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100 Jahre Kameradschaft

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Über 30 alte Fotografien hat Ivan Mariano, Leiter des Museums Murten, für die Jubiläumsfeier des Fussballclubs Murten ausgegraben und aufbereitet. Am Samstag trafen sich ehemalige und aktuelle Mitglieder des Vereins in den Kellergewölben des Museums, wo sie die an eine Leinwand projizierten Bilder gemeinsam betrachteten. Es gehe nicht um 100 Jahre Geschichte, sondern um Geschichten, erklärte Marino Palli, ehemaliger Spieler und Moderator des Anlasses, zu Beginn. Gemeinsame Erlebnisse, Anekdoten und spontane Erinnerungen stünden im Mittelpunkt.

«Wer erkennt sich?»

Der FC Murten wurde im Jahr 1916 von einer Gruppe von Freunden gegründet. Nicht unbedingt ein Jahr, in dem Fussball eine zentrale Rolle spielte: Der Erste Weltkrieg hielt damals die Welt in Atem. «Umso bemerkenswerter, dass die Menschen den Willen und die Kraft aufgebracht haben, einen Fussballverein zu gründen», bemerkte der Murtner Gemeinderat Alexander Schroeter. Das erste Bild des Clubs wurde vor 90 Jahren aufgenommen, zur Feier des 10-Jahr-Jubiläums. Ivan Mariano wies vor allem auf die Kleidung der Spieler hin: «Damals hat man noch nicht mit Maillots, sondern in einer Art Hemd Fussball gespielt.» Bei einer Aufnahme aus dem Jahr 1956 wurde der ehemalige Spieler und Trainer Laszlo Fejes gebeten, die Namen der Spieler aufzuzählen, was der inzwischen 81-Jährige problemlos tat. Danach folgte die ganze Palette an Modefrisuren der letzten Jahrzehnte: Nach hinten gegelte Haare mit Seitenscheitel, Pilzkopf-Frisuren, Ponys … Eine Mannschaftsaufnahme aus dem Jahr 1967 sorgte für besondere Belustigung: «Kannst du mir die Nummer deines Coiffeurs geben?», fragte Palli einen anwesenden Spieler, der auf dem Foto mit einer wilden Hippie-Frisur abgebildet ist. Jemand aus dem Publikum deutete auf einen weiteren Spieler und rief: «Das ist doch Harry!» Daraufhin musste ebendieser Harry, wie schon Fejes und viele andere vor und nach ihm, aufstehen und alle Spieler auf dem Foto benennen, während die ehemaligen Spieler im Publikum eifrig mitmachten.

 Freundschaft ist zentral

Jürg Flühmann, aktueller Vorstandspräsident des Clubs, betonte im Gespräch mit den FN den sozialen Aspekt des Fussballs: «Neben dem Ausgleich zum Tagesablauf lernt man im Club andere Mentalitäten und Kulturen kennen.» Der FC Murten sei zudem seit seiner Gründung ein zweisprachiger Club, was zu keiner Zeit zu Problemen geführt hat: «Am Anfang war es ein bisschen komisch, mit Deutschschweizern zu spielen. Aber dieZweisprachigkeit eröffnet auch viele neue Horizonte», erklärte der ehemalige Nationalspieler Patrice Mottiez, der seine Juniorenzeit beim FC Murten verbracht hatte. Francis Tinguely hatte Tränen in den Augen, als er die Geschichte zu einer der Fotografien erzählte: «Ich war damals ungefähr 16 Jahre alt und hatte kein Geld, um bei einem Ausflug mit der Mannschaft mitzufahren. Jemand aus dem Club hat mir die Reise kurzerhand finanziert.» Es wird klar: Fussball ist für die Anwesenden viel mehr als nur eine Sportart. Es ist für sie eine Möglichkeit, Menschen zu treffen, gemeinsam etwas zu erreichen und vor allem echte Kameradschaft zu erfahren.

Programm

100 Jahre FC Murten

Nächsten Samstag feiern die ehemaligen und aktuellen Mitglieder des FC Murten das 100-jährige Bestehen des Clubs. Neben dem Festbetrieb mit vier Zelten, Essen und Trinken, werden zwei spannende Spiele die Jubiläumsfeier beleben.

17.30 Uhr:NE Xamax FCS (Challenge League) gegen SC Düdigen (1. Liga).

20.00 Uhr:Suisse Legends gegen FC Murten; die Legends sind eine Zusammensetzung von ehemaligen Schweizer Nationalspielern. Unter den 19 anwesenden Spielern sind unter anderem Andy Egli, Jörg Stiel, Stéphane Chapuisat, Patrick Müller, Rudolf «Ruedi» Elsener und Alex Frei.mes

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