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Ein Duo für alle Fälle

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Zehn Jahre ist es her, seit letztmals ein Freiburger Badmintonspieler an einer Elite-Weltmeisterschaft teilgenommen hat. 2007 war es der Wünnewiler Michael Andrey, der zusammen mit Christian Bösiger in Kuala Lumpur (Malaysia) die Schweizer Farben vertrat. In den Jahren danach ist es nur noch Nicole Schaller gelungen, sich für eine WM zu qualifizieren. Wegen einer Meniskusverletzung musste die damals 20-jährige Schmittnerin für die Titelkämpfe 2013 in Guangzhou (China) aber kurzfristig Forfait geben.

Was Nicole Schaller vor vier Jahren verwehrt geblieben ist, kann nun ihr Bruder Oliver nachholen. Ihm und seiner Mixedpartnerin Céline Burkart ist der Exploit gelungen, sich für die Badminton World Championships 2017 in Glasgow (21.–27. August) zu qualifizieren. Bis dahin ist es zwar noch ein gutes Stückchen, die WM-Vorbereitungen haben aber unlängst begonnen. Vorbereitungen, bei denen die beiden einige Hindernisse zu meistern haben.

Suche nach Sparringpartnern

Ihr grösstes Problem: die fehlenden konkurrenzfähigen Sparringpartner. Oliver Schaller und Céline Burkart sind zurzeit das klar stärkste Schweizer Mixeddoppel und werden in der BWF-Weltrangliste auf Position 64 geführt. Für ihren Erfolg trainieren die beiden 25 bis 30 Stunden pro Woche, grösstenteils im Badminton Zentrum Thalmatt bei Bern, wo die Schweizer Nationalmannschaft ihren Stützpunkt hat. «Wir sind allerdings die Einzigen vom Nationalteam, die voll auf die Doppeldisziplinen setzen», sagt der 22-jährige Schmittner. «In den Trainings fehlen deshalb Gegner, die uns im Mixed richtig fordern und von denen wir profitieren können.»

«Wenn wir Glück haben, sind ein paar Asiaten in der Halle, mit denen wir uns zusammentun können.»

Oliver Schaller

Badmintonspieler

 

Wenn es in der Schweiz keine konkurrenzfähigen Trainingspartner gibt, muss man sich welche im Ausland suchen. Das haben sich auch Schaller/Bur­kart gesagt – und sind gestern zu einem knapp dreiwöchigen Abstecher nach Übersee aufgebrochen. Dort werden sie erst in Calgary das Canada Open (11.–16. Juli) bestreiten, dann an den US Open in Los Angeles (18.–23. Juli) teilnehmen. «Bei den beiden Turnieren geht es nicht primär darum, Ranking-Punkte zu gewinnen», erklärt Schaller. «Für uns ist es eine Art Trainingscamp. In der Halle, wo die Wettkämpfe stattfinden, trifft man immer wieder Spieler von anderen Nationen, die am Trainieren sind. Die Tschechen zum Beispiel sind meist ohne Coach unterwegs und suchen ebenfalls Sparringpartner. Die Schotten auch, mit ihnen haben wir uns bereits verabredet. Und wenn wir Glück haben, sind ein paar Asiaten in der Halle, mit denen wir uns zusammentun können.» Man kenne sich auf dem Cirquit, sagt Schaller. Man treffe häufig die gleichen Spielerinnen und Spieler an. «Die meisten sind extrem offen für solche gemeinsamen Trainings. Ausser die Topspieler, die bleiben lieber unter sich.»

Jährlich bestreiten die beiden Schweizer Nationalspieler zwischen 15 und 18 internationale Turniere, vorwiegend in Europa, gelegentlich auch in Asien. Wettkämpfe in Amerika oder Kanada gehören normalerweise aus Kostengründen nicht in den Turnierkalender von Schaller und Bur­kart. Dass es nun zur Premiere in Übersee kommt, ist der bevorstehenden WM zu verdanken und der Tatsache, dass bis zu den Titelkämpfen in Schottland kaum noch andere internationale Badmintonturniere durchgeführt werden. «Für uns ist es eine grosse Chance und eine perfekte WM-Vorbereitung», freut sich Burkart. «In Amerika können wir von sehr guten Trainingsoptionen profitieren.»

