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100’000 Franken für Sensler Start-up «Simon & Josef» 

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Sensler Start-up-Unternehmen «Simon und Josef» hat auch die dritte Stufe des Förderprogramms geschafft. Mit den 100’000 Franken wollen die Inhaber den Sprung ins Ausland wagen und ihre Plattform für nachhaltige Hotelaufenthalte weiterentwickeln.

20 Minuten hatte Raphael Gaudart Zeit, um die elfköpfige Jury des nationalen Förderprogramms für Jungunternehmen Venture Kick (siehe Kasten) davon zu überzeugen, dass die Firma «Simon & Josef» nach zwei erfolgreichen Runden und 50’000 Franken finanzieller Hilfe (die FN berichteten) eine weitere Unterstützung von 100’000 Franken verdient hätte. «Wir mussten aufzeigen, was wir in den letzten Monaten erreicht haben und was für Ziele wir für die Zukunft anstreben», erklärt er.

Vorwärts gekommen

Die Fortschritte darzulegen, fiel den beiden Gründern Markus Aeby und Raphael Gaudart nicht schwer. Sie haben ihre Idee, die Hotelbranche nachhaltiger zu machen, indem die Zimmerreinigung individuell auf die Wünsche der Gäste zugeschnitten wird, konsequent weiterentwickelt.

Mittlerweile nutzen 28 Hotels, unter anderen von grossen Ketten wie Mövenpick, Novotel und Ibis (alle drei in Basel), die Dienstleistung von «Simon& Josef». Im Kanton Freiburg sind dies neben der Hostellerie am Schwarzsee auch die Taverna in Tafers sowie die Hotels Wasserfallen in Jaun und Bad Murtensee in Muntelier. Insgesamt haben alle Hotels, die den digitalen Fragebogen der Sensler Firma anwenden, 338’000 Liter Wasser, 569 Kilowattstunden Strom und 409 Liter Reinigungsmittel eingespart.

Information

Venture Kick unterstützt Jungunternehmen

Venture Kick wurde 2007 auf Privatinitiative ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Anzahl an Spin-offs von Schweizer Universitäten zu verdoppeln, die Markteinführung zu beschleunigen und die Attraktivität solcher jungen Firmen für professionelle Investoren zu steigern. Jeden Monat werden 20 Jungunternehmen ausgewählt und eingeladen, ihre Projekte einer Jury vorzustellen, die aus Investoren und Experten besteht. Das Erreichen des ersten Levels ist mit 10’000 Franken dotiert und ermöglicht es einer Firma, an einem Begleitprogramm teilzunehmen. Sie wird von Coachs unterstützt und kann versuchen, sich durch klar definierte Monatsziele weiterzuentwickeln. In einer zweiten Phase geht es um 40’000 Franken, und auf der dritten, anspruchsvollsten Stufe muss das Unternehmen seine Fortschritte darlegen und Zukunftspläne gut begründen. Gelingt das, werden dem Start-up weitere 100’000 Franken als Unterstützungsbeitrag zur Verfügung gestellt. im

Immer mehr bekannt

Am Start-up-Battle von Greentech erreichte die Firma im September den zweiten Platz in der Kategorie Cleantech aus der Region Bern-Freiburg. Auch auf «digitourism.ch», der Förderplattform des Kantons Wallis, die digitale Angebote in der Hotelbranche fördert, ist sie gelistet. «Diese Netzwerke und Partnerschaften haben uns eine gewisse Visibilität verschafft und unseren Bekanntheitsgrad in der Branche vergrössert.»

Vor der Jury von Venture Kick legten sie diese und weitere Fortschritte dar: Die Firma hat zwei Teilzeitmitarbeiter angestellt, eine neue Homepage aufgeschaltet und viele Verkaufsgespräche geführt. Vor allem aber haben die Gründer sich intensiv damit beschäftigt, ihre Dienstleistung weiterzuentwickeln: 

Wir führen Gespräche mit Hotelbetreibern und mit Gästen, um herauszufinden, in welchen Bereichen man das Angebot ausweiten könnte.

Die Auswertung der Daten aus der Anwendung zeige ganz klar, dass die wenigsten Gäste jeden Tag eine komplette Zimmerreinigung wünschen.

