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Wie aus 14 Realschülern Krimiautoren geworden sind

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Es ist ein ganz besonderes Projekt, für das am Donnerstag im Kellertheater Freiburg der Schlusspunkt gesetzt wird. Erstmals ist das Projekt «Schulhausroman» im Kanton Freiburg umgesetzt worden – und zwar gleich doppelt und zweisprachig. Schulhausroman ist eine Initiative des Jungen Literaturlabors Schweiz (JULL), das wiederum von «Die Provinz GmbH – Gesellschaft für gemeinnützige Kulturprojekte» geschaffen wurde.

Eine Klasse und ein Coach

Sie hat zum Ziel, Jugendliche nicht nur an die Literatur heranzuführen, sondern sie zu animieren, selbst zum Autor zu werden. In Zeiten von Smartphone und 160 Zeichen umfassenden Kurznachrichten ist das ein hehres Ziel. Vor allem, weil sich das Projekt «Schulhausroman» in erster Linie an Jugendliche richtet, die nicht mit Bestnoten in Deutsch glänzen. Das Konzept ist einfach: Ein erfahrener Autor besucht die Klasse als Schreibcoach und erklärt den Jugendlichen, worauf es ankommt, damit eine Geschichte «verhäbt».

Zusammen mit ihm entwickelt die Klasse ein Gerüst für eine Geschichte und arbeitet sie dann bei jedem weiteren Besuch des Coaches weiter aus. Zwischen diesen Schulstunden, die auf mehrere Monate verteilt sind, feilen die Autoren an den Übergängen, an der Gewichtung und am Handlungsstrang, verarbeiten die Ideen der Schüler und bereiten die nächste Lektion vor, damit die Geschichtenschreiberei nahtlos weitergehen kann.

Ein richtiges Buch

Bereits sind in der Schweiz 200 solcher Geschichten entstanden – in vier Sprachen. Zum Konzept gehört jeweils auch, dass der Schulhausroman am Ende als richtiges Buch herausgegeben wird. Dieses Gefühl eines Autors, sein Werk in Händen zu halten, dürfen nun auch 14 Schüler der Realschulklasse 3B der OS Düdingen erleben. Ihr Werk «Dr. Pizzastein» wird am Donnerstag anlässlich einer Vernissage vorgestellt. Parallel dazu hat es ein Projekt zwischen einem französischsprachigen Coach, dem Schriftsteller Nicolas Couchepin, und einer 2. Realschulklasse der CO Belluard gegeben, woraus der Roman «Je sais…» entstand. Die beiden Werke werden nun übersetzt und publiziert.

Viel Begeisterungsfähigkeit

Als Autor für die Düdinger Klasse hat JULL den Sensler Autor Christian Schmutz gewinnen können. Er hat die Klasse von Lehrer Dominik Jutzet von Anfang November bis Mitte Februar acht Mal besucht, für vier Doppelstunden vor Weihnachten und in der Endphase für vier weitere Lektionen. «Super!», antwortet er auf die Frage, wie es gelaufen sei.

Er habe am Anfang etwas Zeit investiert, damit die Klasse ihn und er die Schüler kennenlernen konnte. «Ich habe schon rasch eine grosse Begeisterungsfähigkeit gespürt.» Sie hätten die Ideenhappen, die er ihnen hinhielt, aufgenommen; «dann sprudelte es nur so von Ideen». Seine Aufgabe habe dann darin bestanden, diese zu kanalisieren und zusammenzubringen. Die Klasse wünschte etwas Spannendes, also entwickelten sie mit Schmutz zusammen einen Krimi, in dem ungewöhnliche Charaktere vorkommen, von Kapitel zu Kapitel Spannung aufgebaut und in dem es originelle Kehrtwendungen geben sollte. Erzählt wird die Geschichte eines machthungrigen Wissenschaftlers, eines verschwundenen Jungen und – einer Pizzeria.

Eine gute Mischung

Der ungewöhnliche Titel – «Dr. Pizzastein» – entstand übrigens aus dem Lieblingsessen einer Mehrheit der Schüler. Ist es nun am Ende ein Christian-Schmutz-Roman oder ein Klasse-3B-Roman geworden? «Beides», sagt er auf diese Frage. Der Roman sei nicht in seinem Stil geschrieben, trage aber doch ein wenig seine Handschrift, so Schmutz. «Zwischen den Klassenbesuchen habe ich doch viel Zeit in die Bearbeitung des Textes gesteckt.» Er schätzt den Arbeitsaufwand insgesamt auf etwa 15 Tage.

Guten Draht gefunden

Auch für ihn war das Projekt Neuland, und er verhehlt nicht, dass er anfangs ein wenig skeptisch war, wie sich die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen entwickeln würde: Was, wenn die Jugendlichen keinen Bock gehabt hätten, wenn keine Ideen gekommen wären, wenn sie seine Ratschläge nicht akzeptiert hätten? Diese Vorbehalte hätten sich aber nicht bewahrheitet. «Es hat mir gefallen, mit ihnen zu arbeiten, denn wir hatten einen guten Draht zueinander.»

Zweisprachige Vernissage mit Lesung aus «Dr. Pizzastein»: Do., 22. März 2018, Kellerpoche Freiburg, 18 Uhr.

«Ich habe bei den Schülern schon rasch eine grosse Begeisterungs­fähigkeit gespürt.»

Christian Schmutz

Lerncoach der Klasse 3B der OS Düdingen

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