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Düdingen schafft Exploit gegen Volero

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Sonntagabend, 18.47 Uhr: 600 Zuschauer stehen in der vollgestopften Leimackerhalle auf der Tribüne, klatschen, jubeln, singen und sorgen für eine Gänsehautstimmung. Auf dem Feld die Power Cats, die sich hüpfend in den Armen liegen, mit Freudentränen in den Augen, so als wären sie gerade Schweizer Meister gewonnen. Den Titel gewonnen hatten die Düdingerinnen nicht, aber sie hatten gerade eben den zwölffachen Meister und Titelverteidiger Volero Zürich in einem packenden Volleyballfight 3:2 niedergekämpft – zum ersten Mal in ihrer zehnjährigen NLA-Geschichte überhaupt.«Es ist ein unglaubliches Gefühl», freute sich Ines Granvorka nach dem Spiel. «Es ist das erste Mal überhaupt, dass ich gegen Volero gewonnen habe. Es war ein durchaus verdienter Sieg, ein Erfolg des ganzen Teams, bei dem Danielle Harbin eine unglaubliche Leistung gezeigt hat.»

Volero hat viel Glanz eingebüsst

Sicherlich, das Volero 2017/18 ist nicht mehr so unwiderstehlich wie in den Vorjahren; die Leistung von Düdingen soll das aber nicht schmälern. Auf diese Saison hin hat Voleros Präsident Stav Jacob einen neuen Weg eingeschlagen: Anstatt Jahr für Jahr zig Millionen Franken in sein Team zu buttern und (erfolglos) zu versuchen, die Champions League zu gewinnen, setzt er nun auf jüngere, weniger arrivierte Spielerinnen. Vom letzten Jahr ist von den Grossen nur eine geblieben, die serbische Libera Silvija Popovic; nur zwei Stars hat Jacobi zurückgeholt: Diagonalspielerin Rosir Calderon Diaz (RUS) und Zuspielerin Ana Antonijevic (SRB). «Ich habe keine Freude mehr am Volleyball», hatte Jacob jüngst im Tages-Anzeiger kundgetan, und das Budget um die Hälfte auf zwei Millionen reduziert. Dass Volero damit national nicht mehr alle Spiele dominieren wird, nimmt er in Kauf. Bereits beim Saisonauftakt verloren die Zürcherinnen gegen Schaffhausen – nach 185 Siegen in Meisterschaft und Cup die erste Niederlage. Das 2:3 war indes kein einmaliger Ausrutscher, denn am Samstag gegen Sm’Aesch-Pfeffingen blieb Volero ohne Satzgewinn. Und nun schlug auch Düdingen zu.

Harbin, immer wieder Harbin

Der Sieg ist den Düdingerinnen mitnichten einfach so in den Schoss gefallen. Volero ist trotz der zahlreichen Abgänge nach wie vor ein Top-Team, und die Power Cats mussten wie Löwinnen kämpfen, damit ihr Exploit möglich wurde.

Bereits der erste Satz war ein richtiges Nervenspiel und entschied sich erst in der Verlängerung. Nach einem abgewehrten Satzball konnte Düdingen seinen dritten verwerten: Obwohl das Zuspiel auf Danielle Harbin für einmal nicht so präzis war, behielt die Topskorerin kühlen Kopf und schlug den Ball zwischen dem gegnerischen Block und dem Netz diagonal auf den Boden. Es war einer von unglaublichen 21 Punkten, die die sprungstarke Amerikanerin am gestrigen Abend für ihr Team holte.

Nach dem Seitenwechsel schienen die Power Cats auf besten Weg zu ihrem zweiten Satzgewinn, lagen sie doch 19:12 in Führung. Unter der Leitung der einmal mehr überragenden Topskorerin Calderon (31 Punkte!) holte Volero allerdings auf 23:23 auf. Diesmal hatten die Gäste das bessere Ende – und das Glück – auf ihrer Seite. Beim Satzball wurde der Service von Gabi Schott­roff an der Netzkante entscheidend abgelenkt.

