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0:3-Rückstand im Playoff-Halbfinal: Eine unmögliche Mission für Gottéron?

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Siegen oder fliegen heisst es für Gottéron am Donnerstag in Zürich. Mit 3:0 führen die Lions in der Best-of-7-Halbfinalserie. Auf die Freiburger wartet eine Herkulesaufgabe.

Zwei Pfostentreffer, ein Lattenschuss, ein verschossener Penalty, der bittere Ausgleich kurz vor der Schlusssirene, ein aberkanntes Tor in der Overtime, ein hoher Stock ins Gesicht von Daniel Brodin unmittelbar vor dem Zürcher Siegtreffer und, als ob das alles noch nicht genug wäre, ein verletzter Julien Sprunger – den Freiburgern musste es am Dienstagabend in der ausverkauften BCF-Arena vorgekommen sein, als ob sich alles gegen sie verschworen hätte. Gottéron verlor auch das dritte Halbfinalspiel gegen die ZSC Lions mit 2:3 in der Overtime, nachdem man länger das bessere Team gewesen war und in der Verlängerung bereits das vermeintliche goldene Tor zelebriert hatte. Ein solches Horror-Szenario muss erst einmal verdaut werden. Die Situation der Freiburger erinnert an Sisyphos, der Figur aus der griechischen Mythologie. Dessen Strafe in der Unterwelt bestand darin, einen Felsblock einen steilen Hang hinaufzurollen. Ihm entglitt der Stein jedoch stets kurz vor Erreichen des Gipfels, und er musste immer wieder von vorne anfangen. Auch bei Gottéron stimmen Aufwand und Ertrag in keiner Weise überein. Nach dem neuerlichen Nackenschlag von Dienstag stellt sich deshalb die Frage, ob sich Gottéron in dieser Serie noch einmal aufrappeln kann.

Wechselbad der Gefühle

Die Stimmung am Tag danach in der Halle war beim fakultativen Training jedenfalls gedrückt. Wer mochte es den Freiburgern verübeln? Wunden lecken war angesagt, seien es physische oder mentale. Sprunger, der einen Crosscheck von Justin Azevedo in die Rippen erhielt und am Mittwoch mittels MRI-Untersuchung weitere Abklärungen treffen musste, war ebenso wenig präsent wie Timo Haussener (Sprunggelenk) und Raphael Diaz, der einen Stock ins Gesicht bekam und sich, statt aktiv zu regenerieren, auf den Zahnarztstuhl begeben musste.

Philippe Furrer, Schütze Andrei Bykow und Dave Sutter feiern den vermeintlichen Siegtreffer in Spiel 3 – wenige Minuten später folgte der nächste Tiefschlag.
Keystone

Den anwesenden Spielern war die kurze Nacht anzusehen, die Mienen waren finster, so auch bei Andrei Bykow, der am Dienstag wie kaum ein anderer durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen war, nachdem ihm der vermeintliche Siegtreffer in der Overtime – regeltechnisch vertretbar – aberkannt worden war. «Nach dem Tor war ich überglücklich für die Mannschaft. Es war ein guter Moment. Ich bin über das ganze Feld zu Reto (Torhüter Berra – Red.) gesprintet, dieses Bild werde ich nie mehr vergessen. Sobald ich sah, dass Zürich eine Coaches Challenge nimmt, kam mir der Gedanke, dass es vielleicht kein Tor war.» Während dem Videostudium der Unparteiischen habe er auf der Bank das Schlimmste erwartet, um auf das Beste hoffen zu können. «Das hat mir geholfen, ruhig zu bleiben und zu mir selbst zu sagen, dass es weitergehen könnte.» Als das Verdikt zuungunsten der Freiburger fiel, habe er probiert, nur an den nächsten Einsatz zu denken. «Das gelang mir dann erstaunlicherweise gut.»

Kein Referee-Bashing

Als Bykow getroffen hatte, sei die Erleichterung im Team riesig gewesen, erklärt Stürmerkollege Nathan Marchon. «Wir wussten, dass dieser Sieg der Auftakt zur Wende in der Serie sein könnte. Dann kam die Entscheidung der Schiedsrichter, und uns fiel der Himmel auf den Kopf.» Es sei hart, nach dieser emotionalen Achterbahnfahrt die passenden Worte zu finden, räumt Marchon ein. «So ist der Sport, deshalb lieben wir ihn. Wir zeigen gute Spiele und sind mit dem talentiertesten Team der Liga auf einer Augenhöhe. Es liegt an Details. Wir dürfen in den Schlüsselmomenten keine Fehler mehr machen.» Die Freiburger sind weit davon entfernt, den Schiedsrichtern den Grund für die dritte Niederlage in die Schuhe zu schieben. «Ich werde nicht die Verliererausrede von den Schiedsrichtern gebrauchen», hatte Trainer Christian Dubé bereits unmittelbar nach Spiel 3 gesagt, auch wenn er hinzufügte, der Entscheid über die Torhüter-Behinderung sei eine Fifty-Fifty-Entscheidung, mehr sage er über die Schiedsrichter lieber nicht, weil er sonst 5000 Franken Busse kassiere. «Die Niederlage ist unser Fehler, wir hätten den Sack zumachen müssen.» Dubé sprach damit den unnötigen 2:2-Ausgleich der Zürcher in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit an, nachdem kurz zuvor Brodin das 2:1 erzielt hatte. «Wir hätten vier Tore schiessen können», sagt Samuel Walser und spricht die mangelnde Effizienz seiner Mannschaft an. Wie seine Kollegen habe er schon besser geschlafen, erklärt der Center. «Aber wir müssen das Spiel abhaken. Natürlich gibt es Schöneres. Wir waren dreimal nah dran, es hätte auch in die andere Richtung laufen können. Aber es ist, wie es ist. Was wir jetzt beeinflussen können, ist das nächste Spiel.»

