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Enthusiastisch bis zum letzten Ton

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Wenn Hans Althaus von einem Lied erzählen will, das in seinem neuen Musical vorkommt, dann spielt er es einfach vor. Dann steht er schnell von seinem Stuhl auf, setzt sich ans Klavier oder nimmt die Gitarre und spielt aus dem Stegreif. «We go together, like rama lamma lamma ka dinga da dinga dong – der Song aus Grease», sagt er und haut in die Tasten. Hans Althaus unterrichtet Musik und Informatik an der OS Wünnewil und ist ein begnadeter Pianist. Nun geht er Ende dieses Schuljahres in Pension. Seinen Schülern wird er fehlen, denn der 61-Jährige ist bekannt als Lehrer, der vollen Einsatz für seine Schülerinnen und Schüler gibt. Der einen zur Musik motiviert und nicht auslacht, wenn die Note einmal einen Halbton daneben liegt. «Heutzutage darf man ja keine Fehler mehr machen, alles muss perfekt sein. Bei mir muss man das nicht, und das merken die Schüler. Man muss doch auch mal über sich selbst laut lachen können», findet er.

Die Weichen stellen für Musik

Als Hans Althaus Ende der 1970er-Jahre mit dem Unterrichten begonnen hat, hatte Musik in der Schule noch keine Relevanz: «Ihr Stellenwert war quasi gleich null. Es gab irgendeinen halben Notenständer und ein hundertjähriges Klavier. Keine Chöre, keine Bands», erinnert er sich. Dies missfiel dem gebürtigen Berner, woraufhin er etwas aufzubauen und der Musik einen höheren Stellenwert einzuräumen versuchte. «Zuerst habe ich gemeinsam mit ein paar Lehrerkollegen die Freifächer Chor und Band lanciert.» Freifächer dieser Art gab es früher an keiner Orientierungsschule. Mittlerweile sind 50 Personen der OS Wünnewil in der Schülerband, der Chor hat rund 130 Mitglieder. Althaus hat es also geschafft: Er hat seinen grossen Enthusiasmus für Musik auf seine Schulklassen übertragen. Dafür ist er manchmal auch angeeckt. Etwa bei den Ordensschwestern, die ganz zu Beginn seiner Lehrerkarriere im Gymnasium Heilig-Kreuz seine Klassenzimmernachbarinnen waren. «Damals waren die Beatles und die Rolling Stones ganz gross. Ich wollte halt mit meinen Schülern Rock machen. Das fanden die Nonnen überhaupt nicht gut, sie wollten lieber Choräle. Ich bin dementsprechend kurz am Heilig-Kreuz geblieben.»

Wie der Vater, so der Sohn

An der OS Wünnewil war Hans Althaus dann unter anderem bekannt für seine spektakulären Musicals, bei denen stets die ganze 9. Klasse mitwirkte. «Ich wollte den Jungen immer die ganze Musikwelt ein bisschen näherbringen. Sie waren meist so festgefahren auf einzelne Genres wie Hip-Hop oder ähnliches», sagt er. Darum nimmt er die Zuschauer und seine Schülerinnen und Schüler dieses Jahr gleich mit auf eine Reise durch die Musikgeschichte (siehe Kasten). «Wenn man den jungen Leuten diese Welt erst einmal eröffnet, finden sie an allem Gefallen – sogar an klassischer Musik oder Jazz.» Es sei ihm aber auch wichtig, dass die Schüler ihre eigenen Ideen und ihren eigenen Geschmack einbringen können. «Jede Musik hat ihre Daseinsberechtigung», findet er. «Okay, ich persönlich bin jetzt nicht so der Fan von Bushido zum Beispiel. Oder von Pegasus – die machen sozusagen Schlager». Sonst sei er aber mehr als offen gegenüber Vorschlägen.

In seinen «langen Ferien» wird Hans Althaus die Jugendlichen vermissen, da ist er sich sicher. Er wolle aber aufhören, solange er noch Freude am Unterrichten habe. Ausserdem weiss er seine Schäfchen auch zukünftig in guten Händen – seine Nachfolge übernimmt nämlich sein Sohn Simon Althaus. Der 31-Jährige ist ebenfalls Pianist und Musiklehrer und hat sich bisher auf Konzerte mit kubanischer Musik und Jazz konzentriert. Nun wird er zu 50 Prozent die Wünnewiler OS-Schüler unterrichten. «Er wird es sicher ganz anders machen als ich. Das ist aber auch gut so. Er hat andere Ideen», findet der Vater.

Und Hans Althaus selbst? Hat er neben all den Chören, in denen er musiziert, und all den Musikprojekten, die er sonst so hat, überhaupt Zeit für Ferien? «Ich will mit meiner Frau auf Reisen gehen. Mit dem Camper durch Deutschland, Polen, Tschechien …», sagt er. «Bis jetzt musste ich im Sommer immer bereits das Musical fürs nächste Schuljahr vorbereiten. Konzepte entwerfen, Lieder arrangieren, Partituren schreiben, und so weiter», zählt er auf. «Jetzt will ich meine Freizeit geniessen, solange ich noch kann.»

Musical

Eine Reise durch die Musikgeschichte

Die Musicals von Hans Althaus an der OS Wünnewil sind legendär. Dieses Jahr heisst das Werk – passend zur anstehenden Pensionierung – «Final Countdown» und nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Musikgeschichte.

Das Stück handelt von einem Jungen, der im Internet eine Professorin findet, die mit ihm und ihrer selbst gebauten Maschine durch die Zeit reist, um die Geschichte der Musik zu entdecken. Nebst der Zeit der Gregorianik erkunden die beiden etwa das Berlin der 1920er-Jahre und singen und tanzen dort Swing, landen im Film «Grease» oder auch bei Mozart in der Klassik. Auch die moderne Musik, die die Schülerinnen und Schüler ausgewählt haben, kommt nicht zu kurz. Das Ganze ist das Althaus-Abschlussmusical – als Special Guest tritt der Freiburger Musiker Gustav auf, der «Housi» verabschieden wird. Das Musical wird heute und morgen Abend in der Aula der OS Wünnewil aufgeführt. Beide Vorstellungen sind ausverkauft.

kf

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