Ein kleines Lämpchen

Raphael Gaudart nennt als Beispiel das Nachttischlämpchen, das heute in Fünf-Stern-Hotels standardmässig in den Abendstunden angeknipst wird, egal ob der Hotelgast früh ins Zimmer kommt oder noch lange das Nachtleben geniesst. «Während eines Gesprächs mit einer Hotelkundin wurde uns diese Szene geschildert, und wir fragten uns: Braucht es das? Wollen die Gäste, dass das Licht brennt?» Geschweige denn das kleine weisse Tuch, das vor dem Bett am Boden liegt und das zusätzlich gewaschen werden muss.

Das Angebot von «Simon & Josef» traf schon bei der Firmengründung vor gut zwei Jahren das Bedürfnis der Gesellschaft nach mehr Nachhaltigkeit. Jetzt, mitten in der Energiekrise, überzeugen die Argumente noch mehr. Wenn die Zimmerreinigung reduziert wird, sparen die Hotelbetreiber nicht nur beim Einsatz von Personal und bei den Kosten für Reinigungsmittel. Es braucht auch weniger Strom, um die Wäsche zu waschen. «Und weniger Strom, wenn diese Nachttischlämpchen nicht mehr automatisch brennen», so Raphael Gaudart:

Eines allein braucht wohl nicht viel Strom. Aber hochgerechnet auf 100 und mehr Zimmer jeden Tag, kommt da ganz schön was zusammen.

Viele Fragen

Mit der Präsentation der Firma hatte «Simon & Josef» aber den Check für weitere finanzielle Unterstützung noch nicht in der Tasche. Es folgte eine 20-minütige intensive Fragerunde. «Sie haben unser Geschäftsmodell auf Herz und Nieren geprüft», sagt er. Es seien auch Fragen nach spezifischen Finanzkennzahlen gestellt worden, die er nicht beantworten konnte.

Die Mischung aus innovativem Geschäftsmodell und authentischen Erklärungen hat die Jury offenbar überzeugt. Die Firma erhielt den Zuspruch, dass sie über 100’000 Franken verfügen kann, um sich weiterzuentwickeln. Raphael Gaudart sagt:

Das ist ein grosser Meilenstein für uns.

Raphael Gaudart und Markus Aeby sind sich bewusst, dass die Konkurrenz nicht schläft, zumal digitale Anwendungen wie die ihre nicht patentierbar sind. «Unser System ist einfach umzusetzen und kann von älteren und jüngeren Hotelgästen angewandt werden. Wir hoffen, dass diese Trümpfe weiterhin stechen.»

Dritte Runde Venture Kick

Total 150’000 Franken für das Sensler Start-up

In der ersten Runde des Unterstützungsprogramms Venture Kick erhielt «Simon & Josef» im März 10’000 Franken zugesprochen. Bei der zweiten Runde im Mai wurde ihnen ein Darlehen von 40’000 Franken gewährt (die FN berichteten). So erhielt das Unternehmen am Ende des neunmonatigen Programms nun insgesamt 150’000 Franken zur Verfügung gestellt.

Das Geld sei eine Anerkennung für die bisherige Arbeit, bei der es auch Rückschläge gegeben habe. «Aber auch ein Ansporn, dranzubleiben. Wir dürfen uns auf den Lorbeeren nicht ausruhen.» Für 2023 hat sich die Firma vorgenommen, im Ausland neue Kundschaft zu gewinnen und dabei die Erfahrungen aus der Schweiz einfliessen zu lassen.

Ab nach Paris

Als erster Schritt ist das Unternehmen vom 6. bis 10. November in Paris an einer der grössten Messen der Hotelleriebranche präsent. Bei der Finanzierung von solchen Auftritten hilft der Beitrag der Freiburger Wirtschaftsförderung. Diese unterstützt «Simon&Josef» mit einem maximalen Betrag von bis zu 80’000 Franken, verteilt über mehrere Jahre. Das Geld ist an die Bedingung geknüpft, dass die Firma ihren Standort im Kanton behält, neue Arbeitsplätze schafft und regelmässig einen Rechenschaftsbericht über die Aktivitäten abgibt. im

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