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100 Postkarten für die Seele

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine lachende Kuh mit einem Körper, auf dem alle Farben des Regenbogens vorkommen, ein kleines Mädchen, das in einem farbigen Kelch von Fantasieblumen ruht – eines ist auf den ersten Blick klar: Tania Brügger Marquez mag Farben. «Ja», sagt sie mit einem Lachen, «das Bunte, das bin ich.» Sie sei in einer Welt mit vielen Farben aufgewachsen, erzählt die gebürtige Ecuadorianerin. Quito, ihre Heimat, sei eine Stadt voller Farben, einer vielfältigen Flora und Fauna. Sie erinnert sich an Ausflüge in den Dschungel und an die bunten Stoffe, mit denen ihre Mutter als Modedesignerin zu tun hatte.

Farben und Pinsel im Gepäck

Die Farben beziehungsweise deren Fehlen war es denn auch, was ihr bei ihrer Ankunft in der Schweiz und im Sensebezirk mitten im Winter am meisten auffiel. «Alles war so grau», erinnert sie sich. Da sei ihr bald klar geworden: Sie würde hier nie Fuss fassen, wenn sie sich nicht ein wenig Heimatgefühl schaffen könnte. «Also habe ich angefangen, meine Umgebung bunt zu gestalten.» Sie habe gemalt, Stühle, Wände, Bilder und so bunte Kontrastpunkte zum grauen Schweizer Winter gesetzt. Zum Glück hatte die ausgebildete Grafikerin in ihrem Koffer ihre Pinsel und Farben eingepackt. «Die waren mir wichtiger als die Kleider», betont sie.

Später kamen die Postkarten hinzu. Wenn sie und ihr Mann zu einer Feier eingeladen waren, habe sie die Glückwunschkarte selbst gestaltet. Da diese gut ankamen, fing sie an, ihre Karten am Düdinger Martinsmarkt und in Geschäften anzubieten (siehe Kasten). Seit dem Jahr 2000 hat sie jedes Jahr eine neue Kollektion von Karten entworfen, inspiriert von der Natur und ihrer neuen Heimat. Anfangs waren es nur Zeichnungen, mit der Zeit kamen Sinnsprüche dazu. «Das, was ich zeichne, ist das, was ich fühle.» Sie denke nicht nach, wenn sie vor einem weissen Blatt Papier sitze, sondern male einfach drauf los. Die Entwürfe digitalisiert sie und koloriere sie dann am Computer. «Je nach Stimmung ändere ich die Farben am nächsten Tag wieder.»

Persönliche Geschichten

Ein Teil dieser Postkarten zeigt Tania Brügger Marquez am kommenden Wochenende in der Walriss Factory in Freiburg. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass mehr dahinter steckt, als nur bunte und fröhliche Zeichnungen. «Hinter jeder Karte steckt eine Geschichte, meine Geschichte.» Sie nennt die Ausstellung «100 Postkarten für die Seele» und hat die Werke unter drei Stichworte gestellt: Heimat, Liebe und Sehnsucht. Heimat, weil sie sich seit den bald 20 Jahren, in denen sie hier lebe, immer wieder mit dem Ankommen in einer neuen Heimat auseinandergesetzt habe. Liebe, «weil ich der Liebe wegen in dieses Land gekommen bin, und Sehnsucht, weil ich ab und zu immer noch Sehnsucht nach meiner alten Heimat verspüre». Sie sei zwar hier angekommen und betrachte die Schweiz heute als ihre Heimat. «Hier sind mein Mann, meine Tochter, meine Freunde und meine Arbeit.» Nur manchmal habe sie ein leises Gefühl, doch nicht hundertprozentig hierherzugehören. Auf Unterschiede zwischen der Schweiz und Ecuador angesprochen, nennt sie die Distanziertheit in zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie habe den Eindruck, die Menschen hier gingen distanzierter und weniger empathisch miteinander um als in Lateinamerika.

Die Kunst sei für sie ein Werk­zeug gewesen, sich zu integrieren, einen Schritt auf die Leute zuzugehen. «Das war das Beste, was mir passieren konnte.» Es habe das Heimweh gedämpft und ihr viele Türen geöffnet. Sie sei sonst eher ein stiller, zurückhaltender Mensch und deshalb froh, auf diese Weise zu kommunizieren. «Mich macht glücklich, wenn ich die Freude, die ich beim Malen hatte, weitergeben kann.»

Walriss Factory, Walriss 14, Freiburg, Vernissage: Fr., 28. April, 17.30 Uhr; Sa., 29. April, und So., 30. April, 10 bis 16 Uhr.

Zur Person

Henri Matisse war ihr Vorbild

Schon früh war für Tania Brügger Marquez klar, dass sie beruflich etwas mit Farben und Formen machen will. An der Schule für Gestaltung in ihrer Heimatstadt Quito im lateinamerikanischen Land Ecuador machte sie die Ausbildung zur Grafikerin. Farbenstarke Maler wie Henri Matisse waren ihre Vorbilder. Sie hat Kinderbücher illustriert und in ihrer Heimat mehrere Preise gewonnen. Der Liebe wegen ist sie ihrem Mann Michael Brügger in den Sensebezirk gefolgt, erst ferienhalber, 1999 für immer. Tania Brügger Marquez ist 43 Jahre alt und Mutter einer Tochter. Die Familie wohnt in Düdingen.

im

 

«Hinter jeder Karte steckt eine Geschichte, meine Geschichte.»

Tania Brügger Marquez

Künstlerin

 

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