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Kreativer Plaffeier schrumpft Abfall

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Prototyp zwei, drei und fünf stehen in der Küche von Alex Baechler und sogleich zeigt der Plaffeier Tüftler, wie seine Erfindung «Prezit» funktioniert: Auf den Deckel des Mülleimers steigen, so wird dieser arretiert. Über Nacht den Inhalt pressen, auf diese Weise wird er komprimiert. So wird ein 35-Liter-Sack gefüllt, bis er wirklich proppenvoll ist (siehe auch Kasten). «Das spart nicht nur Abfallsäcke, sondern auch Transportwege durch die Kehrrichtabfuhr. Je weniger Abfallsäcke ein Haushalt benötigt, desto weniger Material muss abgeholt werden», so der aufgeweckte Sensler.

«Als Teenager habe ich mir schrottreife Töffli gekauft, sie auseinandergenommen, repariert, wieder zusammengeschraubt und dann verkauft.»

Alex Baechler

Erfinder

 

Der gebürtige Plaffeier ist in einer siebenköpfigen Familie aufgewachsen. «Sieben Leute, die in einem Haushalt leben, produzieren viel Abfall. Fast jeden Tag haben wir einen neuen Abfallsack benötigt. Kaum war ein neuer Sack im Kübel, war er schon wieder voll.» Schon als Kind habe er sich geärgert, wenn er den Abfall pressen musste und allerhand Kehricht an Händen und Schuhen kleben blieb. Irgendwann – so schwor er sich schon damals – würde er dagegen etwas unternehmen.

Studium in Maschinenbau

Ein Tüftler war er schon von klein auf: Seine Freizeit verbrachte er gerne in der Garage. «Als Teenager habe ich mir schrottreife Töffli gekauft, sie auseinandergenommen, repariert, wieder zusammengeschraubt und dann verkauft.» Es liegt nahe, dass der 32-Jährige einen Beruf gewählt hat, bei dem Erfinden und Entwickeln Schwerpunkte sind: So hat er sich als Polymechaniker ausbilden lassen und mit 24 Jahren in Freiburg das Maschinenbau-Studium abgeschlossen. Das Abfallproblem war aber weiterhin nicht gelöst; Joghurtbecher und Bananenschalen klebten immer noch an Händen und Schuhen. Mit 29 Jahren dann – zwei Jahre nach einem Innovationskurs mit Brainstorming-Techniken – kam ihm der Geistesblitz, wie er das Problem lösen könnte. Er fing an, an Abenden und Wochenenden zu tüfteln, ohne Sport und Hobby zu kurz kommen zu lassen. Der krea­tive Sensler ist nicht nur im Kopf fit, sondern auch körperlich. Im Sommer steigt er drei- bis viermal die Woche auf sein Mountainbike und im Winter hält er sich mit Langlaufen, Tourenskifahren, Joggen und Schwimmen fit. «Ich brauche den sportlichen Ausgleich, damit ich nachdenken kann.»

Geheim bis zur Patent

Die Entwicklung des Abfallsystems war lange streng geheim. Bis zur Einreichung des Patents 2016 wussten nur wenige, woran er arbeite. Von seiner Familie erhielt er immer Unterstützung, auch dann, als er sich vor einem halben Jahr entschied, den Job zu kündigen, um sich nur noch «Prezit» zu widmen. Das Produkt wurde ausführlich getestet. «Die Tester waren jeweils unglücklich, wenn der Prototyp an den nächsten weitergereicht wurde.» Niemals sei ein Sack kaputt gegangen, nur drei- bis viermal sei ein kleines Löchlein entstanden. Einmal habe ein Kugelschreiber rausgelugt. Nur eines funktioniere nicht: Windeln. Diese würden ganz einfach zu schwer wiegen.

Prezit mit Abdeckung und der allererste Prototyp.

Grösste Schwierigkeit sei gewesen, ein Serienprodukt herzustellen, das in der Herstellung günstig sei. «Schliesslich ist und bleibt es ein Abfalleimer, dafür kann man nicht zu viel Geld verlangen.» Der Preis wird von der Nachfrage bestimmt. Über die Crowdfounding-Plattform «wemakeit» hat er bis heute 172 Kübel verkauft. Wenn alles klappt, kann er im Mai mit der Produktion beginnen.

Unterstützung durch Fri Up

Fri Up, das offizielle Unterstützungsorgan des Kantons Freiburg für neue Unternehmen, fand die Geschäftsidee von Alex Baechler gut. Seit einem Monat steht dem Sensler ein persönlicher Coach zur Verfügung, der ihn in Planung, Marketing und Kommunikation unterstützt. Im Moment bewirbt Alex Baechler sein Produkt auf den sozialen Netzwerken.

Funktionsweise

Bis zu dreimal mehr Inhalt als in einem normalen Sack

Der neue Abfalleimer von Alex Baechler ist so konzipiert, dass der Benutzer den Deckel schliesst und mit dem Fuss darauf steigt. Der Müll wird durch das Körpergewicht kleingedrückt. Ein manuelles Arretiersystem sorgt dafür, dass der Inhalt über Nacht gepresst wird und sich so bleibend verformt. Auf diese Weise kann man mehr Abfall einfüllen. Weil nur der Inhalt gepresst wird und nicht am Sack gezogen wird, geht er nicht kaputt. So hat in einem 35-Liter-Sack bis zu dreimal mehr Inhalt Platz. Ein normaler Abfallsack hat ein Gewicht von zwei Kilo. Ein Sack mit komprimiertem Inhalt wiegt ungefähr sechs Kilo.

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