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Das Team Fribourg ist geboren

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Der Ruf nach einer Mannschaft, in der die besten Kräfte des Kantons gebündelt werden, hallt seit Jahren durch die Freiburger Fussballwelt. Die Notwendigkeit eines «Teams Freiburg» ist unbestritten. Die Erkenntnis, dass dies der einzige Weg ist, um den Kanton Freiburg aus dem fussballerischen Niemandsland in die Nationalliga zu führen, ist unbestritten. Zwischen den drei «Grossen»–dem FC Freiburg, dem SC Düdingen und dem FC Bulle–haben in der Vergangenheit immer wieder Gespräche stattgefunden, um ein gemeinsames Projekt aufzugleisen. Gescheitert sind sie schliesslich alle am Dörfligeist.

Nun wollen die drei Vereine einen neuen Anlauf nehmen. Gestern unterzeichneten die drei Vereinspräsidenten Jean-Pierre Gauch (Freiburg), Beat Hirschi (Düdingen) und Philippe Kolly (Bulle) an einer Pressekonferenz im Beisein von rund 20 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Sport eine Absichtserklärung, künftig zusammenzuarbeiten. Die drei Fussballvereine bündeln ihre Kräfte und gründen eine neue Mannschaft, die unter dem Namen Team Fribourg spielen und den Aufstieg in die Challenge League schaffen soll.

Erinnerung an glorreiche Zeiten

Mit Wehmut erinnert man sich beim FC Freiburg an die Zeiten zurück, als die Pinguine 1954 im Wankdorfstadion gegen La Chaux-de-Fonds um den Schweizer Cup gekämpft haben oder in den Siebzigerjahren regelmässig in der höchsten Schweizer Spielklasse vertreten waren. Vom einstigen Glanz des einst so stolzen NLA-Vereins war in den letzten Jahren nichts mehr zu sehen. Nach dem Abstieg in die NLB in den Achtzigern folgte 1994 die Relegation in die 1. Liga, wo der FC Freiburg auch heute noch spielt. Traten die Schwarz-Weissen früher vor zehntausend Fans an, so finden heute kaum 300 Zuschauer den Weg ins St. Leonhard.

Auch die glorreichen Zeiten des FC Bulle liegen schon länger zurück. 1981 sorgten die Greyerzer für einen Donnerschlag im Schweizer Fussball, als sie sensationell in die NLA aufstiegen. Am 22. August feierte Bulle seinen ersten Sieg in der Nationalliga A (1:0 gegen Aarau). Drei Jahre spielte der FC Bulle insgesamt in der höchsten Schweizer Liga. Auch von 2003 bis 2005 zählte der Verein zu den Grossen der Romandie, spielte er in jener Zeitspanne doch in der Challenge League. In den letzten Jahren sorgte Bulle allerdings nur noch als Liftmannschaft, die zwischen der 1. Liga und der 2. Liga interregional umherirrt, für (negative) Schlagzeilen.

Der FC Fribourg wird zum Team Fribourg

Dass es in den letzten Jahren keinem Freiburger Team gelungen ist, den Sprung in die Nationalliga zu machen, ist insofern erstaunlich, als das Potenzial an Fussballspielern im Kanton überdurchschnittlich hoch ist. Freiburg zählt rund 15 000 lizenzierte Spieler–in vergleichbaren Kantone wie dem Wallis oder dem Tessin werden 40 respektive 35 Prozent weniger Spielerlizenzen gelöst. Und auch im interkantonalen Vergleich schneidet der Fussball schlecht ab: Obwohl in den Sportarten Eishockey und Basketball nur 900 beziehungsweise 1100 Lizenzierte gemeldet sind, ist Freiburg mit Gottéron und Olympic in der NLA vertreten.

