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«Ein Neubau ist die nachhaltigere Lösung»

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Schon seit Jahren ist der Hochwasserschutz ein Thema in Tentlingen und Giffers. Am Ufer der Ärgera befinden sich Wohnhäuser sowie die Industrie- und Gewerbezone Stersmühle. Eine Studie schätzt das Schadenspotenzial bei einem Grossereignis auf bis zu 25 Millionen Franken. 2009 haben die beiden Gemeinden ein neues Projekt für die Verstärkung der Uferzone und für die gleichzeitige Aufwertung des Flusses in Angriff genommen; es sollte in zwei Etappen umgesetzt werden.

Erste Phase umgesetzt

Die eine davon ist 2015 und 2016 realisiert worden: Auf beiden Seiten der Ärgera entstand ein neuer Damm. Gleichzeitig erhielt der Fluss mehr Platz, so wurde sein natürlicher Lauf so weit als möglich wieder hergestellt, und die freie Fischwanderung war wieder möglich. Das Resultat kann die Bevölkerung am Samstag besichtigen. Die Umweltschutzkommission Giffers-Tentlingen lädt zu einem Informationsanlass vor Ort ein, also am Ufer der Ärgera in der Stersmühle (siehe Kasten).

«Mit diesen Investitionen ist der Schutz der Bevölkerung gewährleistet» sagt der Tentlinger Gemeinderat Willy Riedo zu den beiden Dämmen. Rund 800 000 Franken hat die erste Etappe gekostet. 80 Prozent davon waren über Subventionen gedeckt, den Rest haben die Gemeinden übernommen. Die Unterstützung von Bund und Kanton fiel auch deswegen grosszügig aus, weil die Ärgera im Inventar der national geschützten Auengebiete ist.

Wer A sagt, …

Jetzt packt Tentlingen die zweite Etappe an, die mit dem Subventionierungspaket der ersten Etappe gekoppelt ist. «Wenn wir sie nicht umsetzen, müssten wir die bezogenen Subventionen zurückbezahlen», erklärt der Tentlinger Ammann Gerhard Liechti.

Die zweite Etappe konzentriert sich auf den Bereich Stersmühle-Brücke, auf die alte Betonbrücke also, die über die Ärgera führt. Sie ist etwa 70 Jahre alt und sanierungsbedürftig. «Eine Expertise hat ergeben, dass sie in einem viel schlechteren Zustand ist als wir anfänglich angenommen haben», erklärt Willy Riedo. Der Beton ist porös, die Widerlager wurden unterspült und weitere Abstützungen sind nicht möglich. Der Belag ist beschädigt, die Ablaufrohre verstopft und durchgerostet, vielerorts schauen rostige Armierungseisen heraus. «Wir haben die Befahrbarkeit bereits von 40 auf 18 Tonnen herabgesetzt», sagt Gerhard Liechti. Zudem habe die Gemeinde die Gebrauchsbewilligung nur noch für fünf Jahre erhalten. «Es war klar, dass wir etwas unternehmen müssen, um eine nachhaltige Lösung zu bekommen.»

Die Gemeinde liess zwei Varianten ausarbeiten: eine Komplettsanierung der Brücke sowie einen Neubau mit einer grösseren Spannweite. Es habe sich herausgestellt, dass ein Neubau der Gemeinde nur unwesentlich mehr kosten würde, aber einen Mehrwert bringen würde, erklärt Willy Riedo. Beim Neubau würde die Brücke etwa 50 Meter lang (doppelt so lang wie heute) und die heutige Verengung des Flusses auf der linken Uferseite könnte entfernt werden. «Ohne diesen Flaschenhals kann der Fluss den Lauf besser ausgleichen und so gleichmässiger fliessen. Dadurch verringert sich das Risiko, dass sich Geschiebe und Schwemmholz vor der Brücke ablagern.»

