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Das Hoffen auf einen Exploit

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Vom 12. bis 17. August findet in Zürich die Leichtathletik-EM statt. Es ist erst das zweite Mal nach 1954 in Bern, dass dieser Grossanlass in der Schweiz ausgetragen wird. Nicht nur für Marathon-Ass Viktor Röthlin, der seine Karriere nach dieser Heim-EM beenden wird, ist dies eine einmalige Chance. Auch eine Handvoll Freiburger hatte sich eine Qualifikation für diesen Saisonhöhepunkt zum Ziel gesetzt. 31 Tage vor Beginn der EM zeichnet sich ab, dass Freiburg nur mit einem Starter vertreten sein wird.

Mancini besser denn je

Mit Sicherheit im Letzigrund dabei wird Pascal Mancini (FSG Estavayer-Lully) sein. Nachdem der Sprinter eine zweijährige Dopingsperre abgesessen hat, ist er schneller denn je. In Basel lief der Freiburger am Pfingstmontag in 10,28 Sekunden (zweitbeste Schweizer Saisonleistung, einzig Alex Wilson war mit 10,26 schneller) einen neuen Freiburger Rekord. Damit hat der 25-jährige Mancini seinen Rekord über die 100 Meter um 13 Hundertstelsekunden verbessert und die EM-Limite (10,38) klar unterboten. Mancini wird in Zürich nicht nur im Einzel, sondern auch in der Staffel an den Start gegen. Im Quartett der 4-mal 100 Meter ist der Freiburger wohl als Startläufer vorgesehen.

Kempf realistisch

 Die EM im eigenen Land, dieses Ziel setzte sich auch Andreas Kempf (TSV Düdingen). «Theoretisch habe ich noch eine Chance, aber es wird sehr schwierig», sagt der Schweizer Vize-Meister über die 5000-Meter-Distanz. Die Limite liegt bei 13:40 Minuten. Die Saisonbestleistung von Kempf liegt bei 14:10 Minuten und damit sieben Sekunden über seiner persönlichen Bestleistung (PB). Momentan weilt Kempf im Höhentraining in St. Moritz. «Von dort geht es direkt ans Meeting vom 19. Juli im belgischen Heusden-Zolder.» Vor einem Jahr lief er an gleicher Stelle seine PB. «Ich werde versuchen, eine gute Zeit zu laufen. 13:40 ist aber nicht realistisch.»

Als Gastgeber hat die Schweiz in jeder Disziplin einen Quotenplatz zur Verfügung, sollte sich kein Athlet über die Limite qualifizieren. Doch mit einer Selektion über diesen Umweg rechnet Kempf nicht. «Im Selektionskonzept des Verbandes steht, das davon grundsätzlich nicht Gebrauch gemacht wird.» Er sei sich darüber im Klaren gewesen, dass eine Qualifikation extrem schwierig werden würde. «Dies umso mehr, als ich bereits im Vorjahr eine markante Leistungssteigerung verzeichnen konnte.» Er habe zwar noch mehr ins Training investiert, aber er sei an einem Punkt, an dem sein Körper diesen Aufwand noch nicht umsetzen könne. Die Enttäuschung bei einem definitiven Scheitern halte sich deshalb in Grenzen. «Es kommen weitere Herausforderungen auf mich zu, wie die Universiade im nächsten Jahr oder die nächste EM.» Kurzfristig will sich Kempf am 27. Juli den Schweizer Meistertitel über die 5000 Meter holen.

Rüfenacht ohne Illusionen

Die Schweizer Saisonbestleistung über 5000 Meter hält Kempfs Club-Kollege Rolf Rüfenacht (13:55). Auch über 10 000 Meter ist er in diesem Jahr in 29:02 Minuten der Schnellste. In dieser Disziplin wollte Rüfenacht die EM-Limite knacken. Doch seine Bestzeit, gelaufen in den USA, liegt knapp sieben Sekunden über der Limite. Das Zeitfenster, um sich über die 10 000 Meter für Zürich zu qualifizieren, ist bereits abgelaufen. Nun will er es noch über die 5000 Meter probieren. «Ich werde nun versuchen, noch eine gute Zeit über diese Strecke zu erreichen. Aber Illusionen mache ich mir keine», so Rüfenacht kürzlich.

Lehmanns letzte Chance

Noch nicht aufgegeben hat den Traum von der EM Valérie Lehmann (GG Bern). Die ehemalige Athletin des TV Bösingen wollte im Frühling in Kalifornien die Limite von 15:45 Minuten über 5000 Meter knacken. Doch es kam anders. Wegen einer Verletzung musste sie das erste Rennen in Übersee aufgeben, beim zweiten komplett passen. Seit zweieinhalb Wochen ist Lehmann, deren PB bei 15:59 Minuten liegt, wieder im Lauftraining. Nun wird die Zeit knapp. Am 2. August–dem letztmöglichen Termin–will sie die Limite angreifen. «Ich probiere noch einmal alles.» Die nationale Meisterschaft zuvor in Frauenfeld soll als Standortbestimmung gelten. «Dort wird es sich zeigen, ob es überhaupt Sinn macht.»

Lehmann, die mehrfache Schweizer Meisterin über 1500 und 3000 Meter, hatte in dieser Saison voll auf die 5000 Meter gesetzt. Obwohl sie ihre PB für die EM-Limite um 14 Sekunden verbessern müsste, beurteilt sie das Ziel aus heutiger Sicht nach wie vor als realistisch. Wie Kempf rechnet Lehmann nicht damit, dass allenfalls etwas über einen Quotenplatz gehen würde.

Cueni verdrängt

Bleibt Michelle Cueni (LC Zürich). Bei 11,60 Sekunden–ihrer PB–liegt die Limite von Swiss Athletics über 100 Meter. Die Saisonbestleistung der Sprinterin, die einst für den TV Bösingen lief, liegt bei 11,75–in der nationalen Rangliste kommt das Rang sieben gleich. Die Hoffnungen der Freiburgerin liegen nun auf der Sprint-Staffel, welche sie 2012 bei den Olympischen Spielen in London als Startläuferin angeführt hatte (13. Platz). Momentan hat Cueni diesen Platz allerdings verloren. Zuletzt realisierte das Quartett Mujinga Kambundji, Marisa Lavanchy, Ellen Sprunger und Léa Sprunger bei der Athletissima in Lausanne einen neuen nationalen Rekord. Sollte sich keine dieser vier noch eine Verletzung zuziehen, dürfte für die Freiburgerin auch in der Staffel kein Platz sein.

Leichtathletik-EM

34 Schweizer sind bereits qualifiziert

Bis jetzt haben für die Schweiz 13 Männer (plus zwei Ersatz) sowie 21 Frauen (plus eine Ersatz) ihr Ticket für die Europameisterschaft vom 12. bis 17. August in Zürich gelöst. Drei Marathon-Läuferinnen und ein Marathon-Läufer haben die Limite geschafft, verzichten aber auf einen Start. Noch bis Sonntag, 3. August, können EM-Limiten realisiert werden. Swiss Athletics will in Zürich mindestens fünf Finalplätze (Top 8) sowie weitere Top-16-Plätze erreichen.fs

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