«Das Potenzial für die Challenge League ist vorhanden», sagte Jean-Daniel Perret, der ehemalige Freiburger Nationalspieler, gestern vor den Medien. «Das Problem ist, dass es den jungen Talenten in Freiburg an sportlichen Perspektiven fehlt. Weil es in Freiburg keine Mannschaft in der Nationalliga gibt, wandern die Spieler in andere Kantone ab.» Perret gründete zusammen mit Michel Volet, dem Präsidenten ad interim von Freiburg Gottéron, und Philippe Virdis, dem ehemaligen Generaldirektor von Groupe E, ein Ad-hoc-Komitee und präsentierte dem Freiburger Fussballverband FFV sowie den Vereinen Freiburg, Düdingen und Bulle sein Projekt «Challenge TGV». Daraus entstand die Idee des Teams Fribourg. «Dieses Team soll künftig die besten Fussballer des Kantons vereinen und kurz – bis mittelfristig den Aufstieg in die Challenge League schaffen», erklärte Philippe Virdis. Damit nicht ein neuer Verein gegründet werden muss, der dann gemäss Reglement des Schweizerischen Fussballverbandes SFV in der untersten Liga anfangen muss, wurde das Fanionteam des FC Freiburg zur neuen kantonalen Mannschaft erkoren. An der gestrigen ausserordentlichen Generalversammlung haben die Mitglieder des FC Freiburg dem Projekt und einer Namensänderung zugestimmt. Somit wird der FC Freiburg ab kommender Saison als Team Fribourg in der 1. Liga an den Start gehen. Für den SC Düdingen und den FC Bulle wird sich nur wenig ändern. Sie sind weiterhin eigenständige Vereine und werden wie bis anhin am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen (siehe Interview unten).

1,5 Millionen Budget …

Damit das Projekt in die Wege geleitet und durchgeführt werden kann, müssen professionelle Strukturen geschaffen werden. Das Ad-hoc-Komitee hat sich deshalb dazu entschieden, das Vorhaben rechtlich in Form einer Aktiengesellschaft zu stützen. Wie diese heissen soll, ist noch nicht entschieden. «Um in der Challenge League bestehen zu können, braucht das Team Fribourg ein Budget von 1,5 Millionen Franken», führte Jean-Daniel Perret aus. Ein stolzer Betrag, wenn man bedenkt, dass der FC Freiburg aktuell mit einem Fünftel dieses Betrages operiert–und Anfang Saison etliche Mühe bekundete, Sponsoren dafür zu finden. «Die Beschaffung der finanziellen Mittel ist die grösste Herausforderung», sagt Perret. «Wir sind aber in Kontakt mit möglichen Investoren und auf gutem Weg.»

… und ein neues Stadion

Die langfristige und nachhaltige Positionierung des Teams Fribourg ist zwangsläufig an den Bau eines Challenge-League-tauglichen Stadions gekoppelt. Aus diesem Grund plant das Ad-hoc-Komitee den Bau einer neuen Fussballstätte. «Das neue Stadion soll 5000 Zuschauer fassen und möglichst in der Mitte des Kantons Freiburg und an einer Autobahn liegen», sagt Philippe Virdis. «Wir sind aktuell in Verhandlung mit Landbesitzern.» Noch ist kein Standort für das neue Stadion definiert. In den letzten Monaten fiel in diesem Zusammenhang aber immer wieder der Name Rossens.

«Den jungen Talenten fehlt es in Freiburg an sportlichen Perspektiven.»

Jean-Daniel Perret

Mitglied Ad-hoc-Komitee

«Das neue Stadion soll 5000 Zuschauer fassen und in der Mitte des Kantons liegen.»

Philippe Virdis

Mitglied Ad-hoc-Komitee

 

SC Düdingen: «Wir sind in der Rolle des Zulieferers»

Beat Hirschi, Gespräche über eine Zusammenarbeit hat es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben, allerdings hat sich nie etwas Konkretes daraus entwickelt. Was sind die Gründe, dass der FC Freiburg, der SC Düdingen und der FC Bulle nun zusammengefunden haben ?

Bei den Verantwortlichen der Vereine hat ein Umdenken stattgefunden. Wir haben realisiert, dass wir nur gemeinsam etwas bewegen können. Alle Parteien sind sich einig, dass man im Interesse des Freiburger Fussballs die besten Kräfte des Kantons an einem Ort bündeln sollte.

 

Welche Rolle nimmt der SC Düdingen innerhalb des Teams Fribourg ein?

Den SC Düdingen sehe ich der Rolle des Zulieferers. Wir wollen die jungen Talente ausbilden und an die Challenge League heranführen. Wenn sie das Niveau für die zweithöchste Schweizer Liga haben, wechseln sie zum Team Fribourg.