Spiel- und Lebenspartner

Oliver Schaller und Céline Burkart sind nicht nur auf dem Feld ein Duo, sondern auch im Privatleben. Die beiden hatten sich an früheren Wettkämpfen kennen und lieben gelernt. Die 22-Jährige ist in Hünenberg See ZG aufgewachsen, hat mit acht Jahren mit Badminton angefangen und in der letzten Saison für das NLA-Team St. Gallen-Appenzell gespielt. Seit September 2015 wohnt sie in Bern, um näher beim Stützpunkt der Schweizer Nationalmannschaft zu sein. Denn Burkart betreibt ihren Sport praktisch professionell. «Ich arbeite 20 bis 30 Prozent bei einer Bank, die restliche Zeit widme ich dem Badminton.» Gleiches gilt auch für ihren Freund, der noch zu Hause bei seinen Eltern in Schmitten wohnt. Badminton bestimmt das Leben des 22-Jährigen, der für Uni Basel in der NLA spielt. In Bern absolviert Schaller die Berufsmatura im Selbststudium; so muss er nur einen Tag pro Woche in der Schule präsent sein, an den anderen kann er das Lernen selber organisieren und so mit seinen zehn wöchentlichen Trainingseinheiten optimal koordinieren.

«Im Spiel ist es Oliver, der führt. Privat ist es umgekehrt.»

Céline Burkart

Badmintonspielerin

 

Auf und neben dem Platz ein Paar zu sein, das sei nicht immer einfach, sagt Burkart. «Man muss aufpassen, dass man private Probleme nicht mit aufs Feld nimmt und umgekehrt. Bisher konnten wir diese Herausforderung aber sehr gut meistern. Wir haben beide ein klares Bekenntnis zum Spitzensport gegeben, das vereinfacht vieles.»Es sei schön, all die Wettkämpfe und Reisen gemeinsam erleben zu können. «Ich bin gespannt, wie es in Übersee wird. Es ist das erste Mal, dass wir so lange zusammen unterwegs sind.»

Angst vor einer Beziehungskrise haben sie deswegen keine, umso mehr die Rollen bei Oliver Schaller und Céline Burkart klar verteilt sind. «Oliver ist erfahrener als ich, taktisch und technisch stärker. Im Spiel ist er es, der führt», sagt die 165 cm grosse Burkart. Und lachend fügt sie an: «Privat ist es anders.» Oliver Schaller kann sich ob der Aussage seiner Freundin ein Schmunzeln nicht verkneifen und gibt die Blumen gerne zurück. «Céline ist sehr schnell auf den Beinen, und sie versteht es sehr gut, am Netz den Angriff vorzubereiten, damit ich ihn abschliessen kann.»

«Individuell weiterentwickeln»

Oliver Schaller und Céline Burkart, das passt – auf und neben dem Feld. In der nationalen Meisterschaft haben die beiden allerdings noch nie gemeinsam gespielt. Gerne hätte der NLA-Aufsteiger Tafers-Freiburg das Duo nächste Saison in seinen Reihen gesehen. Doch während Burkart den Wechsel von St. Gallen-Appenzell zur Union vollzogen hat, wollte Schaller, der bereits viele Jahre für das Freiburger Team gespielt hat, seinem Verein Uni Basel treu bleiben. «Ich habe in Basel letztes Jahr sehr viel Wertschätzung erfahren. Ich fühle mich extrem wohl dort. Dass Céline künftig für Tafers-Freiburg spielt, ist nicht unbedingt Motivation, es ihr gleichzutun. Wir verbringen schon sehr viel Zeit zusammen, wir müssen nicht noch mehr aufeinanderhocken. Zudem müssen wir auch beide die Möglichkeit haben, uns individuell weiterzuentwickeln.»

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