Nach der Zehn-Minuten-Pause fanden die Zürcherinnen schneller den Tritt und erspielten sich einen kleinen Drei-Punkte-Vorsprung. Den gaben sie nicht mehr auch, auch weil Düdingen in der Annahme nun einige Fehler mehr produzierte (22:25). Auf den Satzverlust reagierten die Power Cats aber mit stoischer Gelassenheit. In der Moneytime des vierten Durchgangs zogen sie bei 18:18 davon. Die Mittelblockerinnen Sabbel Moffett und Kerley Becker, die ihrem Übernamen «The Rock» einmal mehr gerecht wurden, stoppten am Netz zahlreiche Angriffe der Zürcherinnen bis zum 25:20.

Träumen ist erlaubt

Das Tiebreak musste entscheiden, und da bewiesen die Senslerinnen nicht zum ersten Mal in dieser Saison Nerven wie Drahtseile. Libera Thays Deprati grub die unmöglichsten Bälle aus, Courtney Felinski und Ines Granvorka waren in der Abnahme eine Bank, und im Angriff schlug Danielle Harbin – immer wieder sie – den Zürcherinnen den Ball um die Ohren. 15:12 hiess es am Schluss – und der clubhistorische Sieg der Power Cats war Tatsache.

Der letzte Punkt im Video:

In der Tabelle liegen die Düdingerinnen damit an zweiter Stelle, noch vor dem grossen Volero. Der Kampf um den Meistertitel scheint nach mehr als zehn Jahren Zürcher Dominanz wieder offen – was auch Düdingen träumen lässt. «Möglich ist alles», antwortete Granvorka auf die Frage, ob nun sogar der Meistertitel drinliegt. «Der Titel bleibt ein Traum, aber er ist nicht mehr so unrealistisch wie in den letzten Jahren. Die Liga ist an der Spitze ausgeglichener, zwei, drei Teams haben Chancen auf den Meistertitel, auch wir.»

Drei Punkte im Ländle

Das perfekte Volleyball-Wochenende hatte für Düdingen bereits am Samstag mit der Partie bei Galina Schaan seinen Anfang genommen. In Lichtenstein setzten sich die Power Cats dank der besseren individuellen Klasse 3:0 durch. Die kämpferischen und leidenschaftlichen Galinesinnen zeigten sich gegen Düdingen einmal mehr als sehr aufmüpfiger Aufsteiger. Schaan war letzte Saison in der NLB zwar nur Siebter geworden und hatte die sportliche Promotion verpasst. Weil sich Luzern aber freiwillig aus der NLA zurückzog und der Verein aus dem Ländle als Einziger der Aufstiegsrunde die finanziellen und administrativen Bedingungen des schweizerischen Verbandes erfüllte, erbte er den frei gewordenen Platz an. Für seine NLA-Premiere hat Galina sein Team bis auf zwei Spielerinnen komplett umgekrempelt. Neben einigen Schweizer Nachwuchsathletinnen setzt man auf ausländische Power, mit Karla Klaric (KRO), Monika Christianska (AUT) und Thelma Grétarsdóttir (ISL) sind drei der sieben ausländischen Verstärkungen Nationalspielerinnen. So hat der Aufsteiger in der NLA bereits einige starke Auftritte gezeigt, in den ersten fünf Meisterschaftsrunden immer punkten können.

Auch Düdingen musste sich seinen Sieg in Schaan hart erarbeiten. Nach einem ausgeglichenen zweiten Satz (25:22) mussten die Power Cats im letzten Durchgang zwei Satzbälle abwehren, ehe sie doch noch mit 31:29 durchsetzten.

Telegramme

Düdingen – Zürich 3:2

(28:26, 23:25, 22:25, 25:20, 15:12)

Sporthalle Leimacker. – 612 Zuschauer.

TS Volley Düdingen: Marbach (Passeuse), Granvorka, Becker, Harbin, Felinski, Deprati (Libera), Moffett, Gfeller

Volero Zürich: Calderon, Todorova, Antonijevic, Dimitrova, Schottroff, Unternährer, Popovic (Libera); Lengweiler, Lazarenko, Kornienko.

Beste Spielerinnen: Diaz und Harbin.

Schaan – Düdingen 0:3

(17:25, 22:25, 29:31)

Galina Schaan: Mandelbaum (Libera), Grétarsdóttir, Christianska, Lopes Da Silva, Hudson (Passeuse), Klaric; Schnyder.

TS Volley Düdingen: Felinski, Moffett, Marbach (Passeuse), Granvorka, Deprati (Libera), Harbin, Becker; Widmer, Marx.

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