Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

128 Kilogramm – Ein Tiefschlag …

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gastkolumne

Autor: Ursula Schwaller

128 Kilogramm – Ein Tiefschlag …

Es ist leider nicht zu vermeiden, dass der Körper einer Sommersportlerin im Winter etwas zusetzt. Unter anderem wegen der Muskelmasse, welche ich im Kraftraum antrainiere und die im Laufe des Frühlingstrainings schneller, geschmeidiger, kompakter und damit auch wieder leichter wird. Messen und managen tue ich dies wie Otto Normalverbraucherin, wenn sie die Bikinifigur erreichen will, nämlich mit der Waage und allen Gefühlen, die dabei bei einer Frau hochkommen können. Nur, wie wiegt man sich als Rollstuhlfahrerin? Man könnte auf die Waage sitzen, die Beine zum Päckli anziehen und in einem Balanceakt versuchen, den Boden nicht zu berühren. Aber wie soll man das Gewicht ablesen? Eine andere Variante wäre natürlich, im Baumarkt auf die grosse Waage zu rollen und sich wie ein Zementsack zu fühlen. Oder ich fahre zum Arzt wie ein Prüfling, überwacht von zwei kritischen Augen.

Meine bevorzugte Variante: Ich nehme meinen Mann, lasse mich von ihm auf Händen tragen und merke kaum, wie er auf die Waage steigt, während ich meinen Kopf an seine Schultern lehne. Natürlich gelten für ihn dieselben Kleidervorschriften wie für mich. Der Haken daran: Er, der mich attraktiv finden soll, sieht mein Gewicht in derselben Sekunde wie ich – und bewertet es natürlich auch, obwohl er es nicht zugeben würde, niemals!

Aiaiai, 128 Kilogramm. Das gibt bei unserer Körpergrösse von 3,50 Metern den mustergültigen BMI von 20,99. Dennoch, vier Kilogramm mehr als im Herbst. Und da er – wie immer und trotz Skiferien – kein Gramm zugenommen hat, kann dies nur eines bedeuten: die vier Kilos sind an mir dran.

Ich kann es kaum glauben. Ich habe mich streng an die Ernährungspyramide gehalten, zumindest meistens, die feinen Weihnachtsguetzli hart und trocken lassen zu werden, wäre ja auch schade gewesen. Eigentlich fühle ich mich schlank und sportlich. Stretchhosen können vielleicht noch täuschen. Aber eine harte Karbon-Langlaufschale nicht. Sie sitzt perfekt. Die Kohlefaser-Monoskischale ist sogar etwas zu weit. Und Marcel versichert mir, dass alles ist wie immer. Natürlich. War da nicht ein Unterton? Hat er nicht etwas zu schnell das Thema gewechselt?

Nach einer schlaflosen Nacht versuchen wir es nochmals. Marcel steht zusammen mit einer schweren Zimmerpflanze auf die Waage. Vielleicht spinnt sie ja bei höheren Gewichten. Er wiegt sich und die Zimmerpflanze separat und rechnet alles zusammen. Die Waage stimmt.

Also, nochmals wir beide – 124 Kilogramm. Und jetzt bemerken wir auch den Fehler: Vier Striche auf der Skala der neuen Waage bedeuten vier Kilo, nicht acht wie bei der alten Waage. Also sogar ein Kilo leichter als vorgesehen.

Nur – weshalb hat Marcel, der mich mindestens einmal pro Woche über eine Schwelle trägt, eigentlich nicht bemerkt, dass ich abgenommen habe?

Ursula Schwaller aus Düdingen ist Handbikerin und Architektin. Sie schreibt regelmässig als Gastkolumnistin für die Freiburger Nachrichten

Meistgelesen

Mehr zum Thema