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Der FC Freiburg will hoch hinaus

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Wenn ein Verein eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen muss, ist dies selten ein gutes Zeichen, viel mehr ein Indiz, dass nicht alles planmässig verläuft. So wie beim FC Freiburg: Vier Monate war der 1.-Liga-Fussballverein auf der Suche nach einem neuen Präsidenten, seit dem 1. Januar war er gar führungslos. Gestern konnte er an der ausserordentlichen GV endlich seinen neuen starken Mann präsentieren. Der 49-jährige Jean-Pierre Gauch folgt auf Christophe Fragnière, der den Club von 2009 bis 2013 geführt hatte. Gauch ist gelernter Informatiker, Direktor der Stiftung für studentisches Wohnen Apartis und leitet die Finanzkommission von Agglo Freiburg sowie das Internationale Folkloretreffen Freiburg. Und er ist der neue Hoffnungsträger des FC Freiburg; der lang ersehnte Retter, der das trudelnde FCF-Schiff wieder in ruhige Gewässer bringen soll.

Einiges liegt im Argen

Beim FC Freiburg liegt nämlich seit Jahren einiges im Argen. An die Zeiten, als die Pinguine 1954 im Wankdorfstadion gegen La Chaux-de-Fonds um den Schweizer Cup gekämpft haben und in den Siebzigerjahren regelmässig in der höchsten Schweizer Spielklasse vertreten waren, erinnert man sich an der Saanestadt mit Wehmut zurück. Vom einstigen Glanz des einst so stolzen NLA-Vereins ist nichts mehr zu sehen. Nach dem Abstieg in die NLB in den Achtzigern folgte 1994 die Relegation in die 1. Liga, wo der FC Freiburg auch heute noch spielt. Traten die Schwarz-Weissen früher vor zehntausend Fans an, so finden heute kaum 300 Zuschauer den Weg ins St. Leonhard. Das Interesse am FCF schwindet, Sponsoren springen ab. Nach dem missglückten Abenteuer in der 1. Liga Promotion in der Saison 2012/13 mit dem sofortigen Wiederabstieg haben im letzten Sommer auch noch fast alle Spieler den Verein im Stich gelassen. Der Vorstand des Traditionsvereins musste zuletzt ohne Vizepräsidenten, ohne Sportchef, ohne Marketingverantwortlichen und ohne Sekretärin auskommen, Präsident Christophe Fragnière wurde immer mehr zum Einzelkämpfer, bis er im Oktober 2013 frustriert das Handtuch geworfen hat.

Vier Monate hatte der Verein versucht, einen Nachfolger für Fragnière zu finden. Niemand wollte die Führung des FC Freiburg übernehmen, zu oft hat die Vergangenheit gezeigt, wie schwierig es für einen ambitionierten 1.-Liga-Fussballverein ist, neben den grossen Clubs Gottéron und Olympic Sponsoren zu finden und existieren zu können. Während Gottéron das grösste Budget der Clubgeschichte ausweist, muss der FC Freiburg um jeden Rappen kämpfen, um sein Budget von 480 000 Franken decken zu können.

Die Aufgabe des neuen Präsidenten wird es in erster Linie denn auch sein, finanzielle Mittel zu beschaffen. «Weil bis zur Generalversammlung niemand wissen durfte, dass ich neuer Präsident des FC Freiburg werde, konnte ich diesbezüglich noch keine Gespräche führen», sagte Gauch gestern.

Ambitionierte Ziele

 «Nun ist meine Wahl offiziell. Das Erste, was ich morgen machen werde, ist mein Telefon nehmen und eine ganze Reihe von Leuten anrufen und sie fragen, ob sie mithelfen wollen, den FCF wieder auf Kurs zu bringen. Sei dies als Sponsor, ehrenamtlich im Vorstand oder sonst irgendwie.» Tatkräftige Unterstützung wird der neue Vorstand brauchen, denn seine Ziele sind durchaus ambitioniert. «Die 1. Liga interessiert keinen, wir wollen zurück in die Challenge League», lässt Heribert Brülhart, bis gestern Interimspräsident des FC Freiburg, verlauten. «Wir setzen uns einen Zeithorizont von fünf Jahren, um dieses Unterfangen zu realisieren.»

 Kann dies gut gehen, zumal Challenge-League-Vereine heute mit einem Budget an die 3,5 Millionen Franken operieren? Es ist nicht das erste Mal, dass sich der FC Freiburg zu Höherem berufen fühlt. In der Saison 2008/09 strebte der Verein mit Trainer Adrian Kunz den Aufstieg in die Challenge League an. Der Verein steckte viel Geld in die erste Mannschaft, stand Ende Saison anstatt vor der Promotion vor einem Scherbenhaufen und konnte den Konkurs nur knapp abwenden. Der Verein machte unter dem neuen Präsidenten Christophe Fragnière einen «Neuanfang», zeigte sich geläutert und wollte künftig «kleinere Brötchen backen». Drei Jahre dauerte die “neue Bescheidenheit”. Letztes Jahr kehrte beim FCF der Hunger zurück und er versuchte sich in der neu geschaffenen 1. Liga Promotion. Die Saison endete unschön mit dem direkten Wiederabstieg und einem Exodus der FCF-Spieler.

Neuausrichtung der Juniorenbewegung

«Wenn wir uns weiterentwickeln und künftig auf höherem Niveau bestehen wollen, müssen wir mehr in die Nachwuchsarbeit investieren», sagt Jean-Pierre Gauch. «Wir brauchen ein Reservoir an jungen Spielern, die sich mit unserem Verein identifizieren und später für Freiburg spielen wollen.» Deshalb will der Präsident beim FC Freiburg eine Fussballschule aufbauen sowie die Juniorenbewegung neu ausrichten. Das Potenzial an jungen, fussballinteressierten Kindern ist in Freiburg durchaus vorhanden, weist der Kanton schweizweit doch am meisten Fussballlizenzierte pro Anzahl Einwohner aus. Weil der FC Freiburg aber in den letzten Jahren alle Juniorenmannschaften aufgelöst hat, um seine personellen und finanziellen Mittel vollumfänglich in die 1. Mannschaft zu stecken, muss der Verein sämtliche Strukturen neu aufbauen. «Ich bin überzeugt, dass wir bis im Sommer Trainer gefunden haben, um für nächste Saison wieder Juniorentrainings beim FC Freiburg anbieten zu können», ist Gauch optimistisch.

 In den kommenden Tagen will Gauch auch das Gespräch mit anderen Fussballvereinen der Stadt suchen, um in der Nachwuchsförderung vermehrt zusammenzuarbeiten. Zudem dürfte in nächster Zeit auch bei den Präsidenten der anderen Freiburger 1.-Liga-Vereine das Telefon klingeln. Gauch hat eine klare Vision: «Im Interesse des Freiburger Fussballs sollte es doch möglich sein, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Wenn es uns allen gelingt, den Dörfligeist zu vergessen und die besten Spieler des Kantons in einer Mannschaft zu bündeln, können wir den Freiburger Fussball wieder dahin bringen, wo er einmal war.»

 

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