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174 Mammographien in drei Wochen

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174 Mammographien in drei Wochen

Kanton Freiburg will durch systematische Prävention die Brustkrebsmortalität senken

Viele Freiburgerinnen zwischen 50 und 70 Jahren reagieren positiv auf die Einladung zur Brustkrebsvorsorge. Das zeigen die ersten Statistiken des Freiburger Präventionsprogramms. In den ersten drei Wochen wurden 174 Mammographien durchgeführt.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Nachdem alle organisatorischen und datenschützerischen Fragen des Unterfangens geklärt waren, hatte der Staatsrat im vergangenen November eine Verordnung erlassen, gemäss der die kommunalen Einwohnerkontrollen dem Kantonsarztamt eine Liste aller 50- bis 70-jährigen Frauen zur Verfügung stellen müssen. Auf dieser Basis führt die Freiburger Krebsliga ein Register der Frauen, die zum kantonalen Früherkennungsprogramm eingeladen werden. Binnen zweier Jahre sollen 25 000 Einladungen verschickt werden.

3200 Frauen hatten das Schreiben bis Ende Januar erhalten. Die ältesten Frauen werden zuerst angeschrieben, damit sie die Möglichkeit wenigstens einmal nutzen können. 34 weitere Frauen wurden eingeladen, nachdem sie sich von sich aus gemeldet hatten.

Grosses Interesse der Freiburgerinnen

Anlässlich der offiziellen Einweihung des Freiburger Zentrums für Brustkrebsscreening präsentierte dessen ärztliche Leiterin, Elisabeth Nuoffer, die ersten Zahlen. Im Verlauf der ersten drei Wochen wurden 174 Mammographien durchgeführt. 15 davon ergaben einen Befund, der zusätzliche Untersuchungen notwendig macht. Dies sei jedoch auf keinen Fall mit einer Krebsdiagnose gleichzusetzen, betonte Nuoffer.

Die Anzahl der Mammographien in dieser Anfangsphase sei höher ausgefallen als erwartet. Das zeige, dass die Frauen dem Programm ein grosses Interesse entgegenbrächten. Die Untersuchungen wurden bisher im Kantonsspital, im Daler-Spital und im Röntgeninstitut Cimed in der Stadt Freiburg sowie im interkantonalen Spital Broye durchgeführt. Demnächst werden sich auch das Spital Merlach und das Spital des Südens in Riaz anschliessen, so dass die Zahl der Mammographien noch steigen wird.

Patientin bezahlt Fr. 12.40

Angesprochen sind alle im Kanton Freiburg wohnhaften Frauen zwischen 50 und 70 Jahren, die keine Brustprobleme haben und deren letzte Mammographie mindestens zwei Jahre zurückliegt. Eine spezielle Evaluation wird in Fällen mit einer familiären Vorbelastung durchgeführt. Eine Mammographie kostet 124 Franken. Im Rahmen des kantonalen Programms werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen und ausserhalb des Selbstbehalts vergütet. Die Patientinnen müssen nur zehn Prozent der Leistung bezahlen, also Fr. 12.40.

Erklärtes Ziel des Programms ist es, die Brustkrebsmortalität im Kanton Freiburg zu senken. Man geht davon aus, dass etwa zwei Drittel der Zielgruppe teilnehmen müssten, um dies zu erreichen. Eine internationale Expertenprognose spricht von einem Rückgang der Todesfälle um 25 Prozent, wenn man alle Frauen zwischen 50 und 70 Jahren systematisch zur Mammographie einlade. Laut Kantonsarzt Georges Demierre sollen primär jene Frauen angesprochen werden, die sich noch nie einer Mammographie unterzogen haben. Mittelfristig strebe man über die alle zwei Jahre durchgeführte Vorsorgeuntersuchung einen Versorgungsgrad von 60 Prozent innerhalb der Zielgruppe an.

380 000 Franken von Loterie romande

45 Frauen sind im Jahr 2000 im Kanton Freiburg an Brustkrebs gestorben. Rund 130 Erkrankungen werden jedes Jahr registriert. In Ländern wie Grossbritannien, den Niederlanden oder den USA, in denen die systematische Prävention weit fortgeschritten ist, geht die auf Brustkrebs zurückzuführende Sterblichkeit seit 1990 zurück. Freiburg hat deshalb nach dem Vorbild der Kantone Genf, Waadt und Wallis die Bedeutung dieser Vorsorge anerkannt. Jura und eventuell Neuenburg werden das Programm demnächst übernehmen.

Das Startbudget für das Jahr 2004 beläuft sich auf knapp eine Million Franken. Eine wichtige Rolle spielt nebst den Krankenkassen eine Vereinbarung des Kantons mit der Loterie romande, die vorerst einen jährlichen Beitrag von 380 000 Franken zugesichert hat. Weitere Gelder kommen von der Krebsliga Freiburg.

Freiburger Zentrum für Brustkrebsscreening, Beaumont 2, Freiburg. Telefon: 026 425 54 00. E-Mail: depistage@liguessante-fr.ch.

Medizinisch
sinnvoll?

Das neue Zentrum für Brustkrebsscreening sei die «Frucht langjähriger Arbeit und Diskussionen», sagte Gesundheitsdirektorin Ruth Lüthi am Donnerstag gegenüber den Medien. Es habe nicht zuletzt deshalb so lange gedauert, das Programm auf die Beine zu stellen, weil man habe sicherstellen wollen, dass die systematische Prävention medizinisch wirklich sinnvoll sei. Inzwischen sei man davon überzeugt, und die Freude über die Eröffnung des Zentrums sei umso grösser.

Überzeugt vom Sinn und Zweck der Mammographie zeigte sich auch Louis Locatelli, Radiologe im Zentrum und selbst ernannter «Mammographie-Fanatiker». Für die Früherkennung von Brustkrebs sei die Mammographie heute die beste Methode. Um die Qualität zu gewährleisten, brauche es aber in jedem Programm erfahrene Radiologen. Dies sei besonders wichtig, wenn ein Fall von zwei unabhängig voneinander arbeitenden Radiologen unterschiedlich beurteilt werde und eine so genannte dritte Lektüre notwendig sei.
Für einen Radiologen sei die Mammographie eine der schwie-rigsten Aufgaben überhaupt, so Locatelli weiter, dies nicht zuletzt deshalb, weil eine Fehldiagnose hier verheerende Folgen haben könne. Und Locatelli ist sich der Grenzen der Methode bewusst: «Die Mammographie ist ein Test, der wie alle anderen Tests nicht perfekt ist. Es ist aber die am wenigsten schlechte Methode.» cs

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