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Michel Volet setzt seine Arbeit fort

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Das in vielerlei Hinsicht ins Schlingern geratene Unternehmen Gottéron wieder auf Kurs zu bringen, liegt ab sofort unter der Obhut des gestern zum neuen Präsidenten gewählten Michel Volet. Zweimal schon hatte der bisherige Vize den Verein ad interim geführt. Erstmals 2013 für ein paar Monate nach dem plötzlichen Tod des damaligen Präsidenten Laurent Haymoz, zum zweiten Mal bis gestern und nach der Demission von Phillot. Jetzt übernimmt der aus Payerne stammende Volet, der seit 2010 im Verwaltungsrat ist und sich um die Bereiche Sponsoring und Marketing gekümmert hatte, das Amt definitiv. Als Fan seit Kindesbeinen, wie er sich selbst einmal bezeichnet hatte, und als Sponsor–Volet ist Co-Besitzer und Co-Gründer der Stellenvermittlungsfirma New Work–ist er dem Klub indes bereits viel länger verbunden. «Ich liebe den Klub und glaube an seine Zukunft», sagte der frisch gewählte Präsident, der betonte, dass nur jemand dieses Amt übernehmen könne, der auch die Zeit dafür habe. So zog er sich aus dem operativen Geschäft seiner Firma zurück, um sich voll bei Gottéron investieren zu können. In den letzten sechs Monaten habe er bereits zahlreiche Baustellen bearbeitet, etwa mit dem neuen Sportdirektor Christian Dubé oder den Partnerverträgen mit Martigny und den Düdingen Bulls.

Ob Volet die starke Persönlichkeit ist, die der Klub in dieser unruhigen Phase benötigt, wird sich weisen. Gewiss ist, dass der Sponsorig-Experte in der Freiburger Wirtschaft verwurzelt ist und keiner Einarbeitungszeit bedarf. Ob er in Konkurrenz zu anderen Kandidaten gestanden hatte, vermochte Volet nicht zu sagen. Auch Generaldirektor Raphaël Berger hielt sich diesbezüglich sehr bedeckt. Klar war für Volet indes, dass er nicht wieder ins zweite Glied gerückt werde. «Dafür hätte ich zu viel Raum eingenommen.»

Sportlicher Misserfolg hat Konsequenzen

Kein Geheimnis wurde gestern aus den Zahlen gemacht. Nach Abschreibungen konnte Gottéron 2012 und 2013 noch kleine Betriebsgewinne im tiefen vierstelligen Bereich erwirtschaften. Aber bereits letztes Jahr hatte sich eine Trendwende abgezeichnet. Bei einem Umsatz von 18,6 Millionen Franken schrieb der Klub 2014 einen Verlust von 172 000 Franken. Gründe für die roten Zahlen waren nicht budgetierte ausserbetriebliche Kosten wie Amortisationen für Spielerlizenzen oder der neue Ausbildungschef Dany Gelinas. Deshalb hatte Generaldirektor Raphaël Berger schon damals den Mahnfinger gehoben. Die letzten Saisons in der alten Eishalle würden keine einfachen sein, weil im Hinblick auf das neue Stadion Manpower und Geld zur Umsetzung des Projekts benötigt würden. Geld, dass dann an anderer Stelle fehlen würde. Der Vorstand werde aus diesem Grund wachsam sein und sowohl aus finanzieller als auch aus sportlicher Sicht realistische Ziele setzen, hatte Berger gesagt.

Trotz aller Vorsicht: Eine in allen Belangen turbulente und dergestalt nicht zu erwartende Saison 2014/15 liess sämtliche guten Absichten zur Makulatur verkommen. So wurde Trainer Hans Kossmann nach elf Spielen gefeuert, Präsident Phillot trat im November auf Druck der Hauptaktionäre zurück, und auf dem Eis verpasste Gottéron das Minimalziel Playoffs. Selbstredend, dass diese Fehlentwicklungen nicht ohne finanzielle Folgen blieben und der Negativtrend seine Fortsetzung fand.

Vertrag von Kossmann aufgelöst

 Das von Gottéron im Geschäftsjahr 2014/15 erzielte Betriebsergebnis vor Steuern und Abschreibungen weist einen Verlust von 96 671 Franken auf. Nach Berücksichtigung der ausserbetrieblichen Einnahmen und Ausgaben resultiert gar ein Verlust von 398 243 Franken. Damit beträgt der kumulierte Verlust im Geschäftsjahr 2015/16 knapp 700 000 Franken. Massgeblich zur negativen Rechnung trugen Mindereinnahmen beim Merchandising (100 000 Franken) sowie in der Gastronomie (340 000 Franken) bei–dies bei zwei Heimspielen weniger gegenüber dem Vorjahr. «Ohne Playoffs kannst du nur schwarze Zahlen schreiben, wenn du keine zusätzlichen Ausgaben wie etwa bei einer Trainerentlassung oder Spielerwechseln hast», sagt Berger. Beides war bei Gottéron aber der Fall. Gottéron gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass der noch für ein Jahr gültige Vertrag mit Kossmann in gegenseitigem Einvernehmen hatte aufgelöst werden können und das Budget der Saison 2015/16, das erneut bei rund 16 Millionen Franken liegt, deutlich weniger belastet wird.

