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Der Traum dauerte nur ein halbes Jahr

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Als Ende November der FC Freiburg, der SC Düdingen und der FC Bulle das Team Freiburg ins Leben riefen, war die Euphorie gross. Nach zahlreichen fehlgeschlagenen Annäherungsversuchen reichten sich die Präsidenten der drei wichtigsten kantonalen Fussballvereine die Hand und bekundeten mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung ihren Willen, künftig zusammenzuarbeiten. Die besten Freiburger Fussballer sollten in einer Kantonsmannschaft vereint werden und den Aufstieg in die Challenge League schaffen.

Die Hoffnung, den Freiburger Fussball dank des ambitionierten Projekts aus dem sportlichen Niemandsland zu führen, währte allerdings nur ein halbes Jahr. Gestern liessen die Initianten (Jean-Daniel Perret, Philippe Virdis, Michel Volet) mittels Pressecommunique das Ende des Team Freiburg verlauten: «Die Initianten des Projekts […] sind gezwungen, ihr Vorhaben abzubrechen. Der Entscheid wurde gefällt, nachdem der FC Bulle und der SC Düdingen – trotz einer vorliegenden Absichtserklärung – offiziell ihr Desinteresse an der Kooperation bekannt gemacht haben.»

Die Suche nach Sündenböcken

Tragen Bulle und Düdingen also die Hauptschuld am Scheitern des Projekts? Beat Hirschi, Co-Präsident des SCD, will sich den Schwarzen Peter nicht in die Schuhe schieben lassen. «Es stimmt zwar, dass wir am Dienstagabend den Initianten des Projekts in einer Mail eröffnet haben, dass der SCD für nächste Saison keine Zusammenarbeit mit dem Team Freiburg anvisiert. Uns deswegen als Schuldige hinzustellen, ist aber etwas gar einfach.» Die Rolle, die seinem Verein innerhalb des Projekts zugedacht gewesen sei, lasse es gar nicht zu, dass man ihn nun als Sündenbock bezeichnet. «Der SCD hat immer klar kommuniziert, dass er sich als Spielerzulieferer betätigen wird, sobald das Projekt steht. Die Beschaffung der Finanzen, die es zur Umsetzung des Projekts braucht, war Aufgabe der Initianten in Zusammenarbeit mit dem FC Freiburg. Da hat man die Zielsetzung nicht erreicht.»

Um den Aufstieg in die Promotion League schaffen zu können, sei ein Budget von 800 000 Franken vonnöten, hatte Jean-Daniel Perret im November bei der Präsentation des Projekts vorgerechnet. Diesen Betrag hat man aber bis heute nicht zusammentragen können. «Wir konnten rund 350 000 Franken an Sponsorengeldern generieren», sagt Jean-Pierre Gauch, Präsident des FC Freiburg. Vonseiten der Projektverantwortlichen kamen noch 37 500 Franken dazu. «Mit einem solchen Budget lässt sich nächste Saison nichts bewegen», bedauert SCD-Präsident Hirschi. «Damit sind nur Verlegenheitslösungen möglich, und das ist nicht im Sinne des Projekts.» Hinzu komme, dass es dem FC Freiburg nicht gelungen sei, bis zum 31. Dezember 2014 schuldenfrei zu werden, was Voraussetzung für die Umsetzung des Projekts gewesen wäre.

FCF-Präsident Jean-Pierre Gauch zeigt angesichts dieser Umstände Verständnis für die Rückzieher des FC Bulle und des SC Düdingen. «Ich unterstelle niemandem eine böse Absicht», sagt Gauch. «Ich verstehe, dass die anderen Vereine nicht mit einem Partner zusammenarbeiten wollen, der Schulden hat. Das läuft in der Wirtschaft und in der Politik genau gleich. Deshalb ist es unsere dringlichste Aufgabe, diese Altlasten irgendwie zu tilgen, damit der FC Freiburg wieder ein attraktiver Partner wird.»

Enttäuschte Initianten

Bei den Initianten des Projekts sieht man die Sache mit den fehlenden finanziellen Mitteln etwas anders. Philippe Virdis wehrt sich gegen den unterschwelligen Vorwurf, vonseiten des Initiantentrios sei zu wenig Geld generiert worden. «Jean-Pierre Gauch hat uns vorgerechnet, dass er für kommende Saison ein Budget von 426 000 Franken benötigt und dass er Einnahmen von 336 000 Franken über den FC Freiburg verbuchen konnte. Daraufhin haben wir ihm die schriftliche Garantie gegeben, dass wir die restlichen 90 000 Franken zur Verfügung stellen. Wir hatten Geldgeber gefunden, die uns diesen Betrag zur Verfügung gestellt hätten, sobald die geplante Aktiengesellschaft gegründet wird. Warum es jetzt heisst, es sei zu wenig Geld vorhanden, kann ich nicht nachvollziehen.»

Der Stopp des Projekts sei umso bitterer, weil man auf die finanzielle Unterstützung zahlreicher Akteure der Freiburger Wirtschaft habe zählen können. «Wir hätten durchaus mehr Geld auftreiben können», sagt Virdis. Die Suche nach finanziellen Mitteln brauche allerdings Zeit. «Es ist schade, dass die Ungeduld der Partnervereine schlussendlich zum Stillstand des Projekts geführt hat. Ich hätte das Projekt gerne ein Jahr auf Eis gelegt und dann einen neuen Anlauf gestartet», sagt Philippe Virdis. «Aber jeder Club hat momentan seine eigenen Probleme, die ihn beschäftigen. Der FC Bulle droht den Aufstieg in die 1. Liga zu verpassen und der SCD hat mit seinem Stadionbau eine finanzielle Herkulesaufgabe zu meistern. Da bleibt das Team Freiburg auf der Strecke.»

Für SCD-Präsident Beat Hirschi war ein Jahr Denkpause nie eine Option–allerdings nicht aus Eigennutz. «In den letzten sechs Monaten ist man mit dem ganzen Projekt keinen Zentimeter vorwärtsgekommen. Ein Jahr auf Stand-by bringt das Team Freiburg nicht weiter. Dazu braucht es eine neue Equipe, die sich des Projekts annimmt.»

Der neue Name bleibt

Was nach sechs Monaten Team Freiburg bleibt, ist ein FC Freiburg, der im kommenden Jahr unter dem Vereinsnamen Team Freiburg in der 1. Liga auflaufen muss. Die Namensänderung, die der Stadtverein im Zuge des Projekts beim Schweizer Fussballverband SFV beantragt hat, lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Zumindest in der nächsten Saison werden die Pinguine bei jedem Spiel daran erinnert, wie von einer einst so wunderbaren Vision am Ende nur ein grosser Scherbenhaufen übrig blieb.

«Den SC Düdingen als Schuldigen hinzustellen, ist etwas gar einfach.»

Beat Hirschi

Co-Präsident SC Düdingen

«Es ist schade, dass die Ungeduld der Partnervereine zum Stillstand des Projekts geführt hat.»

Philippe Virdis

Mitinitiator Projekt Team Freiburg

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