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Im Kampf gegen das Klischee

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Eine von Pinien gesäumte Bahn aus Kies in einem pittoresken Dorf, irgendwo in der Provence. Ältere Herren werfen silberfarbene Kugeln und philosophieren bei Rotwein und Käse über das Leben–so weit das Klischee, mit dieser BouleSport seit jeher in Verbindung gebracht wird. Pétanque, ein Altherrensport? Gewiss auch, aber nicht nur. In der Fédération Internationale de Pétanque et Jeu Provençal (FIPJP) sind 94 Landesverbände zusammengeschlossen. Seit 1963 finden regelmässig Weltmeisterschaften statt. Selbstredend ist Frankreich, wo das heutige Pétanque seine Geburtsstunde feierte, mit 24 Goldmedaillen im Triplette–sie gilt als Königsdisziplin (siehe Box)–Rekordweltmeister. Die Schweiz liegt mit viermal Gold auf Rang zwei im Medaillenspiegel.

Präzision und Konzentration

«Der letzte WM-Titel liegt jedoch schon lange zurück, in den 80er-Jahren», sagt Raphael Bielmann, der Präsident des Pétanque-Klubs Beauregard. An den letzten Weltmeisterschaften in Marseille (2012) klassierten sich die Schweizer mit dem Freiburger Laurent Poffet im elften Rang. «In den letzten Jahren haben uns einige Nationen überholt, insbesondere die Asiaten sind im Kommen. In China etwa gibt es bereits 100 000 lizenzierte Spieler. In der Schweiz sind es knapp 3000», erklärt Bielmann, wobei die Mitgliederzahlen auf allen Ebenen sinken würden. Diesen Rückgang erklären kann sich Bielmann, der selbst erst vor drei Jahren mit dem Pétanque begonnen hat, nicht. Der Sport stelle hohe Ansprüche. «Die Faszination macht die Verbindung von Präzision, Konzentration und Ausdauer aus.» Ein Spiel könne bis zu zwei Stunden dauern, da brauche es eine gewisse Fitness, um die Konzentration hoch halten zu können. «Zudem kann jeder Pétanque spielen, vom Junior bis zum 80-Jährigen.»

Vom Jubiläumsturnier zum Grand Prix

Diese Teilnehmervielfalt präsentierte sich am Samstag auch in der Freiburger Altstadt anlässlich des zweiten Grand Prix von Freiburg. Dieser entstand aus dem 50-Jahr-Jubiläums-Turnier des Klubs aus dem Beauregard. «60 Teams hatten damals teilgenommen. Auf diesem Weg wollten wir fortfahren.» Ob im Wallis, in Genf oder in Luzern, überall gab es bereits GP, nur an der geografisch günstigen Lage in Freiburg nicht, sagt Bielmann. Also erkundigte er sich beim nationalen Verband, was es braucht, um ein Turnier «Grand Prix» nennen zu dürfen, und setzte die Vorgaben um. Die für ein Turnier nötige Infrastruktur ist in den Neiglen vorhanden. Hatten die Stadtklubs vor Jahren noch in den jeweiligen Quartieren gespielt, sind nun alle im Schatten der Poyabrücke vereint. «Die Stadt kam auf die Klubs zu und stellte ihnen das Areal in den Neiglen zur Verfügung. Für die Vereine ist das eine sehr gute Lösung.» Einige überdachte Bahnen erlauben zudem das Spiel auch in kühleren Jahreszeiten.

Die Sieger? Franzosen…

Dass sich passionierte Pétanque-Spieler von Regen und Wind nicht abschrecken lassen, hatten sie im Vorjahr bei der ersten Austragung des GP von Freiburg bewiesen. «58 Triplette-Teams waren trotz schlechten Wetters am Start», so Bielmann, der aufgrund des positiven Feedbacks für die Neuauflage vom Samstag mit bis zu 70 Teams gerechnet hatte. Dass es schliesslich nur deren 43 wurden–und dies erst noch bei meteorologisch guten Bedingungen–, war für den Organisator dann doch eine kleine Enttäuschung. «Ich bin aber keiner, der beim ersten Rückschlag aufsteckt», so Bielmann.

Die Nummernschilder der in den Neiglen parkierten Autos zeigten das Interesse am Freiburger GP alleweil. Selbst aus dem französischen Grenzgebiet waren Teilnehmer angereist. Es war denn keine Überraschung, dass eine Equipe aus dem Mutterland des Pétanques das Turnier gewann und die 1430 Franken Preisgeld kassierte. Im Final schlugen die Franzosen ein Team mit dem mehrfachen Schweizer Meister Ali Koc. Einen persönlichen Erfolg feierte auch Bielmann. An der Freiburger Meisterschaft im Mixed-Triplette vom Sonntag musste er sich mit Rachel Friedli und Norbert Cuennet erst im Final den Klub-Kollegen Lili Galley sowie John und Michaël Clerc geschlagen geben.

Pétanque

Entstanden als Folge eines Rheumaleidens

Pétanque ist ein dem Boule-Spiel zugeordneter Präzisionssport. Dabei versuchen zwei Teams, eine bestimmte Anzahl von Kugeln so nahe wie möglich an eine vorher ausgeworfene Zielkugel zu werfen. Im Wettkampf stehen sich jeweils drei Spieler (Triplette), zwei Spieler (Doublette) oder ein Spieler (Tête-à-tête) gegenüber. Pétanque wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Südfrankreich erfunden. 1959 fand die erste WM statt. Die Fédération Internationale de Pétanque et Jeu Provençal (FIPJP) umfasst insgesamt 94 Mitgliedländer. Der Begründer des Pétanque, Jules Le Noir, lebte im südfranzösischen La Ciotat, nahe Cassis. Der als guter Boulespieler bekannte Le Noir war aufgrund eines Rheumaleidens nicht mehr in der Lage, die drei Anlaufschritte zu machen, die das heute noch populäre Jeu Provençal verlangt. Ausserdem liegen die Distanzen zwischen Abspielkreis und Zielkugel zwischen 15 und 21 Metern. Sein Freund Ernest Pitiot erfand daraufhin ein Spiel, das auf kürzere Entfernung und ohne Anlauf gespielt wird. Geschlossene Füsse heisst im provenzalischen Okzitanisch «ped tanco».fs

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