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Ein Abschied ohne Reue

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 «Wann erscheint die Sonderbeilage zu Ädu in den FN», fragt Marcel Mügeli, Coach des SC Düdingen, als sich der Düdinger Goalie und der Journalist im Birchhölzli beim Interview gegenübersitzen. «Zehn Seiten hätte der Ädu mindestens verdient», schiebt Mügeli mit einem herzhaften Lachen hinterher, bevor er wieder davonrauscht.

Zehn Seiten, für jede Saison als SCD-Goalie eine – Adrian Schneuwly schüttelt den Kopf. Der 36-Jährige steht zwar ganz gerne im Mittelpunkt und er hat es auch «nicht ungern», wenn sich das Gespräch um seine Person und seine sportlichen Leistungen dreht. Für wichtig nimmt sich der Wünnewiler, der stets für einen Scherz zu haben ist, aber definitiv nicht. «Als Goalie muss ich weniger rennen als die anderen», antwortet er denn auch mit einem breiten Grinsen auf die Frage, wieso er lieber Tore verhindert als Tore schiesst. «Goaliehandschuhe haben mich schon als kleiner Knirps fasziniert. Keine Ahnung warum. Und da ich immer etwas grösser als meine Kollegen war, haben mich die Trainer ins Tor gestellt.»

Teamkollege von Chapuisat

Seine ersten Paraden zeigte Adrian Schneuwly beim FC Wünnewil. Über die U18-Nachwuchsabteilung des Team Freiburg führte sein Weg dann ein erstes Mal zum SC Düdingen. Vier Saisons spielte er auf dem Birchhölzli, ehe er 2001 den Schritt in die Nationalliga A wagte. Bei den Berner Young Boys unterzeichnete Adrian Schneuwly seinen ersten Profivertrag – Jahre bevor es ihm seine nicht verwandten Wünnewiler Namensvetter Christian und Marco gleichtaten. «Es war eine tolle Zeit», erinnert sich der Sensler, «ich durfte Momente erleben, von denen ich als Junior nicht einmal zu träumen wagte. Früher hatte ich Stéphane Chapuisat in der Bundesliga bewundert, bei YB waren wir auf einmal Teamkollegen. Als er mir in der Kabine die Hand reichte und sich als ‹Stefu› vorstellte, hätte ich am liebsten losgeweint vor Freude.»

 Kein Bedauern

Dass er bei YB nicht über den Status der Nummer zwei hinauskam und er auch nie einen Ernstkampf bestreiten konnte, das hat Schneuwly nie gestört. Einer verpassten Chance nachzutrauern ist nicht seine Art. Viel lieber freut er sich über das, was er erreicht hat. «Um den Durchbruch in der höchsten Liga zu schaffen, hätte ich den Schritt zu YB viel früher machen müssen», sagt er. «Wer mit 14 nicht zum Nachwuchs eines NLA-Vereins gehört, der schafft es nicht bis nach oben. Ausser er ist ein Riesentalent und extrem ehrgeizig–ich war beides nicht.»

 Nach drei Jahren verliess Schneuwly die Hauptstadt in Richtung Solothurn, wo er während fünf Saisons das Tor des 1.-Liga-Vereins hütete. Als ihn 2009 der damalige SCD-Trainer Martin Weber kontaktierte, musste er nicht lange überlegen. «Ich hatte gerade ein Haus in Wünnewil gekauft und eh beabsichtigt, wieder in die Gegend zu ziehen. Für mich war immer klar, dass ich eines Tages wieder mit den Kollegen aus der Region Fussball spielen will.»

 Als er nach Düdingen wechselte, war der SCD gerade in die 2. Liga interregional abgestiegen. Dank eines Entscheids am Grünen Tisch–die beiden zwangsrelegierten Challenge-League-Vereine Concordia Basel und La Chaux-de-Fonds weigerten sich in der 1. Liga zu spielen–erbten die Sensler einen Platz in der damals dritthöchsten Liga. «Es war eine schwierige und turbulente Zeit», erinnert sich Schneuwly. «Im Nachhinein betrachtet war es aber das Beste, was dem Verein passieren konnte. All die Spieler, die nur des Geldes wegen beim SCD waren, verliessen nach dem vermeintlichen Abstieg den Club. Übrig blieben jene Spieler, die sich mit dem SC Düdingen identifizierten.» Seither sei die Mannschaft eine verschworene Gemeinschaft. «Wir sind alle Freunde, gehen gemeinsam durch dick und dünn. Unserer genialer Teamgeist ist einer der Gründe, warum wir sportlich so erfolgreich sind.»

