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Wann kam Christus wirklich zur Welt?

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Am 25. Dezember feiern die Christen das Geburtsfest von Jesus Christus. Er müsste also vor 2017 Jahren geboren worden sein. Nun wissen wir alle, dass es keine genauen Angaben zu dieser Geburt gibt. Das ist aber für Geschichtsforscher so etwas wie eine Herausforderung. Sie geben sich nicht zufrieden, dass das exakte Datum der Menschwerdung Christi bis heute unbekannt ist. Sie möchten mehr wissen und wenn möglich mit einem genauen Datum dem Geheimnis der Geburt Christi auf die Spur kommen.

Tag der unbesiegbaren Sonne

Trotz grösster Anstrengungen sind noch keine brauchbaren Ergebnisse aufgetaucht. Immerhin gab es in der Vergangenheit Möglichkeiten, die offenen Fragen mit dazugekommenen Erkenntnissen einzukreisen. So wissen wir zum Beispiel, dass der 25. Dezember als Geburtsfest Christi erst im Jahr 354 nach Christus urkundlich erwähnt wurde. Nach dem alten julianischen Kalender war der 25. Dezember das Datum des Wintersolstitiums (Wintersonnenwende). Die längste Nacht und der kürzeste Tag des Jahres waren den Römern bekannt. An diesem Tag feierte man das grosse heidnische Fest der unbesiegbaren Sonne (Sol invictus). Die Sonne war der höchste Gott, der von diesem Tag an zurückkehrt und die Tage länger werden lässt.

Die damaligen Kirchenväter erkannten, dass die junge Christenheit teilweise wieder in heidnische Bräuche und Sonnenkulte zurückfiel und die Sonne anbetete. Ab dem 4. Jahrhundert wurde unter den Kaisern Theodosius und Justinian der 25. Dezember somit als Geburtstag Jesu Christi festgehalten. Damit erhielt die christliche Mythologie im Weihnachtsfest eine neue Bedeutung.

Sieben Jahre vorher

Das war zwar ein willkürlicher Akt, beantwortete aber die Frage nicht, wann Jesus wirklich geboren wurde. Um diese Frage einzukreisen, müssen wir einerseits die Bibel, andererseits astronomische Begebenheiten und Witterungs- und Klimadaten konsultieren. Als Erster tat sich der Mönch Dionysius Exiguus (470–540) hervor. Er berechnete das Datum der Geburt auf das Jahr 754 nach der Gründung Roms. Man konnte ihm allerdings Rechnungsfehler nachweisen. Heute geht man davon aus, dass Jesus Christus sieben Jahre vor unserer Zeitrechnung geboren wurde, also im Jahr 7 vor Christus.

Astronomisch präzise Infos

Dazu gibt es historische Hinweise, die dieses Datum bekräftigen. Zuerst einmal wurde Jesus, nach dem Evangelisten Matthäus (Mt. 2.1.) in der Zeit von Herodes dem Grossen geboren, der im Jahr 4 vor Christus starb. Zweitens gab es gemäss Bibel auch den Stern von Bethlehem, der die Sterndeuter (die Heiligen Drei Könige) aus dem babylonischen Raum zur Geburtsstätte führte.

Der Stern von Bethlehem war ein hell leuchtender Stern, den man von der Erde aus im Sternbild der Fische dreimal sah, nämlich Ende Mai, Anfang Oktober und Anfang Dezember. Er bildete sich aus den beiden Planeten Jupiter und Saturn. Beide standen damals in einer Linie zur Erde und wurden von der Sonne so beleuchtet, dass man sie als hellen Stern sah. Man nennt das eine Dreifachkonjunktion, und die kann man astronomisch präzise berechnen. Sie war genau sieben Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung: Das heisst 7 vor Christus. Wir wissen schon heute, dass diese Dreifachkonjunktion sich im gleichen Sternbild der Fische erst im Jahr 2238/39 nach Christus wiederholen wird.

Die astrologisch gebildeten «Weisen aus dem Morgenland» wussten, dass der Planet Saturn für die Juden in Palästina als Beschützerstern verehrt wurde. Der Planet Jupiter war der Glücks- oder Königsstern, und das Sternbild der Fische bedeutete «Westland», also das Mittelmeergebiet. Diese Konstellation brachte sie dazu, einen mächtigen König zu suchen, der voraussichtlich im jüdischen Gebiet um die Stadt Bethlehem (Westland) geboren würde. Für sie ein Ereignis, das sie selber sehen und erleben wollten.

Zu kalt für die Hirten

Auf der Suche nach dem genauen Geburtsdatum von Jesus muss man auch Wetter und Witterung im Raume Bethlehem berücksichtigen. Die Witterungsdaten von Bethlehem und Umgebung zeigen, dass die Monate Dezember und Januar die kältesten Monate des Jahres sind. Sie bewegen sich durchschnittlich zwischen drei bis fünf Grad in der Nacht und zehn Grad Celsius am Tag. Die Temperatur kann also durchaus auch mal unter den Gefrierpunkt sinken. Bethlehem liegt in einem winterfeucht-sommertrockenen Mittelmeerklima. Die Wintermonate Dezember bis Februar sind die niederschlagsintensivsten Regenmonate. Von Mai bis Oktober regnet es sehr wenig.

Die Bibel beschreibt, dass in der Gegend Hirten auf den Feldern ihre Schafe hüteten. Mit diesen Angaben waren im Dezember und Januar während der Nacht sicher keine Hirten mit ihren Schafen auf den Feldern. Ausserdem steht im Talmud, dem bedeutendsten Werk des Judentums, dass das Vieh im März ausgetrieben und im November wieder in die Ställe geholt werden soll.

Die Wetter- und Witterungsdaten unterstützen die Vermutung, dass Maria Jesus im Monat Oktober oder November geboren hat. Für die christliche Botschaft an Weihnachten spielt allerdings das genaue Geburtsdatum keine Rolle.

Mario Slongo ist ehemaliger DRS-Wetterfrosch. Einmal im Monat erklärt er in den FN spannende Naturphänome­­­­ne. Weitere Beiträge unter: www.freiburger-nachrichten.ch, Dossier «Wetterfrosch».

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