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«Jodelkurse sind das Beste, was du machen kannst»

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Gespannt warteten am Samstagnachmittag rund 25 Personen im zweiten Stock des Gasthofs St. Martin in Tafers auf den Beginn des Jodelkurses. Brav sassen sie in einem Kreis auf ihren Stühlen und redeten leise miteinander, nicht wissend, was sie erwartet. «Es war mein Traum, einen Jodel-Crashkurs zu organisieren», erklärte Franziska Werlen, Leiterin des Sensler Museums Tafers. Als Teil der Ausstellung «Lääbesfrüüd – Lebendige Traditionen des Sensebezirks» hat sie diesen nun verwirklicht.

Jodelkurse – das Beste

Als Kursleiterin konnte sie die Dirigentin und eidgenössische Jodelkursleiterin Sybille Süess-Aeby gewinnen. Mit ihrer natürlichen und witzigen Art schuf die talentierte Sängerin innert kürzester Zeit eine lockere Stimmung. «Jodelkurse sind das Beste, was du machen kannst», meinte sie im Nachhinein. Es gebe immer eine neue Zusammensetzung. Anfängerkurse fände sie besonders interessant, da die Leute noch unvoreingenommen seien.

Körper als Instrument

Als Erstes liess Süess-Aeby alle Anwesenden aufstehen. «Darf ich vorstellen: euer Instrument», erklärte sie und zeigte die richtige Körperhaltung beim Singen vor. «Bauch raus», hiess es – für die meisten wohl ein eher ungewohnter Leitspruch. Bevor sich die Gruppe ans Jodeln wage, müssten die Leute zuerst tönen, betonte Süess-Aeby dann. Mit lautem «Salü!» und «Hola!» durften die angehenden Jodlerinnen und Jodler sich auflockern und schon die ersten Jodelbuchstaben üben, das «O» und das «U». Dabei singen geübte Jodlerinnen und Jodler das «O» in der Bruststimme, das «U» hingegen in der Kopfstimme. Dieser Stimmwechsel wird beim Jodeln typischerweise durch einen Kehlkopfschlag erreicht.

Jodel aus dem Toggenburg

Danach war es endlich so weit, und die Anfängerinnen und Anfänger wagten sich an den ersten Jodel, «De Zwisler», von Ruedi Roth aus dem Toggenburg. «Falsche Töne sind nicht schlimm, Hauptsache ihr singt!», betonte Süess-­Aeby. Die zu jodelnden Silben wie «jo», «lo», «lu» oder «lü» hatte sie im Vorfeld aufs Notenblatt notiert. Erfahrene Jodlerinnen und Jodler hingegen würden diese Jodel-Vokalisation spontan machen. Dabei gebe es einige lokale Unterschiede. So singen Ostschweizer zum Beispiel öfter ein «la», während das bei den Senslern weniger verbreitet ist. «Vergesst das ‹Lü-li› hier nicht», ermahnte die Kursleiterin die Teilnehmer.

Zwei Stunden durchjodeln

Immer wieder fragte die Kursleiterin in die Runde, ob jemand eine Pause brauche. «Nein!», hiess es jeweils von den begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Nach dem zweiten Übungslied, «Mys chlyne Veieli» von Adolf Stähli kehrte die Gruppe noch einmal zum «Zwisler» zurück. Mit Unterstützung eines erfahrenen Jodlers in der zweiten Jodelstimme sangen sie diesen gemeinsam durch. Einige der Interessierten nahmen ihn als Erinnerung auf ihrem Handy auf. Auch wenn die meisten Kursteilnehmer erst zwei Stunden in die Kunst des Jodelns eingeweiht worden waren, tönte das Ganze doch schon sehr gut. Das Lob der Kursleiterin blieb jedenfalls nicht aus.

Jodelkurs

Früher eine Vorliebe für die ­Beatles, heute für das Jodeln

Die meisten Kursteilnehmer setzten sich am Samstag in Tafers dank dem Jodel-Crashkurs zum ersten Mal aktiv mit dieser Gesangstechnik auseinander. Einige wenige singen in einem Chor, die meisten haben jedoch nur Freude am gemeinsamen Singen. «Früher dachte ich, dass Jodeln altmodisch ist. Damals interessierte ich mich eher für die Rolling Stone oder die Beatles», erklärte die Kursteilnehmerin Ursula Python. Inzwischen gefalle ihr vor allem das Jodeln ohne vorgeschriebenen Text. Cornelia Bütler, die auch sonst viel Kontakt mit Musik hat, zeigte sich begeistert vom Kurs: «Ich bin beeindruckt, wie schnell man gemeinsam so viel erreichen kann», sagte sie danach gegenüber den FN.

mes

 

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