Statistik spricht deutliche Sprache

Diese nächste Partie findet am Donnerstag im zum ersten Mal in dieser Saison ausverkauften Hallenstadion statt. «Wir sind auf einer Mission», sagt Marchon. Die Freiburger wollen das schier Unmögliche möglich machen und die Lions viermal in Serie schlagen. Eine Mission Impossible? Unabhängig von der Gefühlslage der Freiburger und der Qualität der Zürcher, die nach einer höchst durchwachsenen Saison ausgerechnet gegen Gottéron zur Hochform auflaufen, sagt ein Blick in die Statistik Ja. Seit der Einführung der Playoffs konnten zwar vier Teams einen 0:3-Rückstand in der Serie noch kehren – zuletzt vor wenigen Tagen Davos gegen die Lakers –, das war aber immer in den Viertelfinals. In den Halbfinals ist dieses Kunststück hingegen noch keiner Mannschaft gelungen. «Wir haben zwei Optionen: Entweder lassen wir die Köpfe hängen, oder aber wir reagieren so, wie wir es in dieser Saison schon oft getan haben, als wir herausgefordert wurden», sagt Marchon. Dazu benötige es sehr viel Charakter und trotz der zunehmenden Müdigkeit – in sechs von bisher acht Playoff-Partien musste Gottéron in die Verlängerung – eine tiefe Fehlerquote. «Wir müssen unsere Köpfe leeren und die negativen Gedanken beiseitelegen.»

Bei Raphael Diaz musste am Dienstag die Zahnbrücke dran glauben.
Keystone

Die Erfahrungswerte von Diaz

Die Freiburger wollen an die Wende glauben. Was bleibt ihnen auch anderes übrig? Warum aber soll ausgerechnet Gottéron in einem Playoff-Halbfinal das Wunder gelingen, das zuvor noch keine Mannschaft geschafft hat? «Ganz einfach, weil wir die Ersten sein werden», sagt Bykow. «Unser Team ist fähig, diese Herausforderung zu meistern. Wir haben die Qualitäten, um vier Siege aneinanderzureihen.» Die Mannschaft verfüge über den erforderlichen Charakter, ist sich auch Marchon sicher. «Wir sind geschlossen und eine Truppe von Kumpels. Wenn ich ein Argument für die Wende benennen muss, dann ist es der Teamspirit.» Ein Spieler im Kader weiss, wie es ist, einen 0:3-Rückstand noch umzukehren, gleichzeitig aber auch, wie es sich anfühlt, die so gut wie sichere Qualifikation für die nächste Runde noch aus den Händen zu geben: Raphael Diaz. 2007 gelang ihm mit dem EVZ gegen die Lakers noch die Wende, das Jahr darauf gab er mit Zug eine 3:0-Führung gegen den HCD noch aus der Hand. Diaz wird die richtigen Worte finden, um seine Teamkollegen noch ein Stückchen mehr an das Wunder glauben zu lassen.

Spiel 4: Wohl ohne Sprunger und Andrighetto

Gottéron und die Lions dürften für Spiel 4 der Playoff-Halbfinalserie von Donnerstagabend im Hallenstadion eine gewichtige Absenz zu verzeichnen haben. Aufseiten der Freiburger ist ein Einsatz von Captain Julien Sprunger, über dessen Gesundheitszustand nach dem Crosscheck von Justin Azevedo am Mittwoch nicht weiter informiert wurde, höchst unwahrscheinlich. Die Lions bangen derweil um ihren Topskorer Sven Andrighetto, der am Dienstag im dritten Drittel nach einem Check von Daniel Brodin mit einer Kopfverletzung ausschied. Für Sprunger dürfte Adrien Lauper zu seiner Playoff-Premiere kommen. Fraglich ist überdies, ob Timo Haussener (Sprunggelenk) spielen kann. Weitere personelle Änderungen von Trainer Christian Dubé wären überraschend, zumal Brodin in Spiel 3 erstmals seit Januar wieder getroffen hat und damit bei ihm der Knopf womöglich aufgegangen ist – es wäre wahrlich der letztmögliche Zeitpunkt dafür.

Kommentare (2)

  • 14.04.2022-Miette.julmy

    Fribourg ist halt welsch,und die schiris sind halt so geschult von der liga obersten,die koennen mir sagen was sie Wohlen,es ist zu100% so geld regiert halt und eine schoene ferienwohnung am zueriseh.im final ist es dann halt am zugersee????????????

  • 13.04.2022-Schmutz Patrick

    Ein Skandalspiel für den Sport, da man nicht micht gleichen Ellen mist Zwischen Fribourg Gotteron und den ZSC Lions. Das Problem ist erkannt Reklamieren auch auf Coaches Challenge auch ein Busse von 5000.– Franken mitziehen kann. Da haben die ZSC Lions keine Probleme damit. Prodeste werden von den Offiziellen einfach ignoriert. Und Alle reden von Fairness und Fairplay. Für mich hat es von Diskriminierung zu tun und würde auch gegen die Bundesverfassung verstossen.
    Fribourg Gotteron spielt ein gutes Eishockey bin überrascht, sie werden nicht für das belohnt was sie erarbeiten

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