Kanton stellt Bedingungen

Die Sanierung kostet 2,15 Millionen Franken. Für die Gemeinde verblieben Restkosten von 1,55 Millionen Franken. Der Neubau kostet zwar gesamthaft mehr, nämlich 4,3 Millionen Franken; nach Abzug der Subventionen blieben für Tentlingen 1,75 Millionen Franken. Der Kanton zahlt für den Brückenneubau nur Subventionen, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: «Er verlangt, dass die Brücke wieder 40-Tönner tragen kann, und er macht die Auflage, dass sie zweispurig ist», erklärt Riedo.

Da die Brückensanierung ausschliesslich auf Tentlinger Boden ist, wird das Geschäft nur an der Gemeindeversammlung von Tentlingen zur Sprache kommen. Der Gemeinderat beantragt den Bürgern am 28. April die Variante Neubau. «Weil diese nachhaltiger ist», erklärt der Ammann. Die Gemeinde hätte länger Ruhe: Die Lebensdauer des Neubaus wird auf 80 Jahre geschätzt, jene der Sanierung auf rund 40 Jahre. Ausserdem sehe der Neubau eine von der Fahrbahn abgetrennte Fussgängerpasserelle vor. «Das Ufer der Ärgera ist eine beliebte Naherholungszone mit vielen Fussgängern.» Zugleich habe es regelmässigen Durchgangsverkehr. «Wir erreichen eine massive Sicherheitsaufwertung mit der neuen Brücke», ist er überzeugt. Geplant sei eine schlanke, leichte Brücke, «nichts Polochtiges», sondern etwas, das in die Natur passe.

Gemeinde verkraftet Kosten

1,77 Millionen Franken ist viel Geld, sind sich die beiden bewusst. «Wir haben keine Wahl, wir müssen die Brücke sanieren», so Willy Riedo. Der Gemeinderat sei anfänglich auch skeptisch gewesen. «Je weiter sich das Projekt aber entwickelt hat, und je mehr Informationen wir hatten, desto mehr hat es uns überzeugt», so Ammann Gerhard Liechti. Auch die Finanzkommission steht hinter dem Kredit. Deshalb nehmen die beiden an, dass auch die Gemeindeversammlung zustimmen wird.

«Die Gemeinde kann diese Investition verkraften», ist der Syndic überzeugt. «Wir haben mit 76,1 Rappen den zweittiefsten Steuersatz im Bezirk und eine tiefe Schuldenlast.» Die Rechnung 2016, worüber die Bürgerinnen und Bürger ebenfalls am 28. April entscheiden, schliesst mit einem Plus von 114 000 Franken, dies vor freien Abschreibungen.

Informationsanlass

Der Einfluss des Dammes auf den Ärgera-Lauf

Bei der Diskussion um den Kredit für die erste Etappe des Hochwasserschutzes und die Revitalisierung der Ärgera habe es an der Gemeindeversammlung durchaus einzelne kritische Stimmen gegeben, sagt Gerhard Liechti. Auch als die Arbeiten für die neuen Dämme an den beiden Ärgeraufern begannen, habe der Gemeinderat Anrufe von Bürgern erhalten, die den Eingriff in Wald und Uferzone als zu massiv empfanden. Der Gemeinderat will nun die Gelegenheit nutzen, um den Bürgern das Resultat zu zeigen. Am Informationsanlass vom Samstag spricht Biologe Jacques Studer über den Einfluss des Dammes auf die Ärgera und die Flussbettveränderung. Er erklärt auch die Bedeutung des neuen Amphibienteichs, der als Ausgleichsmassnahme geschaffen wurde. Ingenieur Beat Philipona vom Büro pbplan gibt technische Auskünfte zu den Details der ersten Etappe der Ärgeraverbauung und -renaturierung und zeigt, was in der zweiten Etappe geplant ist. Der Anlass wird von der gemeinsamen Umweltschutzkommission der Gemeinden Giffers und Tentlingen orga­nisiert.

im

 

Parkplatz Stersmühle, Tentlingen. Sa., 22. April, 9 bis 12 Uhr.

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