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Pflege und Rehabilitation vermischen sich

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Donnerstagmorgen um 9.30  Uhr: Die ersten Patienten treten in die neue Abteilung für Akutgeriatrie und geriatrische Rehabilitation am Spital Tafers ein. Ein Mann geht an Krücken und hat einen kurzen Weg hinter sich: Er war bisher eine Etage tiefer einquartiert. Der zweite Patient sitzt im Rollstuhl und wurde vom Kantonsspital Freiburg überwiesen. Die beiden beziehen ein Zweierzimmer und erhalten kurz darauf erste Besuche vom interdisziplinären Team dieser Abteilung, bestehend aus Pflegepersonal, Ärzten, Physio- und Ergotherapie, Neuropsychologie sowie Ernährungsberatung.

Krankheit, Unfall oder Notfall

Die beiden Fälle sind stellvertretend für das neue Angebot des Freiburger Spitals (HFR). Ein Teil der 20 Betten wird künftig von über 70-jährigen Menschen belegt, die nach einem Unfall oder einer Operation Aufbautraining benötigen, um möglichst rasch wieder fit zu werden und nach Hause gehen zu können. Sie werden via Hausärzte oder andere Spitalabteilungen überwiesen. Ihr Aufenthalt ist mit den Krankenkassen abgesprochen und dauert in der Regel zwei bis maximal drei Wochen.

Der zweite, grössere Teil der Patienten in der neuen Abteilung wird aus über 70  Jahre alten Menschen bestehen, die nach einem Notfall ins Spital kommen und bei denen zusätzlich zu dieser Akuterkrankung mehr als eine Begleiterkrankung vorliegt – etwa Nierenprobleme, eine zunehmende Schwäche oder neu aufgetretene Gehbeschwerden – und die deshalb eine multidisziplinäre Betreuung benötigen.

Das medizinische Team und der spitalinterne Sozialdienst klären mit dem Patienten und seinem Umfeld ab, wie es weitergeht. «Zwei ähnliche Fälle können ganz anders gelagert sein», erklärt Julia Chardonnens, Pflegedienstleiterin an den HFR-Standorten Tafers und Murten. «Etwa, wenn bei einer Person die Wohnung nicht behindertengerecht eingerichtet ist, kein rüstiger Partner zur Seite steht oder wenn sich der Patient selbst nicht bereit fühlt, für sich allein zu sorgen.» Kommen sie in die neue Akutgeriatrie-Abteilung, ist das Ziel das gleiche wie bei den anderen Reha-Patienten: wieder fit werden. Deshalb beginnt auch bei ihnen möglichst bald die Früh-Reha. So können funktionale Störungen rasch erkannt und behandelt werden. Diese Patienten bleiben in der Regel vier bis fünf Wochen auf der Abteilung.

Fortwährender Reha-Prozess

Für die neue Abteilung im zweiten Stock des Spitalgebäudes waren baulich nur wenige Änderungen notwendig. Die Patientenzimmer sehen aus wie in anderen Spitalabteilungen. Ein ehemaliges Viererzimmer ist jetzt ein Raum für Physio- und Ergotherapie, im Eingangsbereich befinden sich allerlei Trainingsgeräte und ein Essbereich. Beim gemeinsamen Essen können die Leute Kontakte knüpfen, einander gar helfen, und sie sind gleichzeitig im Blickfeld des Pflegeteams.

Denn auf diese Weise funktioniert das Konzept dieser Abteilung: Pflege und Rehabilitation vermischen sich. «Jeder Arbeitsprozess ist Teil der Aktivierung», erklärt der leitende Arzt Wolfram Weinrebe. Der Rehabilitationsprozess ist nicht an gewisse Übungsstunden gebunden, sondern läuft rund um die Uhr, auch am Wochenende. Das Pflegeteam kann laufend Fortschritte oder Defizite dokumentieren.

Die altersspezifische Betreuung kommt den Betroffenen zugute. «Wir erfassen sie als Ganzes, formulieren interdisziplinär ein Ziel und arbeiten alle daran, es zu erreichen», erklärt Julia Chardonnens. Auf Änderungen im Genesungsverlauf könne durch diese enge Betreuung rasch reagiert werden.

Das 30-köpfige Team in Tafers umfasst neben den spezialisierten Diensten (Physio- und Ergotherapie usw.) und Ärzten auch 16 Pflegepersonen. Diese sind für ihren Einsatz geschult worden. Die Kombination beider Disziplinen sei spannend und herausfordernd zugleich, sagt die Pflegedienstleiterin. Die bis zu drei Ein- und Austritte pro Tag erfordern Flexibilität, Organisation und Kommunikation. «Und Administration», ergänzt Wolfram Weinrebe. Denn bei akutgeriatrischen Patienten muss jeder Schritt für die Krankenkassen genau dokumentiert sein.

Neues Angebot

Reaktion auf älter werdende Bevölkerung

Die neue Abteilung entlastet die normalen Akutabteilungen der Spitäler ebenso wie andere Rehabilitationseinrichtungen. Diese waren bisher aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung häufig mit der Betreuung von älteren Patienten überlastet, ohne auf sie spezialisiert zu sein. Erst vor drei Jahren hat der Gesetzgeber diesen Richtungswechsel eingeleitet und Strukturen vorgesehen, um bei Patienten mit Akuterkrankung zum frühestmöglichen Zeitpunkt Reha-Massnahmen einzuleiten. Wolfram Weinrebe und Julia Chardonnens sind überzeugt, dass die 20 angebotenen Betten innert weniger Tage besetzt sein werden und dass die Belegung auch später nie ein Problem sein wird. «Der Bedarf ist klar gegeben», so Weinrebe. Die neue Abteilung in Tafers ist neben jener in Merlach-Murten und Riaz die dritte des Freiburger Spitals (HFR), die ein Angebot für Akutgeriatrie und geriatrische Rehabilitation anbietet. In Tafers werden Patienten in deutscher und französischer Sprache betreut.

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