Autor: arthur zurkinden
freiburg Der Grosse Rat hat am Dienstag ein Postulat von Olivier Suter (Grüne, Estavayer-le-Gibloux) und Jacques Crausaz (CVP, Rossens) mit 69 zu 8 Stimmen bei 5 Enthaltungen überwiesen. Somit ist der Staatsrat verpflichtet, einen Bericht zur nachhaltigen Entwicklung auszuarbeiten und dabei besonders auf die Raumplanung einzugehen.
Jacques Crausaz war sich gestern bewusst, dass die Raumplanung vor allem Sache der Gemeinden ist. Der Kanton müsse jedoch treibende Kraft sein und z. B. verpflichtende Richtlinien für die Gemeinden ausarbeiten. Er und Olivier Suter verlangten nicht nur einen Bericht, in welchem der Staatsrat die Ziele und Leitlinien für eine nachhaltige Raumplanung aufzeigt. Sie möchten auch, dass die Regierung Stellung nimmt zu den sogenannten Ökoquartieren und wie diese im Kanton Freiburg gefördert werden sollen.
Freiburg im Breisgau als Beispiel
Nicole Aeby-Egger als Sprecherin des Mitte-links-Bündnisses rief in Erinnerung, dass die Freiburger Bevölkerung bis im Jahre 2025 um 40 000 Seelen zunehmen werde. Dies bedeute, dass rund 15 000 neue Wohnungen erstellt und die Infrastrukturen wie Schulen, öffentlicher Verkehr, Strassen usw. ausgebaut werden müssen. Deshalb sei es sehr wohl angebracht, eine Studie zum Thema nachhaltige Raumplanung zu erarbeiten. Sie wollte, dass die Dienststellen dabei auch schauen, wie andere Orte dieses Problem lösen. Als gutes Beispiel nannte sie dabei Freiburg im Breisgau.
Gegen Verschwendung des Bodens
Laut FDP-Sprecher Fritz Glauser muss der Verschwendung des guten landwirtschaftlichen Bodens Einhalt geboten werden. Staatsrat Georges Godel betonte sogleich, dass die Raumplanung künftig in Richtung Verkleinerung der Bauzonen gehe. Er gab auch zu verstehen, dass es nicht Rolle des Staates sei, Ökoquartiere zu erstellen.
Die Nein-Stimmen stammten von der SVP, da schon genügend Vorstösse in Richtung Nachhaltigkeit eingereicht worden seien, wie ihr Sprecher Michel Losey am Dienstag sagte.