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1,5 bis zwei Millionen hinterzogen

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Autor: Pierre-André Sieber, LA Liberté

Die Konten einer Unternehmung müssen lückenlos überprüft werden – sonst kann ein Angestellter die Lücken ausnützen. Das musste Charles Aeby, Direktor von Michelin Schweiz, erfahren: In seinem Unternehmen hat ein langjähriger Mitarbeiter über zehn Jahre hinweg insgesamt 1,5 bis zwei Millionen Franken unterschlagen. «Wir sind ihm beim Monatsabschluss im März auf die Schliche gekommen», sagt Aeby: «Wir stellten einen grossen Unterschied zwischen der Kundenbuchhaltung und der allgemeinen Buchhaltung fest.»

Erst den Falschen entlassen

Der leitende Angestellte der Buchhaltungsabteilung stellte falsche Quittungen aus: Anstatt Kunden auszubezahlen, steckte er das Geld in seine eigene Tasche. Um die Löcher zu stopfen, hob er Geld von anderen Konten ab. «Die Schuld für diese Differenzen schoben wir erst einem anderen Mitarbeiter zu», sagt Aeby. «Wir dachten, dieser habe seine Pflicht vernachlässigt, und haben Mitte April fälschlicherweise ihn entlassen.»

Erst Ende April hätten die Verantwortlichen den ganzen Schwindel entdeckt, sagt Aeby. Er betont, dass sein Unternehmen unabhängig vom Forschungszentrum Michelin ist, das sich ebenfalls in Givisiez befindet – und auch nicht zur Finanzunternehmung Michelin in Granges-Paccot gehört.

Der Direktor und der Verantwortliche für die Märkte Schweiz, Deutschland und Österreich hatten bemerkt, dass bei der Buchhaltung nicht alles rund lief. Sie setzten bereits seit einiger Zeit Druck auf ihre Mitarbeitenden auf und stellten Fragen. Beim Monatsabschluss im März war der fehlbare Buchhalter nicht anwesend, so dass er die Konten nicht verfälschen konnte – so kamen ihm die Verantwortlichen auf die Schliche.

«Auch dann hat es noch einige Zeit gedauert, bis wir die komplexe Hinterziehung verstanden haben», sagt Aeby. Darum habe Michelin erst im September Klage eingereicht. Michelin hat auch den direkten Chef des Fehlbaren entlassen: Er war nicht an der Unterschlagung beteiligt, doch hätte er etwas merken müssen.

Wo ist das Geld geblieben?

Das Geld wird Michelin kaum wiedersehen. Charles Aeby weiss nicht, wo es geblieben ist: Der entlassene Buchhalter, der keine teuren Hobbys pflegte, hat kein Vermögen vorzuweisen.

bearbeitet von FN/njb

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