Sanierungsmassnahmen angekündigt

Wäre am Ende «nur» der Fall in die Relegationsrunde zu Buche gestanden, wäre eine schwarze Null möglich gewesen, weil das Budget anhand der 25 Heimspiele in der Qualifikation aufgestellt wird. Der Rest ist Bonus. Der Klub hätte den Zuschauerrückgang von 400 Fans pro Spiel auf rund 6000 in Sachen Ticketing verkraften können, schwerer wiegen dabei die Konsequenzen in der Gastronomie, weil schlicht weniger konsumiert wird. «Im Gegensatz zu anderen haben wir keinen Mäzen. Aber wir sind guter Hoffnung und ich habe einige Ideen, um die Einnahmen zu erhöhen und die Leute zurück in die Halle zu holen», versicherte Volet.

Um den kumulierten Verlust zu reduzieren, hat der Klub gestern angekündigt, dass im Herbst anlässlich einer ausserordentlichen Versammlung Sanierungsmassnahmen vorgeschlagen werden. Dies sei keine Pflicht, sondern geschehe auf freiwilliger Basis, um die finanzielle Gesundheit des Klubs langfristig zu garantieren, sagte Volet. Ebenfalls im Herbst will Gottéron über den Stand der Dinge in Sachen neue Eishalle informieren. «Im letzten Jahr konnten wichtige Entwicklungsaspekte innerhalb der Arbeitsgruppen geklärt werden», hielt Berger, der auf die ausserordentliche Versammlung im September verwies und nicht konkreter wurde, fest. Volet seinerseits gab sich weiter zuversichtlich, dass ab 2018 in einer neuen Eishalle gespielt werden könne.

Verwaltungsrat: Mit der Erfahrung Slawa Bykows

M it Jacques Sottas, Pierre-Yves Pittet und dem Deutschfreiburger Daniel Waeber wurden gestern im Rahmen der GV gleich drei Mitglieder aus dem Verwaltungsrat Gottérons verabschiedet. Derweil der neue Präsident Michel Volet sowie Yvan Haymoz und Marc von Bergen in ihren Ämtern bestätigt wurden, stiessen drei neue Gesichter dazu. Neben Claude Baechler sind dies der ehemalige Freiburger Radprofi Richard Chassot, der heute unter anderem als Organisator und Direktor der Tour de Romandie wirkt, sowie Slawa Bykow. Der legendäre Gottéron-Stürmer, der zuletzt als Trainer von Sankt Petersburg die russische KHL gewonnen hatte und nun ein Sabbatjahr einlegen will, kehrt damit zum Verein seines Herzens zurück.

Slawa Bykow, weshalb haben Sie sich entschieden, dem Verwaltungsrat von Gottéron beizutreten?

Weil ich den Sport und das Eishockey liebe und weil Gottéron mein Klub ist, mein erster Verein in der Schweiz. Ich will meine Erfahrungen teilen und meine Sichtweise in meine neue Aufgabe einfliessen lassen.

Ein Mann mit Ihrem Renommee als Trainer im Verwaltungsrat: Das dürfte zu Spekulationen führen, sollte es sportlich nicht laufen.

Ich habe mich bewusst zu einem Sabbatjahr entschieden und auch vor diesem Hintergrund das Amt bei Gottéron übernommen. Ich bin keine Konkurrenz für den Trainer oder den Sportdirektor. Im Gegenteil, ich will ihnen helfen und meine Erfahrung mit den jungen Leuten teilen. Für Christian Dubé ist die Funktion als Sportdirektor etwas Neues, und auch Gerd Zenhäusern steht erst in seiner zweiten Saison als Headcoach.

Welche Rolle werden Sie innerhalb des Verwaltungsrates einnehmen?

Wissen Sie, ich werde mir die Dinge zunächst anschauen und dann meine Meinung kundtun. Niemals werde ich jemandem etwas aufzwingen. Es gilt, in der Diskussion Lösungen zu finden. Es gibt viele Leute, die sich im Eishockey auskennen, aber niemand ist allwissend. Man muss sich austauschen. Ich habe Vertrauen in den Staff und die Trainer und werde sie unterstützen, damit sie zusammen mit dem Team wachsen und gute Resultate erzielen. Aber klar, meine Rolle wird sporttechnischer Natur sein, damit kenne ich mich sicherlich mehr aus als mit den anderen Aspekten. fs

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