Zeigt er sich oder nicht? Das war am 9. Juni die etwas bange Frage – aber unter dem Blätterdach des Waldes wäre die Mondbetrachtung eh ein schwieriges Unterfangen gewesen. Darum machten sich die rund 40 Personen jeglichen Alters daran, mal wieder einen Cervelat zu bräteln, die Kinder an Stecken, die Grossen auf dem Grill. Allein dies war schon beeindruckend, alle zusammen rund ums Feuer. Aber das war nicht alles: Plötzlich ertönten Akkordeonklänge, und singen kann Margret Bolliger auch noch so gut – schon wieder ein Jeusser Talent entdeckt! Sie hatte ihre Kollegin Jolanda mitgebracht, die nun zum Mittanzen aufforderte. Die Frauen waren etwas mutiger als die Männer, aber die Kreistänze konnten sich sehen lassen.
Wieder versammelt um die Feuerstelle erzählte Nicole Chuard, die Jeusser Märchenerzählerin, Geschichten zum Wald und Vollmond. So nerven sich die Anwesenden nie mehr darüber, wenn frühmorgens ein Hahn kräht, wissen sie doch jetzt, dass er die Sonne begrüsst. Ja, und die Sonne wäre heute verheiratet, hätte sie den Mond einfangen können. Und dass man zu Waldzwergen nett sein soll, versteht sich von selbst.
Es war ein stimmiger und gemütlicher Abend, und der Vollmond hat allen den Weg nach Hause erhellt.