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«Es ist ein organisiertes Defizit»

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Einmal mehr sieht das Pflegeheim Bachmatte in Oberschrot für das kommende Betriebsjahr rote Zahlen vor. Und einmal mehr haben die Delegierten von Plaffeien, Brünisried und Plasselb dem Defizit zähneknirschend zugestimmt. Für die drei Oberland-Gemeinden sind das budgetierte Minus von 246 000 Franken sowie die Kosten für die Amortisation der Liegenschaft und die Schuldzinsen gehörige Brocken in ihren Budgets – insgesamt beläuft sich dieser Betrag auf 600 000 Franken.

Dabei sind im Voranschlag 2018 keine grösseren Ausgaben vorgesehen. «Wir haben nur das absolut Notwendigste aufgenommen», sagte Verbands­präsident Armin Jungo, Vize-Ammann von Plaffeien, an der Versammlung vom Montagabend. Zu schaffen macht dem Verband, womit viele andere Heime auch zu kämpfen haben: Die seit 2013 eingefrorenen Pensionstaxen von 103 Franken pro Tag und pro Bewohner. «Die Schere zwischen den tatsächlichen Kosten für die Pflege und dem, was wir den Bewohnern verrechnen können, geht immer mehr auseinander. Es ist nicht mehr realistisch», so der Präsident.

Politischer Wille fehlt

Um das Defizit in einem überschaubaren Rahmen zu halten, bräuchte es einen Pensionspreis von rund 120 Franken pro Tag. Verschärfend komme auf der Ausgabenseite hinzu, dass die Lohnstufen des Pflegepersonals automatisch nach kantonaler Skala erhöht werden. «Momentan sieht es nicht so aus, als ob der politische Wille vorhanden ist, diese für die Gemeinden belastende Situation zu ändern», sagte Armin Jungo. Er nimmt an, dass der Grosse Rat den geltenden Pensionspreis mit der Genehmigung des Staatsbudgets im Dezember durchwinkt. «Es ist ein organisiertes Defizit. Man kann es machen, wie man will, es kommt immer gleich heraus», kommentierte die Delegierte Barbara Boschung.

Schrittweise Sanierung

Übernimmt die Krankenkasse zudem das eine oder andere Spezialmedikament nicht, dann muss das Heim auch diese Kosten selbst tragen. Im Falle des Pflegeheims Bachmatte kommt noch dazu, dass zwei Drittel der Zimmer im Altbau noch nicht saniert sind. Dies geschieht schrittweise, jeweils, wenn ein Zimmer nach einem Todesfall frei wird. Das bedeutet allerdings auch, dass dieser Raum jeweils für etwa sechs Wochen unbesetzt bleibt, was sich wiederum auf die Einnahmen am Ende des Jahres auswirkt.

Wie Heimleiter Ernst Gerber erklärte, sind alle 47 Betten seit Monaten voll belegt. Er erhalte täglich Anrufe von Angehörigen, die dringend einen Platz für eine pflegebedürftige Person suchen. «Die Lage hat sich zugespitzt, nicht nur bei uns, auch in anderen Heimen.» Die Heimleitung müsse jeweils gut abklären, wer von den dringenden Notfällen am allerdringendsten einen Platz brauche.

Zwei Abteilungen

Seit der Inbetriebnahme des Anbaus 2015 ist das Heim immer noch damit beschäftigt, gewisse Strukturen aufzubauen und Abläufe zu verbessern. Seit einigen Monaten ist der Pflegebetrieb in zwei Stationen unterteilt. Das hat sich gemäss Ernst Gerber bewährt, weil es die Wege verkürzt, mehr Kontakte zu den Bewohnern erlaubt und die Qualität der Pflege erhöht. Personell hat das Heim schwierige Monate hinter sich. Es gab mehrere Wechsel im Stab – etwa in der Küche – und viele krankheitsbedingte Ausfälle. Weil sich die Pflegebedürftigkeit der Bewohner erhöht hat, fehlt es an Fachpersonal. «Die Suche nach qualifiziertem Pflegepersonal ist sehr schwierig», so der Heimleiter.

Die bisherige Struktur für die Mahlzeitenbetreuung wird auf Ende Jahr geändert. Neu wird nur noch Personal mit einem Rotkreuzhelferausweis im Café Bachmatte eingesetzt. Zudem wird eine Person für die Abwaschküche engagiert. Im Zuge dieser Umstrukturierung wurden gemäss Ernst Gerber zwei Kündigungen ausgesprochen.

Zahlen und Fakten

Ein Pflegeheim mit 47 Betten

Das Pflegeheim Bachmatte in Oberschrot wird von den Gemeinden Plasselb, Brünisried und Plaffeien (vor der Fusion auch Oberschrot und Zumholz) getragen. Die Delegierten haben das Betriebsbudget 2018 mit einem Betriebsertrag von 5,7 Millionen Franken und einem Defizit von 246 000 Franken einstimmig genehmigt. Das Heim ist zwischen 2013 und 2015 erweitert und umgebaut worden, verfügt heute über 47 Betten (vorher 16) und beschäftigt rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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