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Paradiesgässlein 666

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Als der Teufel ans Paradiesgässlein 666 in Gotthelfikon zog, rümpften die Nachbarn zuerst schon ein bisschen die Nase. Nicht nur wegen seines Aftershaves, das aufdringlich nach Schwefel roch. Nein, man hatte ja auch schon die eine oder andere Geschichte über ihn gehört.

Aber der Teufel war furchtbar freundlich. Er ging von Tür zu Tür und stellte sich vor. Ja, er sei es, leibhaftig. Aber er habe dem Bösen abgeschworen und wolle fortan ein braves Leben führen. Und überhaupt, scherzte er, würden die Menschen seinen Job inzwischen ja besser machen als er selber. Dann lud er das ganze Quartier zu einem Barbecue in seinen Garten ein. Es gab einen höllisch guten Satansbraten und einen himmlischen Hörnlisalat. Und alle amüsierten sich prächtig.

Aber als nach ein paar Wochen zuerst die schwarze Katze von Meiers verschwand, und dann auch noch der Geissbock von Bauer Hungerbühler, direkt ab der Weide, wie vom Erdboden verschluckt, da sagte der Pfarrer, er wolle ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber ihm komme das schon verdächtig vor.

Da nützte es auch nichts, dass der Teufel sein Altpapier ordentlich gebündelt an den Strassenrand stellte, seine Thujahecke sauber stutzte und im Dorfladen einkaufte.

Als kurz darauf Zurkinden frühmorgens mit seinem E-Bike schwer verunfallte, weil grosse Steine mitten auf der Quartierstrasse lagen, verbreitete seine Frau in der Turnriege, die seien sicher dem Teufel ab dem Karren gefallen, der habe doch so einen Pick-up mit offener Ladefläche. Und die anderen Frauen nickten zustimmend.

Da nützte es auch nichts, dass der Teufel stets freundlich grüsste und den Schulkindern – denen, die noch bei ihm zu klingeln trauten – Schoggitaler und Pro-Juventute-Marken abkaufte.

Als dann auch noch bei Häfeli der Krebs wieder ausbrach, Hubers Informatikbude Konkurs ging, der Kanton die Umfahrungsstrasse zurückstufte und die 18-jährige Tochter der Pfarreiratspräsidentin partout nicht verraten wollte, wer sie geschwängert hatte, da sagte der Quartiervereinspräsident eines Abends am Stammtisch im «Engel», jetzt müsse endlich etwas gehen, zum Teufel noch mal. Und bestellte noch ein Herrgöttli.

Man fand nie heraus, wieso in einer kalten Novembernacht das Haus am Paradiesgässlein 666 bis auf die Grundmauern abbrannte. Die Feuerwehr, die lange brauchte, bis sie am Brandort eintraf, konnte nichts mehr machen, nur die angrenzenden Häuser schützen.

Der Teufel wurde offiziell für tot erklärt.

Aber der eine oder der andere im Paradiesgässlein roch noch während Wochen ganz zart nach Schwefel.

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