 

Bedeutet dies, dass der SCD künftig seine besten Spieler dem Team Fribourg überlässt?

Es ist nicht so, dass wir künftig alle unsere besten Spieler nach Freiburg abgeben. Nur jene Spieler, die das Potenzial für die Challenge League haben, wechseln zum Team Fribourg. Aktuell kämen bei uns nur ein, zwei Spieler dafür infrage. Der SCD wird auch weiterhin ein eigenständiger und ambitionierter 1.-Liga-Verein sein. Sicherlich wird es in Zukunft schwieriger, die ganz guten Spieler in Düdingen zu halten, wenn sie beim Team Fribourg ein Mehrfaches verdienen können. Das Problem kennen wir aber schon heute: Als der FC Köniz bei Abdoulaye Koné und Ermin Gigic angeklopft und ihnen das Doppelte von uns angeboten hat, erübrigten sich sämtliche Diskussionen. Das Geld ist ein starker Motor im Fussball.

 

Welche Faktoren sind entscheidend, damit das Projekt Team Fribourg gelingt?

Der wichtigste ist das Geld. Das Team Fribourg rechnet mit einem Budget von 800 000 Franken für die 1. Liga Promotion und von 1,5 Millionen Franken für die Challenge League. Das sind die absoluten Minimalbeträge. Gelingt es dem Team Fribourg nicht, diese zu generieren, halte ich sportlichen Erfolg für unwahrscheinlich. Ich bin aber zuversichtlich, dass dies dem neuen Verein gelingen wird. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ein grosses Unternehmen als Hauptsponsor einsteigt, zum Beispiel die Freiburger Kantonalbank. Jean-Daniel Perret, Michel Volet und Philippe Virdis (die Initianten des Projekts, Red.) sind erfahrene und bekannte Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und werden sicherlich die eine oder andere bisher verschlossene Tür aufstossen. Das Produkt «Team Fribourg» ist attraktiv und besitzt viel Vermarktungspotenzial .

 

Sponsorengelder sind erfahrungsgemäss schwer zu generieren. Haben Sie keine Angst, dass der SCD künftig Probleme haben könnte, sein Budget zusammenzubekommen, angesichts der neuen Konkurrenz?

Ich glaube nicht, dass das Team Fribourg sein Geld bei unseren Sponsoren holen wird. Wenn ja, dann nur marginal. Insofern fürchte ich die Konkurrenz nicht. Aber sicherlich wird es für unseren Verein nicht einfacher, Geld aufzutreiben.

 

In welchem Rahmen wird sich der SC Düdingen finanziell am Team Fribourg beteiligen?

Bisher war die Rede davon, dass wir uns bei der Gründung der Aktiengesellschaft mit 10 000 Franken am Aktienkapital beteiligen. Damit hat es sich. Eine unserer Bedingungen für die Beteiligung am Projekt war, dass der FC Freiburg seine Konten Ende Saison auf Null hat, bevor der Verein in das Team Fribourg übergeht. Das Ziel unserer Zusammenarbeit ist nicht, den FCF zu sanieren, sondern in die Zukunft zu investieren. Auch künftig liegt es am neuen Verein selbst, das nötige Geld aufzutreiben. Es wird keinen jährlichen Geldfluss vom SC Düdingen zum Team Fribourg geben. Wenn Geld fliesst, dann eher in die umgekehrte Richtung.

 

Inwiefern?

Das Model sollte so sein, dass das Team Fribourg in seine beiden Zulieferervereine Bulle und Düdingen investiert, um die Nachwuchsförderung voranzutreiben.

 

Wann wird sich das Projekt Team Fribourg konkretisieren?

Auf uns wartet noch sehr viel Arbeit. Es braucht nun einen Kopf, der im Kanton akzeptiert ist und das Projekt vorantreibt. In der Aktiengesellschaft muss es Platz haben für einen CEO, der zu 50 oder 100 Prozent arbeitet. Mit Ehrenamtlichkeit kommen wir nicht voran. Das Team Fribourg ist eine interessante Sache und verdient unser Engagement. Auch wenn wir uns sicherlich einige Male den Kopf anschlagen werden. ms

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