 Die Ruhe in Person

 Sechs Jahre sind seither vergangen. Sechs Jahre, in denen Schneuwly dem Birchhölzli-Team stets die Treue gehalten und manchen gegnerischen Stürmer zum Verzweifeln gebracht hat. Dank seiner Grösse (188 cm) und seiner Masse gibt es fast kein Vorbeikommen am SCD-Goalie. Auf der Torlinie glänzt er mit schnellen Reflexen, er strahlt eine grosse Präsenz und eine schier unerschütterliche Gelassenheit aus. Man glaubt es Schneuwly aufs Wort, wenn er sagt, er sei in all den Jahren als Torhüter eigentlich nie nervös gewesen. «Im Gegenteil. Etwas mehr Anspannung und Konzentration hätten meinem Spiel manchmal ganz gut getan.» Nur falsche Schiedsrichterentscheide bringen Schneuwly in Rage. «Wenn es etwas gibt, das ich in meiner Karriere heute anders machen würde, dann wäre es das. In solchen Situationen sollte ich besonnener reagieren.»

 170 Pflichtspiele hat der 36-Jährige seit seiner Rückkehr aufs Birchhölzli für den SCD absolviert. 290 Mal musste er dabei hinter sich greifen, 33 Mal blieb er ohne Gegentor. «Was? So viele Treffer habe ich erhalten?», wundert sich Schneuwly, als er seine Statistik vorgelesen bekommt. «Ich sage dem Trainer schon seit Jahren, dass wir viel zu offensiv spielen, aber er will einfach nicht auf mich hören», fügt er mit einem Augenzwinkern an. «Immerhin ist die Quote von 33 Spielen ohne Gegentreffer nicht so schlecht.»

 Familie statt Fussball

 Zwei Spiele bleiben Adrian Schneuwly noch, um seine Bilanz weiter zu verbessern. Heute beim Derby gegen den FC Freiburg und nächsten Samstag beim letzten Meisterschaftsspiel gegen Terre Sainte. Danach ist für den Wünnewiler Schluss mit Fussball. «Der Zeitaufwand ist in den letzten Jahren immer grösser geworden. Haben früher drei Trainings pro Woche gereicht, so müssen es heute vier sein. Hinzu kommt noch ein Spiel am Wochenende. Ich möchte künftig mehr Zeit für meine Familie haben», sagt Adrian Schneuwly, der kürzlich zum zweiten Mal Vater geworden ist.

«Wer mit 14 nicht zum Nachwuchs eines NLA- Vereins gehört, schafft es nicht bis nach oben. Ausser er ist ein Riesentalent und extrem ehrgeizig–ich war beides nicht.»

Freiburger Derby: Der Kampf um die Nummer eins

Seit diesem Mittwoch ist es offiziell: Der FC Freiburg, der SC Düdingen und der FC Bulle – die drei wichtigsten Fussballvereine des Kantons – werden nächste Saison nicht zusammenarbeiten. Nach nur sechs Monaten wurde das Projekt Team Freiburg beendet, bevor es überhaupt richtig lanciert worden war. Heute, drei Tage nach dem Scheitern des Projekts, stehen sich zwei der drei betroffenen Mannschaften auf dem Platz gegenüber: Der FC Freiburg empfängt den SC Düdingen zum Duell (16 Uhr, St. Leonhard). Die Präsidenten der beiden Vereine betonen zwar, dass ihre guten Beziehungen unter der unglücklichen Geschichte rund um das Team Freiburg nicht gelitten hätten. Das heutige Kantonsderby dürfte für Beat Hirschi (SCD) und Jean-Pierre Gauch (FCF) aber dennoch ein ganz spezielles werden.

Beide Teams ohne Druck

Gleiches gilt selbstredend für die Spieler der beiden Mannschaften. Aus sportlicher Sicht können die beiden Kontrahenten die Partie ohne Druck angehen. Auf der einen Seite ist nach der 0:2-Niederlage vom letzten Sonntag gegen Martigny die 1.-Liga-Saison für den SC Düdingen gelaufen. Die angestrebten Aufstiegsplätze sind für das Team von Martin Lengen ausser Reichweite. Auf der anderen Seite hat der FC Freiburg den angestrebten Ligaerhalt bereits vor einigen Runden gesichert. Weil die beiden Mannschaften in der Tabelle momentan aber nur einen Punkt auseinanderliegen, winkt dem Sieger der heutigen Partie der inoffizielle Titel des besten Freiburger Teams. Im letzten Jahr hatte sich der SC Düdingen diesen Titel gesichert.

«Waren zu wenig konstant»

Wenn es nach SCD-Goalie Adrian Schneuwly geht, dann soll dies auch diese Saison der Fall sein. Der 36-Jährige beendet im Sommer seine Fussballkarriere und möchte gerne mit einem weiteren Prestigeerfolg in Rente gehen. «Freiburg hat eine sehr gute Rückrunde gespielt. Es wird sicherlich nicht einfach für uns, jeder muss 120 Prozent geben», sagt Schneuwly. «Es ist schade, dass es uns diese Saison nicht für die Aufstiegsspiele gereicht hat. Den verschlafenen Saisonstart konnten wir aber nicht mehr wettmachen, wir waren zu wenig konstant und haben zu viele Tore erhalten. Nun ist es unser grosses Ziel, die Saison vor dem FC Freiburg zu beenden.»

Das Duell der Vorrunde hatte der SC Düdingen gegen seinen Kantonsrivalen mit 1:0 knapp für sich entschieden. ms

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