sein fertiges gedrucktes Buch in der Hand gehalten habe, sei ein sehr spezieller gewesen: «Es riecht nach Druckerfarbe, Papier, und dann realisierst du – das ist dein eigenes Buch. Das war ein Moment des Glückes.» Die Reaktionen seines Umfelds seien überwältigend gewesen, vor allem an der Vernissage, die Emil Schneuwly im April durchführte. Nun möchte er sein Buch gerne an den Mann und an die Frau bringen: «Aber ich bin wirklich kein Verkäufertyp, und ich habe ja das Buch nicht geschrieben, um das grosse Geld zu machen.» Wenn ein paar Menschen seine Lyrik lesen würden, wäre das allerdings schon schön, lenkt er ein. Zwei Buchhandlungen hätten seinen Gedichtband schon im Schaufenster, darüber freut er sich. Und Schneuw­lys Reserve an Poetik ist noch lange nicht erschöpft: «Ich hatte zuerst noch 100 Gedichte mehr in meinem Buch – das empfand ich dann aber plötzlich schon als ein bisschen arrogant», sagt er lachend. Das nächste Mal würde er aber lieber Reportagen, Berichte und Essays veröffentlichen. «Genug Stoff hätte ich auf jeden Fall», sagt Schneuwly und lacht.

Emily Schneuwly: «In Tagen der Sorgfalt», Eigenverlag.

«Ich habe mein Leben lang gerne geschrieben, hatte aber nie den Mut, ein Buch zu machen.»

Emil Schneuwly

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